Kapitel 7

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Hallöchen ^^  Eric ist so unglaublich toll :3
Viel Spaß mit dem Kapitel ;*

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Aufstehen. Frühstücken. Training. Mittagessen. Training. Mit Peter und Cia etwas unternehmen. Abendessen. Schlafen gehen.
So ging es ungefähr eine Woche lang. Wir trainierten weiter die Kampftechniken, lernten mit Pistolen zu schießen und Messer zu werfen. Bei den beiden letzten Sachen besitze ich ein ausgesprochenes Talent, ich treffe immer mit ziemlicher Präzision. Aber im Kämpfen bin ich ein hoffnungsloser Fall. Zwar hatte ich inzwischen einiges an Kraft dazu gewonnen, aber mit den anderen hielt ich immer noch nicht mit. Im Ranking stehe ich auf Platz 6, ein paar Plätze über der roten Linie. Cia steht auf 5 und an sich bin ich eigentlich ganz zufrieden mit mir. Auch wenn es ein gewisser Jemand nicht ist. Eric lässt mich dauernd extra Runden laufen und dafür könnte ich ihn umbringen. Allerdings steigert sich dadurch meine Ausdauer und warscheinlich ist es nur diesen Extra Runden zu verdanken, dass ich beim normalen Ausdauer Training nicht komplett zusammen breche. Heute ist wieder einer diesen normalen Trainingstage, aber etwas ist anders. Unsere Trainer wirken irgendwie - aufgeregt. Zumindest Eric. Irgendwann ruft er uns zusammen und wir alle versammeln uns um die Ranking Tafel. "Ihr werdet heute gegeneinander antreten" Das ist also der Grund der veränderten Atmohsphäre. Super. Ich freu mich (nicht). "Ihr seid nur neun, das heißt einer von euch wird heute nicht kämpfen" erklärt Four und dann dreht er die Tafel um. Schnell scan ich neben welchen Namen meiner steht. Molly.
Ich bin tot. Sowas von tot. Molly ist ungefähr das doppelte von mir, viel größer als ich und einfach nur bösartig. Außerdem hasst sie mich, weil ich Zeit mit Peter verbringe. Aber es gehört auch nicht wirklich viel dazu, zu erkennen das sie in ihn verliebt ist. Doch bevor ich sterbe hab ich noch ein paar Minuten, denn als erstes kämpft Peter gegen die kleine Amite, Hannah. Man muss wirklich kein Hellseher sein um zu wissen, wer den Kampf gewinnen wird. Peter will in den Ring steigen, aber ich halte ihn kurz am Arm fest. Fragend sieht er mich an. "Bitte mach es schnell.." murmel ich ihm leise zu und sehe in sein gesicht. Seine Gesichtszüge sind verhärtet und er nickt stumm. Dann geht er in den Ring, wo schon die zitternde Amite steht. "Ihr kämpft bis einer nicht mehr kann" sagt Eric kalt und gibt das Zeichen zum Anfangen. Hannah und Peter gehen in Startposition und wieder ist erkennbar, dass Peter leichtes Spiel haben wird. Hannahs Deckung ist vollkommen falsch und nahe zu jeder Punkt an ihr ist angreifbar. Dann geht es los. Tollpatschig macht sie ihren Versuch auf Peters Kopf, er wehrt ab und packt ihr Handgelenk, stößt sie von sich. Das Mädchen stolpert und braucht ein bisschen, bis sie wieder fest steht. Jetzt ist Peter am Zug. Er steuert auf ihren Bauch zu und sie kann den Schlag nicht schnell genug abwehren und bekommt ihn voll ab. Sie keucht auf und krümmt sich. Peter kickt ihr die Füße weg und sie knallt hart auf den Boden, wimmert. Es dauert bis sie wieder auf den Füßen ist und der Ex Candor wartet geduldig, was mich wieder überrascht. In den letzten Tagen haben Cia und ich uns ziemlich gut mit ihm angefreundet, auch wenn Cia nach wie vor ein wenig vorsichtig und skeptisch ihm gegenüber ist. Grundlos, wie ich fest stellte. Peter kann ein durchaus netter und lustiger Kerl sein, auch wenn er nach wie vor seine freche Candor Klappe hat. Aber ich schätze in diesem Punkt ergänzen wir uns ziemlich gut (mit meiner Ken Zunge bin ich schließlich auch nicht ums reden scheu).
Meine Aufmerksamkeit auf den Kampf kehrt zurück, als ein erschrockenes Aufraunen durch die Menge geht. Soeben hat Perer Hannah K.O geschlagen. Ich muss schlucken, als ich sehe wie das zierliche Mädchen weggetragen wird. So wird es dir auch gleich ergehen. Verdammt, ja. Da ruft Four auch schon: "Als nächstes, Claire gegen Molly" Auf den Weg zum Ring fühle ich mich wie auf den Weg zu meiner eigenen Hinrichtung. Warscheinlich wird dieser Kampf dem auch ziemlich nah kommen. Unterwegs laufe ich an Peter vorbei und als ich die Blutspritzer an seinen Knöcheln sehe, erschaudere ich. Er sieht mich nicht an und geht wortlos an mir vorbei. Stumm trete ich in den Ring. Doch direkt