Kapitel 47

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„Als ob Reagan solang schlafen würde!" Die Stimmen aus dem Flur drangen dumpf durch die schwere Holztür. Sorans Augen flogen auf. Er wollte seinen Körper aufrichten und aus dem Bett flüchten, doch Reagans Arme zogen sich enger um seine Hüfte und drückten seinen Rücken zurück gegen das schwarze Hemd. „Was tut Ihr da?" Soran blickte panisch in die geschlossenen Augen. „Was habe ich über die Formalitäten gesagt? Glaub ja nicht das ich das gestern nur im Rausch getan habe. Ich habe jedes Wort gemeint, das meinen Mund verlassen hat." Soran wurde ruhiger in dem engen Griff und drehte sich zu Reagans Gesicht. Seine Lider öffneten sich flatternd und ein kleines Lächeln zierte seine Lippen als er in Sorans grimmiges Gesicht blickte. „Da draußen sind Leute. Denk an deinen Ruf, deinen Status, an die Dinge, die dein Volk tun könnte, sollten Gerüchte durch das Land ziehen." Reagans Lächeln verschwand nicht. „Das hier ist kein Verbrechen. Der Adel und manche Bürger mögen es zwar ungern sehen, aber sie können nichts dagegen tun. Du bist in keiner Gefahr, besonders nicht, wenn du bei mir bleibst. Außerdem weiß mein Volk, das es dieses Land ohne mich nicht halten kann."

Reagan hatte recht. Das hier waren nicht die Mauern, die er kannte, sein Kopf würde hier nicht auf einem Pfahl inmitten des Marktplatzes landen sollte man sie erwischen. Er war hier in Sicherheit, jedenfalls solange Reagans Arme um seinen Körper lagen und der liebevolle Blick sich in den grauen Augen spiegelte. „Trotzdem die Personen..." „Die Personen vor der Tür» unterbrach Reagan ihn, bevor er seine Sorge weiter erklären konnte.« sind Cyrus und Mika, die seit 20 Minuten diskutieren, ob sie reinkommen sollten oder nicht."

Noch bevor Soran antworten konnte wurde die Tür lautstark aufgerissen. „Ist mir doch egal ob er noch schläft, es ist Mittag, er hatte genug Zeit..." Sofort kehrte Stille ein und Sorans Körper verspannte sich in Reagans Armen. Die warme Hand an seiner Hüfte begann vorsichtig seinen Rücken auf und ab zu fahren, in einem verzweifelten Versuch ihn zu beruhigen. Cyrus' donnerndes Lachen, gefolgt von Mikas Fluchen schallte laut durch den Raum und ließ Soran weiter in sich zusammenfahren.

„Ja, du schuldest mir 50 Silberstücke und musst für einen Monat die Neulinge Trainieren." Rief Cyrus triumphierend und schlug die Tür zu. „Ihr habt gewettet?" Fragte Reagan genervt als seine Ohren sich von dem Geschrei erholt hatten. Er richtet seinen Oberkörper auf, seine Hand immer noch in Sorans Haar ruhend. Der Raum füllte sich mit dem köstlichen Geruch von frischgebacken Apfelkuchen und der Junge spürte, wie sein Magen sich schmerzhaft zusammenzog. „Mika meinte ihr braucht mehr als drei Monate um das etwas passiert, ich war unter drei Monate." Stolz plusterte Cyrus seine Brust auf und bekam einen starken Schlag gegen den Hinterkopf von Reagan der aufgestanden war, um seine Kleidung zu wechseln. Schnell sprang Soran auf und eilte dem König hinterher, um ihm zu helfen. „Du lässt ihn trotzdem weiter für dich arbeiten?" Cyrus wirkte fast schon enttäuscht, als Soran begann die kleinen Knöpfe zu öffnen und das Hemd von Reagans Schultern zu streichen. „Warum nicht? Es ist nicht so als würde ich ihn überarbeiten, außerdem ist er der Einzige, der mich ohne weiteres berühren kann." Der Vampir ließ sich schwer auf das Sofa fallen und Mika stellte deprimiert das Silbertablett mit der hohen Eisenform auf dem Tisch ab. Soran schloss die letzten Knöpfe, während Reagans Augen den Kleiderschrank nach Kleidung für den Jungen absuchten. „Ich sag jemanden heute noch Bescheid das deine Kleidung mit in meinem Gemach gelagert wird." Sanft strich er eine der braunen Strähnen aus Sorans Gesicht und lächelte leicht, bevor er sich auf das gegenüberliegende Sofa setzte und der Junge mit etwas Abstand folgte.

„Deine Wunde ist gut geheilt." Reagan nickte und begann, von Sorans hungrigen Blick gefolgt, den dampfenden Kuchen aufzuschneiden. „Ist Amias in der Verfassung Fäden zu ziehen?" Reagan legte ein großes Stück der Speise auf dem Keramik Teller ab und überreichte es Soran. „So wie der schon wieder durch seinen Turm springt sicherlich, ich werde ihn später herschicken." Cyrus seufzte, während er in seiner Brusttasche nach einem kleinen Brief kramte. Das Petrol farbene Siegel war bereits gebrochen und das sandfarbene Papier im Inneren des Umschlages leicht zerknittert. Mit fast schon zitternder Hand überreichte Cyrus seinem König das Papier, bevor sein Blick auf den Boden wich.

Crimson Stars [Boyxboy]Where stories live. Discover now