Teil 4

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„Guten Tag" begrüßte sie uns. Mein Entführer hielt nicht an, nickte ihr lediglich mit einem leichten Lächeln auf den Lippen zu, um nicht aufzufallen, doch ihr Blick blieb an mir hängen. Sie schien mir mein Unbehagen deutlich anzumerken.

„Ist alles in Ordnung, Miss?", fragte sie an mich gerichtet. Ich erstarrte. Geh weiter, wollte ihr ihr sagen, schieb deinen Wagen weiter und stell dich ihm nicht entgegen. Wer weiß, was er mit dir anstellen wird.

Fast zeitgleich kam er mit mir doch zum Stehen. Mein Herz begann, vor Aufregung schneller zu schlagen. Auf der einen Seite hatte er mir verboten, mit irgendjemanden zu sprechen, auf der anderen Seite könnte sie mir vielleicht helfen, doch was hätte sie schon gegen ihn ausrichten können? Bevor sie die Polizei verständigen könnte, hätte er sie schon längst überwältigt und ich wollte sie als Außenstehende, die von alle dem hier keine Ahnung hatte in nichts mit reinziehen.

Kurz hob ich meinen Blick.

„Ja, es ist alles gut", entgegnete ich kurz angebunden und zwang meine Mundwinkel ebenfalls in die Höhe und gab mir Mühe, es nicht zu erzwungen aussehen zu lassen, obwohl sich dabei ein Magen umdrehte. Das wird Ärger geben. Gewaltig. Warum hatte ich gegen seine Vorschrift verstoßen. Weil es sonst zu auffällig gewesen wäre. Sie hätte etwas vermutet.

Mit einer unauffälligen Geste drängte er mich dazu, mich umzudrehen, also lächelte ich die Frau entschuldigend an, als ich mich zum Weitergehen abwandte. Plötzlich legte Parker mir einen Arm um die Schulter und zog mich näher an sich, um mich so schneller an der Frau vorbeizuziehen, bevor sie noch etwas erwidern konnte. Sie schien sich allerdings auch nichts weiter dabei zu denken. Seine Berührung kam unerwartet, weshalb ich überrascht unter dieser zusammenzuckte. Alles in mir schrie danach, ihn augenblicklich von mir zu stoßen, aber das wäre wohl mein Ende. Innerlich zweifelte ich daran, dass ich dies körperlich überhaupt bewältigt bekommen hätte.

Fast am Ende des Flures angekommen blieb er vor einem Zimmer stehen und nahm endlich seinen Arm wieder von mir. Unmerklich atmete ich vor Erleichterung aus. Ich hatte nicht einmal gemerkt, dass ich die Luft angehalten hatte. Er zog eine Schlüsselkarte aus seiner Hosentasche und öffnete damit den Raum. Woher er sie hatte, war mir ein Rätsel.

Nachdem er sich vergewissert hatte, dass der Gang nun leer war, stieß er mich grob hinein.
Leise fiel die Tür hinter uns ins Schloss.      

Battleside - depths of despair Where stories live. Discover now