als Molly hinauf steigt fällt mir etwas auf. Sie ist langsam. Und Träge. "Anfangen" brüllt Eric und sofort nehm ich Deckung an, in der Hoffnung so wenig wie möglich über mich zu verraten. Ich beobachte Molly und sauge jedes kleinste Detail in mir auf. Wenn ich nur schnell genug bin und sie zu Boden kriege, dann könnte ich vielleicht...WUMMS! Da trifft mich auch schon eine Faust hart am Kinn. Der Schmerz explodiert in meinem Kiefer und ich unterdrücke ein Aufkeuchen. Verdammt sind das Schmerzen! Molly will noch einmal zu schlagen, aber diesesmal weiche ich blitzschnell aus. Sie knurrt, geht erneut auf mich los, ich weiche wieder aus. So geht es eine Weile weiter, bis Molly die Geduld verliert. Wütend kreischend läuft sie auf mich zu und reißt mich mit sich zu Boden. Als mein Rücken auf den harten Boden aufkommt kann ich es nicht mehr unterdrücken und keuche auf. Sie holt aus und rammt mir ihre Faust in den Magen. Galle steigt in mir hoch und am liebsten würde ich sie ihr ins Gesicht spucken, doch soweit kommt es nicht, denn erneut fliegt ihr Schlag auf mich herunter, diesesmal in meine Rippen, die ein undefinierbares Geräusch von sich geben. Wenige Sekunden braucht der Schmerz bis er zu mir durchsickert, dann fange ich an zu schreien. Immer und immer wieder schlägt sie auf die verletzte Stelle ein und die Schmerzen werden immer schlimmer. Ich wehre mich nicht mehr, ich liege einfach nur da und schreie vor Schmerzen. Vielleicht sind es Stunden die ich da liege und bete, dass jemand diese verrückte von mir holt, vielleicht auch nur wenige Minuten bis Four die durchgedrehte Molly von mir runter zerrt und sich Cia und Peter besorgt neben mich fallen lassen. Doch sobald ihre Hände meine Haut berühren wimmere ich vor schmerzen auf, was sie dazu veranlasst die hände zurück zu ziehen. Wie durch Watte höre ich Erics Gebrüll und kurz darauf erscheint ein Schatten über mir. Ich höre gedämpfte Stimmen und durch meinen Tränenschleier sehe ich, wie auch Cia und Peter den Raum verlassen. Mein Kehle fühlt sich von dem vielen Schreien trocken an und  mein Rücken tut fürchterlich weh von dem harten Aufprall. Dort wo meine Rippen liegen tut es höllisch weh und selbst die kleinste Bewegung sind unheimliche Schmerzen für mich. Auf einmal fühle ich wie sich zwei Arme vorsichtig unter mich schieben, einer unter meinen pochenden Rücken, der andere unter meinen Kniekehlen. Ich werde von den Arme hoch gehoben, was den Schmerz erneut explodieren und mich auf stöhnen lässt. Immer noch benetzen die Tränen zahlreich meine Wangen und als ich meinen Kopf ein Stück nach rechts drehe, erkenne ich, dass es Eric ist, der mich trägt. Verrückt. Hab ich jetzt schon Halluzinationen? Warscheinlich. Ich kann spüren wie mich Eric irgendwo absetzt und dann, ohne zu fragen, mein Shirt soweit hochzieht, dass er meine Rippen sehen kann. Arschloch. Unter anderen Umständen hätte ich ihm vielleicht angebrüllt, was ihm denn einfiele, aber jetzt fehlt mir einfach die Kraft dazu, weswegen ich ihn einfach stumm in Gedanken beschimpfe. Ich kann meine Wunde nicht sehen, aber das unruhige Aufflackern in seinen Augen ist nicht gerade beruhigend. Irgendwann hat er wohl genug gesehen und zieht das shirt wieder runter, wobei ich ungewollt aufzische. Himmel tut das weh! Ohne irgendein Wort hebt er mich wieder in seine Arme und läuft dann aus dem Saal, irgendeinen dunklen Gang entlang. Auf dem gesamten Weg schweigt er und ich nutze die Gelegenheit ihn einmal im Gesicht zu mustern. Er hat harte, männliche Gesichtszüge, schmale Lippen und ein paar Bartstoppeln im Gesicht (Irgendwie geben sie ihm einen Ausdruck von Männlichkeit...). Über seiner rechten Augenbraue hat er zwei schwarze Piercings und obwohl ich eigentlich kein Fan dieser bin muss ich zu doch geben, dass sie ihm stehen. Aber was mich am meisten  fasziniert und fesselt sind seine Augen. Sie sind nicht in so einem Blau wie meine, nein seine sind ganz anders. Sie wirken wie das Blau-Grau von Metall. Stark, kalt, hart, undurchdringbar und wunderschön. Man kann sich richtig in ihnen verlieren. Und genau das passiert mir gerade. Doch als er sich räuspert schreck ich hoch und sah verlegen weg. Plötzlich, wie aus dem Nichts, baut sich eine Ohnmächtigkeit in mir auf und ehe ich irgendwas sagen oder tun kann bin ich schon weg.

Unique - das erste Buch der »Unique« Reihe Wo Geschichten leben. Entdecke jetzt