37. Kapitel

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"Was los ist?", meine Stimme zitterte. Wie sehr ich mich in dem Moment dafür verurteilte, dafür dass ich die Kontrolle nicht behalten konnte und die Nervosität, die meinen Blick mit Lichtgeschwindigkeit von der einen Ecke in die anderen schnellen ließ, nicht verdecken konnte. Meine Handinnenflächen begannen unweigerlich zu schwitzen, hastig versuchte ich sie mir an dem weichen Stoff des Kissens zu trocknen, was Ivars Augen nur noch dunkler werden ließ. Wie ein Jagdhund auf der Suche nach seinem verletzten Beute versuchte er in mein Inneres zu blicken und die Antwort für mein Verhalten aus mir herauszuziehen. Meine Haut fühlte sich an, als würde sie verbrennen. Eine gewaltige Hitzewelle durchschoss mich und brachte meine Schweißporen zur Höchstarbeit. Das Atmen wurde von Sekunde zu Sekunde schwerer. Ich stand kurz vor einem Herzinfarkt. "Ich bin nur-" "Wag es nicht mich anzulügen, Olivia!" Ich schluckte. Ivars Stimme war nicht mehr als ein dunkles Knurren. Ich sah seine Halsschlagader pulsieren und war mir sicher, dass unser Blut in diesem Moment mit derselben Geschwindigkeit durch unsere Adern raste. Verzweifelt biss ich mir auf meine Unterlippe und durchforstete meine Gedanken nach einem Fluchtweg, einer möglichen Ausrede, welche ich Ivar präsentieren konnte, aber ich fand keine, keine die ich realistisch hervorbringen könnte. "Ich kann es dir nicht sagen", brachte ich dann stockend hervor und senkte schuldbewusst seinen Kopf. So sehr ich mich auch nach Sicherheit sehnte, ahnte ich, dass es sich bei seinem Bruder nicht um ein Thema handeln würde, dass nach einer kleinen Krisensitzung abgehakt werden könnte. Hier ging es um mich und Ivar, nicht um seine Familiengeschichte, die sich gerade drohend um meinen Hals wie eine hungrige Python. Mir war bewusst, dass ich ihn mit meiner Antwort unglaublich wütend machte, sah wie er seine Hände zu Fäusten ballte und bedrohlich mit den Zähnen knirschte. Mit einer schnellen Bewegung ergriff Ivar mein Kinn und zog mich zu sich, sodass ich beinahe nach vorne kippte. Ich schnappte nach Luft, als er mich zwang ihm direkt in seine Augen zu sehen. Dabei wirkte er auf einmal so gefährlich ruhig und das machte mir eine heiden Angst. "Deine endgültige Antwort?" In meinem Hals hatte sich ein gewaltiger Kloß gebildet. "Ja", krächzte ich. Die warmen Finger um mein Kinn verschwanden, wodurch ich für einen kurzen Moment fast mein Gleichgewicht verloren hätte. Für einige Sekunden saßen wir uns stillschweigend gegenüber. "Gut", kam es dann distanziert von ihm, als er merkte, dass ich meine Meinung nicht ändern würde. Ich rechnete damit, dass Ivar jede Sekunde aufstehen und mich in den nächsten Tagen nicht mehr beachten würde. Plötzlich griff er grob in meine Haare und zog meinen Kopf daran in den Nacken. Ein spitzer Schrei entfloh meinen Lippen. Sofort versuchte ich mich seiner Hand entgegen zu strecken, um den Druck auf meiner Kopfhaut zu entlasten, doch Ivar ließ das nicht zu. "Ivar-" "Wie hast du mich zu nennen?", fauchte Ivar und verstärkte den Griff in meinen Haaren. Tränen stiegen mir in meine Augen, wimmernd griff ich nach seiner Hand. "Daddy! Daddy!", schluchzte ich hastig. "Besser", knurrte er und ließ tatsächlich für einen kurzen Moment von mir ab. Sofort entfernte ich mich, so gut es mein Bett zu ließ, von ihm und sah ihn durch meinen Tränenschleier verängstigt an wie er dort seelenruhig saß und mich mit seinem düsteren Blick fixierte. Meine Kopfhaut schmerzte, doch ich getraute mir nicht, meinen Kopf abzutasten. Ich war wie eingefroren. "Du scheinst zu denken, dass das zwischen uns wie in einer normalen Partnerschaft funktioniert und du dich verschließen kannst wie es dir gefällt", begann Ivar dann fast schon spöttisch und begann den Gürtel aus seiner Hose zu öffnen. Mit weit aufgerissenen Augen verfolgte ich jede Bewegung seiner Hände, die dabei waren den Gürtel aus den Schlaufen der Jeans zu ziehen. "Aber du gehörst mir. Deine Gedanken gehören mir. Du hast keine Rechte mir irgendwas zu enthalten und bis du das nicht verstanden hast, wird es mir eine Freude sein es dir einzuschärfen." Ein diablosisches Grinsen stahl sich auf seine Lippen während er den Ledergürtel um seine Handgelenke wickelte. "Was hast du vor?", meine Stimme war nicht mehr als ein verängstigtes Hauchen. "Erziehung kann weh tun. Leg dich hin." Mein Herz rutschte mir in die Hose. Ich hatte das Gefühl ohnmächtig zu werden und spürte