Kapitel 8

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Ahhh, tut mir leid, dass das Kapi(tel) so kurz ist >-< Aber ich wollte Eric einfach mal unbedingt wieder zu Wort kommen lassen ;)
Ich hoffe es gefällt euch trotzdem
Lg
DivergentBird12

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Eric

Ja ich wollte sie testen. Denn sie hat durchaus das Potenzial zu mehr. Sie ist extrem schnell und flink und das verbunden mit ihrer Intelligenz macht sie zu einer gefährlichen Kämpferin, die durchaus einige Gegner zu Boden kriegen könnte. Sie beweist ihre Fähigkeiten auch in allen anderen Gebieten, wie das Schießen oder das Messer werfen, aber das Kämpfen haute sie immer wieder nach unten. Dabei könnte sie wirklich einer der Ersten sein. Und jetzt steht sie kurz vor der roten Linie. Na gut, ich geb zu, der Kampf gegen Molly war vielleicht wirklich ein wenig heftig für sie, aber ich wollte sie testen. Und sie hatte bestanden, auch wenn man es nicht glaubt. Sie hat mir gezeigt, dass sie es durchaus schaffen kann mit genug Training und Selbstvertrauen. Ich sehe zu der Blonden hinunter, welche vor wenigen Minuten in die Bewusstlosigkeit gefallen ist. Im ersten Moment bin ich ein wenig überfordert, jedoch ist so etwas eigentlich nichts Neues. Es kam immer wieder mal vor, dass Initianten bewusstlos geschlagen wurden. Aber bei ihr ist das etwas anderes, sie ist so...so...zerbrechlich. Anders kann man sie nicht beschreiben. Sie reicht mir gerade mal bis zu den Schultern und könnte sich zweimal hinter meinem Kreuz verstecken. Vielleicht sind es diese Merkmale, vielleicht aber auch ihre besondere Ausstrahlung, die den Beschützerinstinkt in mir wecken. Aber deswegen darf ich sie noch lange nicht mit Samthandschuhen anziehen, obwohl ich es gerne tun würde. Ich erwische mich immer wieder dabei, wie ich sie im Training beobachte und dabei fällt mir immer wieder auf, wie koordiniert und präzise sie ihre Schläge ansetzt und wie genau sie auf alle Möglichkeiten achten, auch wenn sie sich meiner Meinung nach zu sehr darauf konzentriert. Ich erinnere mich daran, wie ich ihr damals Standhilfe gegeben habe und meine Hand auf ihrem Bauch lag. Sie wirkte so angespannt und explosiv, dass ich einen kurzen Moment überlegte meine Hand wieder wegzuziehen, aber dann ließ ich meine Hand dort. Die daraufhin folgende Blicke waren der Auslöser dafür, dass meine Interesse an ihr wuchs. Dieses Mädchen umgibt eine geheimnissvolle Aura und sie wirkt so distanziert und verschlossen manchmal, dass ich einfach mehr über sie erfahren möchte. Aber ich kann und darf nicht. Und das weiß ich ganz genau. Ich bin ihr Mentor und dazu noch ihr Anführer, eigentlich darf ich nicht einmal über sie nachdenken. Ich blicke auf den leichten Körper in meinen Armen hinunter und wieder einmal stelle ich fest, wie hübsch und reif sie für ihr Alter aussieht. Wenn ich es nicht besser wüsste, würde ich sie auf 19/20 schätzen. Aber das ist sie nicht, sie ist deine Initiantin Eric und jetzt hör auf dir über sie Gedanken zu machen!
Ich beschleunige meine Schritte und komme in der Krankenstation an. Ich hatte Peter und der Altruan gesagt, sie sollen schon mal vorgehen und Bescheid sagen und tatsächlich kommt direkt eine Krankenschwester angelaufen, kaum habe ich die Station betreten. Wortlos dirigiert sie mich zu einem der weißen Betten und behutsam lege ich Claire darauf ab. Sofort kommen Peter und das Mädchen angehechtet und verlassen den Raum erst, als die Krankenschwester sie aus dem Raum schickt, inklusive mir. Ein paar Minuten stehen wir schweigend da, ehe ich sie anherrsche: "zurück in den Trainingsraum, ihr habt noch lange kein Feierabend!" Mit diesen Worten laufe ich bestimmt in Richtung meiner Wohnung, Four kann das Training auch alleine weiter machen. Nach und nach werden meine Schritte wieder langsamer und ungewollt wandern meine Gedanken wieder zu Claire. Verdammt, das muss aufhören Eric! ,ermahne ich mich selbst in Gedanken und stapfe dann weiter. Doch kam hab ich die Wohnung betreten und bin ein paar Schritte herum gelaufen, verlasse ich sie auch schon wieder. Ich brauch jetzt Ablenkung und ich weiß schon wo ich sie bekommen werde.

