KAPITEL 45

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Ich hatte den Tag damit verbracht einen Satz Reifen nach dem anderen durch zu fahren. Die Jungs hatten mir nämlich einen Parcours aufgebaut den ich einer gewissen Zeit schaffen musste. Es war nach einiger Zeit echt anstrengend geworden, doch ich hatte nur noch zwei Tage, dann sollte ich zusammen mit Ryan bei Derek sein. Morgen würde ich eine Fahrt durch die Stadt machen. Dabei hätte ich so einen Knopf im Ohr über den mir Nicholas sagen würde wo lang und wie ich fahren musste. Ich war gespannt wie das werden würde, weil ich quasi blind fahren musste. Wenn Nicholas sagen würde ich müsste Links fahren, würde ich Links rum fahren. Ich müsste schnell reagieren und auch gleichzeitig dafür sorgen das Ryan und ich am Leben bleiben.

Jetzt lag ich in der Badewanne und versuchte mich etwas zu entspannen.
Was, möchte ich eben mal kurz anmerken, nicht funktioniert wenn eine Gruppe von Jungs laut ein Football Spiel kommentiert. Dennoch schloss ich die Augen und versuchte mich wenigstens etwas zu entspannen. Mein Kleid das ich gleich anziehen wollte lag schon ordentlich auf meinem Bett. Nach einiger Zeit war ich fertig mit Baden und stieg aus der Wanne während die Rufe der Jungs weiter aus dem Wohnzimmer drangen. Ich wickelte mir ein Handtuch um und flitze schnell in mein Zimmer. Ich zog mir neue Unterwäsche an und ging dann zurück ins Bad. "Neiiiin! Ich muss auf's Klo!" John kam um die Ecke geschossen und verschwand vor mir im Bad und knallte die Tür vor meiner Nase zu. "John ist das dein Ernst?! Ich muss in ner halben Stunde los!" Jammerte ich und klopfte gegen die Tür. "Nerv nicht du warst lange genug im Bad!" Kam es aus dem Bad. "Joooooohhhn!!! Ich schwöre dir wenn du mir den abend versaust bring ich dich um!" "Uuuh unsere Lexi geht mit dem Cop aus!" Rief Gale aus dem Wohnzimmer. Genervt verdrehte ich die Augen und ging rüber zum Rest der Jungs. "Hat irgendwer von euch noch was das er los werden will?" Fragte ich und sah einen nach dem anderen an. "Mach mit dem Cop was Du willst, aber bitte halt uns da raus." Gale grinste und Jayden neben ihm schütteltete grinsend den kopf.
"Ihr seid solche Idioten..." seufzte ich und sah wieder in Richtung Bad.
"Bist du dir sicher das das so ne gute Idee ist?" Fragte Ryan da und sah mich nicht an. "Was meinst du?" Ich sah zu ihm und musterte ihn leicht. "Na dich mit diesem Nicholas zu treffen..." "Warum denn nicht?" Stirnrunzelnd sah ich ihn an. "Naja, was macht dich so sicher das du am Ende nicht doch im Knast landest?" Er sah mich vorsichtig an. Sein Blick hatte was besorgtes und er fühlte sich sichtlich schlecht. "Ryan... Es klingt komisch, aber ich vertraue ihm. Er hat mir versprochen das er nichts gegen mich hat und nicht gegen mich ermittelt wird. Mach dir keine Sorgen." Ich hatte keine Lust weiter über das nachzudenken was in zwei Tagen passieren würde. Deshalb ging ich schnell in mein Zimmer und machte mich so weit es eben ging fertig. Mir war klar das es zwei Möglichkeiten gab wie übermorgen der Stand der Dinge ist. Entweder lief alles nach Plan und das FBI schnappte sich Derek, oder ich war übermorgen Tod. Natürlich gefiel mir die erste möglichkeit weit aus besser. Doch ich wusste nicht... Wie es wirklich laufen würde.