einen gewaltigen Adrenalinkick in mir, der meine Sinne benebelte. Unsicher sah ich zu der Zimmertür und versuchte unauffällig an die Seite meines Bettes zu krabbeln, doch Ivar schien sofort zu erkennen, was ich vorhatte. Seine Mundwinkel zuckten belustigt. "Versuch es, Kleines." Ich zögerte, wusste, dass meine Chance an ihm vorbeizukommen mehr als gering war. Ivar bewegte sich langsam auf mich zu und scannte dabei jeden Zentimeter meines Körpers ab. In seinen Augen strahlte eine für mich bislang unentdeckte Vorfreude auf das kommende, die meine aufsteigende Panik noch verschlimmerte. Als er dann auf einmal plötzlich seine Hand nach mir ausstreckte, auch wenn es fast schon eine liebevolle Geste war, verlor ich die Nerven. Wie von der Tarantel gestochen sprang ich aus dem Bett und versuchte zur Tür zu gelangen. Doch meine Finger hatten kaum das kühle Metall der Klinke umfasst, das spürte ich schon Ivars Arme, die sich um meine Hüften schlangen und mich zurückzogen und an ihn pressten. "Lass mich los", wimmerte ich und versuchte seinen Griff zu lösen, da sich seine Finger tief in meine Haut bohrten. Ich spürte Ivars Brust an meinem Rücken, seine Erregung direkt an meinem Po, wie er sie unnachgiebig an mich drückte, um mir zu signalisieren wie sehr ihm die Situation gefiel. Sein heißer Atem prallte gegen meinen Nacken, sodass sich die kleinen Härchen auf meiner Haut aufstellten. Herablassend schnalzte er mit der Zunge: "Dummes Mädchen. Denkst du wirklich, dass es eine gute Entscheidung ist jetzt auch noch deine Manieren zu vergessen?" Ich wimmerte, als ich bemerkte wie seine rechte Hand sich erneut um meine Haare legte und meinen Kopf straff in den Nacken zog. "Daddy du machst mir Angst!", die erste Tränen rollte meine Wange herunter und tropfte von meinem Kinn. Ich hörte Ivar hinter mir tief Luft holen, bevor er sich erneut mit seiner Errektion gegen mich presste. "Ich bin hab es dir damals schon im Chat gesagt, dass ich es lieben werde dich leiden zu lassen, Kleines." Ivars Stimme war mittlerweile so dunkel und rau geworden, dass ich Mühe hatte sie zu verstehen.  Meine Lippen bebten unter dem kräftigen Schlägen meines panischen Herzens und mein gesamter Körper zitterte wie Espenlaub. Ein weiterer Schrei entfuhr mir, als Ivar mich mit Schwung umdrehte und mit dem Bauch auf mein Bett presste. Meine Hände verdrehte er mir mit Leichtigkeit auf den Rücken, während er über meinem Po kniete und verhinderte, dass ich mich in irgendeiner Weise befreien konnte. "Wehe du bewegst dich!", knurrte er und drückte mich nochmal bestimmend in die Matratze, bevor sein Gewicht tatsächlich von meinem Rücken verschwand und er mich losließ. Ich schluckte, getraute mir nicht mich auch nur umzusehen. Ich hörte seine Schritte die sich von mir entfernten. Eine Tür wurde geöffnet, dann war es für einige Sekunden ruhig. Das wäre meine Chance hier zu verschwinden, aber ich war wie erstarrt. Noch nie zuvor hatte ich eine solche Situation erlebt, wurde mit derartigen Handlungen konfrontiert. Natürlich hatte ich damals gewissen Szenen in Büchern oder Filmen mit großem Interesse verfolgt, doch die Realität wirkte deutlich beängstigender als lustvoll zu sein. Ich war zu sehr in meinen Gedanken versunken, sodass ich gar nicht bemerkte, wie Ivar zurück gekommen war. Umso mehr zuckte ich zusammen, als er auf einmal meine Hände ergriff und sie über meinem Kopf  an das Bettgitter festband. Nur wenige Sekunden später fuhren seine Hände die Konturen meines Körpers ab. Ich hörte sein selbstgefälliges Schmunzeln, als er über meine Brüste fuhr. Er fuhr mit seinen Zeige- und Mittelfinger über meine harten Nippel und drückte sie zusammen, bevor er spielerisch an ihnen zu. Ich versuchte meine Atmung zu kontrollieren, es war alles zu viel für mich. Die Angst, die Anpannung und die Lust die Ivar in mir auszulösen begann während er meinen Körper erkundete und langsam mit seiner rechten Hand nach unten wanderte. "Ich hatte eigentlich andere Pläne mit dir heute", säuselte Ivar und fuhr über meinen Slip. Da ich nur ein langes T-Shirt trug  hatte er eine freie Fahrt. "Aber du hast deine Entscheidung getroffen", Ivar schob den Stoff des hellen Baumwollshirts nach oben, sodass mein Po  freigelegt wurde. Ruckartig zog er mir den Slip herunter. Ich hörte wie er scharf Luft einzog. Für einen kurzen Moment knetete er meine Pobacken, bevor ich das kalte Leder des Gürtels auf meiner nackten Haut spürte. Ich zuckte zusammen, als er damit meinen Konturen nachfuhr.
