Teil 15

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„Lass mich los", erklang meine Stimme, matt und verlassen von jeder Hoffnung, als er mich vom Boden aufsammelte, während sich jede Zelle meines Körpers gegen seine Nähe sträubte, aber er erwiderte nichts. Letztendlich wusste ich selbst nicht einmal, was ich mir davon erhoffte. Er hob mich überraschend sanft hoch, sich anscheinend deutlich im Klaren über meinen körperlich miserablen Zustand. Wusste er von diesen Anfällen? Für Lloyd oder seine Mitarbeiter dürfte das nicht schwer herauszufinden sein, da es in meiner Akte vermerkt war. Ich versuchte nicht mehr, mich zu wehren um mich mit letzter Kraft aus seinem Griff zu winden, als wir dem Auto immer näherkamen, es hätte nichts genützt, er war einfach stärker. Vielleicht war es an der Zeit einfach aufzugeben. Ich wollte ihn nicht noch mehr gegen mich aufbringen oder in dieser angespannten Situation noch unnötig provozieren. Er war mir sowieso, und gerade jetzt noch viel mehr, körperlich weit überlegen.

Nachdem er die Autotür öffnete, ließ er mich auf der Rückbank runter. Während er zur Fahrerseite lief versuchte ich vorsichtig, die Tür zu öffnen, obwohl ich wusste, dass es aussichtslos war. Sie war verschlossen. Wahrscheinlich hatte er eine Kindersicherung drin. Spätestens jetzt konnte ich sagen, dass mein Plan grandios schief gegangen war.

„Ich will keinen Ton hören!" sagte er zu mir, während er sich hinter das Steuer setzte. Ich hielt mich daran, um ihn nicht zusätzlich reizen. Na toll, das waren keine guten Aussichten.

Die Rückfahrt dauerte lange, obwohl das Auto recht schnell fuhr. Anscheinend war ich wirklich weit gekommen, denn die Uhr neben dem Radio zeigte an, dass es bereits kurz nach 8 war. Kein Wunder, dass er so genervt war. Allerdings machte sich auch jede Minute und jeder Meter des zurückgelegten Weges körperlich bei mir bemerkbar. Die Stille im Auto war erdrückend. Alles, was zu hören war, waren gedämpfte Motorengeräusche. Ab und zu warf er einen Blick in den Rückspiegel, um sich zu vergewissern, dass ich nichts weiter anstellen würde, aber ich saß einfach nur stumm da und wagte es nicht einmal, mich zu bewegen. Mein Blick ging die ganze Zeit über leer zum Fenster hinaus, wo die Bäume viel zu schnell an uns vorbeizogen.

Ich wusste genau, dass es Ärger geben würde, wenn wir wieder beim Hostel ankämen, daher stieg meine Unruhe ins unermessliche, als er das Tempo allmählich drosselte und schließlich den Wagen zurück auf den Parkplatz lenkte. Es dauerte nicht lange, bis wir schließlich zum Stehen kamen, doch alles kam ganz anders als gedacht.

Battleside - depths of despair Where stories live. Discover now