Ich stand nun in meinem weißen Kleid auf der Veranda vor einem süßen weißen Haus mit roten Fensterläden die ich immer sehr einladend an solchen Häusern fand. Früher wollte ich auch immer in einem solchen Haus leben. Und dann am besten noch am Strand und mit Meerblick. Auf dem Klingelschild aus Plastik stand in leicht verblassten, früher mal schwarzen, Buchstaben der Name Fernández. Ich hatte ja schon oft überlegt woher Nicholas seine gebräunte Haut, seine dunkel braunen Haare und die strahlenden braunen Augen her hatte. Aber das er einen typisch Spanischen Nachnamen trug war mir nicht bewusst. Ich war schon am überlegen ob ich wieder gehen sollte, da man mir immer noch nicht auf gemacht hatte, doch gerade als ich mich umdrehen wollte um zu gehen, öffnete sich die Tür und eine hübsche Frau Mitte vierzig öffnete mir die Tür. Sie lächelte mich freundlich an und ich wusste sofort das sie Nicholas Mutter war. Sie hatte eine genauso gebräunte Haut wie er und ebenfalls dunkel braune Haare. Außerdem hatte ich mal ein Foto von ihr in Nicholas Portemonnaie gesehen. Doch genau das war der Moment wo mich die Nervosität zum verzweifeln brachte und ich nicht mehr sicher war ob das echt so eine gute Idee war her zu kommen. "H...allo Mrs Fernández Ich bin Alexa eine Freundin von Nicholas, er hat mich eingeladen..." ich wurde rot, weil ich mir selbst so albern vorkam. Doch sie lächelte mich liebevoll an. "Freut mich Alexa, nenn mich einfach Melissa. Nicholas hat schon viel von dir erzählt." Sie ließ mich rein und ich betrat schüchtern lächelnd das Haus in dem es nach ganz vielem leckeren Essen roch. "Wir sind alle schon im Garten, komm ich bring dich zu ihm." Sie lächelte und ging vor durch den Flur und von da aus in die Küche. Durch die Küche kamen wir auf eine Hölzerne Terasse. Was ich dann sah verschlug mir richtig den Atem. Der Garten strahlte richtig! Um ein paar alte Kiefern die in dem großen Garten verteilt standen, hatte man Lichterketten um die Stämme gewickelt. Über der Terasse hingen auch ganz viele Reihen von Lichterketten und schienen wie ein Dach aus funkelnden Sternen zu bestehen, da es mittlerweile schon dämmerte. Im mittleren Teil des Gartens gab es eine kleine Tanzfläche um die einige bunt beklebte Kerzenlichter standen. Es sah einfach alles so schön aus das es mir die Sprache verschlug. Ich sah mich um und entdeckte schließlich Nicholas. Er stand mit einigen anderen Männern am Grill, die eine Hand in der Hosentasche seiner dunklen Jeans, in der anderen Hand hielt er eine Bierflasche. Er trug wie so oft ein schwarzes Hemd dessen oberste Knöpfe er aufgelassen hatte. Melissa ging mit mir zu den Männern und Nicholas. "Liebling Du hast Besuch." Melissa nahm ihrem Sohn die Bierflasche weg, der sie verwirrt und etwas empört an sah. Doch dann sah er zu mir. "Alexa!" Er lächelte und kam zu mir. "Hey..." ich lächelte etwas verlegen. Nicholas küsste meine Wange, weshalb ich ihn verdattert an sah. "Schön das du noch gekommen bist. Du siehst super aus." "Danke... Es ist echt schön hier! Danke nochmal für die Einladung." Er grinste. Ja, Nicholas grinste! Hatte ich ihn schon mal grinsen sehen? Ich wusste es nicht. Aber sein grinsen steckte mich an. "Komm ich stell dir mal ein paar Leute vor." Er lächelte mich wieder warm an und legte mir eine warme Hand in den Rücken.

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