"Und jetzt Schrei für mich!"
Keine Sekunde später hörte ich das Leder durch die Luft sausen, bevor es auf meiner Haut aufprallte. Schmerzerfüllt schrie ich auf, klammerte mich an das Bett. Panisch versuchte ich Ivar von mir herunter zu bekommen, wollte ihn treten, doch es gelang mir nicht. Ivar hatte mich perfekt im Griff und es schien ihn nicht einmal anzustrengen mich festzuhalten. Wieder hörte ich ein Zischen, wieder kniff ich die Augen zusammen und schrie mir die Seele aus dem Leib. "Lauter!", forderte Ivar und holte erneut aus. Meine Haut brannte wie Feuer. Tränen liefen mir über meine Wangen und benetzten das Bettlaken. Ich versuchte meine Fesseln zu lösen, doch Ivar hatte diese so festgezogen, dass es sofort anfing zu schmerzen, wenn ich mich versuchte dagegen zu stemmen. Ich spürte wie es immer schwerer wurde Luft zu holen, die Atemaussetzer die dazu kamen, sobald er zuschlug machten es nicht besser. Die geschundenen Stellen auf meinem Po wurden immer heißer, sodass ich mir irgendwann nicht mehr sicher war, ob die Haut nicht schon längst aufgeplatzt war. Kalter Schweiß bildete sich auf meiner Stirn und meinem Rücken und mein gesamter Körper zitterte vor Anstrengung den Schmerz zu ertragen, den Ivar mir zufügt. Ich konnte nicht sagen, wie viele Schläge ich bereits eingesteckt hatte, noch wusste ich wie viele noch kommen würden. Ich lag nur noch regungslos auf dem Bett und schluchzte. Mein Hals tat bereits vom Schreien weh und meine Stimme klang belegt und rau. "Bitte hör auf, Daddy", flehte ich. Wieder schlug er zu, brachte mich zum Luft schnappen. "Du weißt was ich will!" Mit letzter Kraft  schüttelte ich meinen Kopf, ich hatte jetzt schon zu viel eingesteckt, um jetzt noch nachzugeben. Doch genau das schien ihn wütend zu machen. "Wie du willst." Ich kniff bereits die Augen zusammen und wartete auf einen neuen Schlag, doch der kam nicht. Ivar hielt inne. Angespannt schnappte ich nach Luft, die ich vor Angst bereits angehalten hatte. Meine Augen waren bereits so schwer, dass ich sie kaum noch offen halten konnte. Ivar er hob sich von mir. Ich rührte mich nicht, versuchte meine Atmung unter Kontrolle zu bekommen. Meine Beine waren von seinem Gewicht ganz taub geworden. Minuten der Stille legten sich über uns. Dann zischte es wieder. Kaum breitete sich der stechende Schmerz auf meiner eh schon gereizten Haut aus, war ich wieder hellwach. Meine schmerzverzerrten Schreie schienen wie Musik in seinen Ohren zu sein. Immer härter schlug er mit dem Rohrstock, den er sich gegriffen hatte zu und ließ mir kaum noch eine Pause zum erholen. Binnen weniger Sekunden jagte ein gequältes Stöhnen das nächste. "Bitte", kam es wieder kraftlos über meine Lippen. Er hörte nicht. Wieder spürte ich den Schmerz, der mich langsam Sterne sehen ließ. "Stop!" Mein Flehen schien noch weiter anzuspornen. "Ich kann nicht mehr!" Ein neuer Schlag. "Sag es!", nun hörte man die Wut in seiner Stimme nur zu gut.  Er würde nicht aufhören.  Wieder biss ich meine Zähne zusammen. Drei weitere Schläge,  nun war ich mir fast sicher, dass ich blutete. "Sag es!"
"Alaric."

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⏰ Last updated: Feb 19 ⏰

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