Als ich wenige Minuten später im Tattoo Studio angekommen bin, werde ich auch schon von meinem Freund begrüßt. Grinsend kommt Jack auf mich zu. "Eric, mal wieder lust auf was Neues?" "Hast du was Gutes da?" Jack nickt und sieht mich vielversprechend an. Dann bedeutet er mir ihm zu folgen. Am Tresen zieht er dann eine dicke Mappe hervor und blättert in den Entwürfen und Motiven ein wenig umher. "Aha, hier ist es!" triumphierend zieht er ein schwarz-weißes Motiv hervor und interessiert sehe ich es an. Der Entwurf zeigt zwei gekreuzte Waffen, die in Flammen stehen und nach oben brennen. Ich bin immer wieder darüber überrascht, wie sehr Jack meinen Geschmack trifft, denn jedes seiner Motive trifft absolut auf mich zu. Genauso dieses. "Ich nehms" - "Gut, wohin?" Kurz denke ich nach. "Linke Brust Hälfte"
Er nickt und führt mich dann in einen abgelegen Raum und während er alles vorbereitet ziehe ich mir mein Oberteil aus und lege mich mit dem Rücken auf die Liege. Kurz darauf ist auch schon Jack da und beginnt mit dem Tattoo. Eine Weile arbeitet Jack stumm vor sich hin, dann fragt er auf einmal: "Und, wie macht sich Matthews?" er versucht möglichst uninteressiert zu klingen und das macht mich stutzig. Normalerweise ist Jack eine direkte Person und zeigt seine Interesse offen, dass er sich jedoch was sie angeht so anders verhält, lässt mich misstrauisch werden. "Ganz gut eigentlich, jedoch steht sie nach dem heutigen Kampf sehr schlecht" - "Rote Linie?" - "Kurz davor" Er nickt und ich sehe wie kurz seine Kiefermuskulatur hervor sticht, ein Zeichen dafür, dass er angespannt ist. Ich halte es nicht mehr aus und platze heraus: "Raus mit der Sprache, wieso bist du so anders was sie angeht? Magst du sie?" Der Gedanken daran, dass er an Claire interessiert ist ruft irgendein merkwürdiges,unangenehmes Gefühl in mir hoch. Etwa Eifersucht? Auf meinen besten Freund? "Ich mag sie nicht, zumindest nicht wie du denkst und es interessiert mich einfach wie Jeanines Tochter sich bei uns schlägt." Ich nicke nur und damit schweigen wir wieder. Nach ein paar Stunden ist Jack fertig und fertig angezogen stehe ich nun wieder vor dem Studio. Ich schaue auf meine Uhr. Kurz spiele ich mit dem Gedanken nach Claire zu sehen, aber schnell verwerfe ich den Gedanken. Sie ist in den besten Händen. Damit mache ich mich auf den Weg zu einem Meeting der Anführer und mein brennender Brustkorb hilft mir zumindest für einen kleinen Moment Claire zu vergessen.

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