Kapitel 14

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Mikey stand genau vor mir und sah mich skeptisch an. Wann kam der denn hierher? Ich versuchte meinen Atem zu beruhigen. "Du hast mich erschreckt! Wie lange stehst du schon da?" fragte ich. Er zuckte mit den Schultern. "Paar Minuten. Ich hab dich schon die ganze Zeit mit dem Haitani Bruder beobachtet. Kannst du mir mal erklären was das soll?" er wirkte gereizt, was mir gar nicht gefiel. Ich verschränkte die Arme vor der Brust. "Ich wüsste nicht, was dich das angeht." er schnaufte. "Und ob mich das was angeht. Du bist Mitglied mit Sonderrang von Toman. Wenn du mit den Haitani Brüdern kooperierst oder sonst was, was der Gang schaden würde, geht mich das ganz viel an!" langsam bekam ich es mit der Angst zu tun. "Wenn dass so ist, kannst du beruhigt sein. Ich habe meine Gründe, weshalb ich mich mit den Haitani Brüdern treffe. Und das hat nicht im Geringsten mit der Gang zu tun. Die beiden wissen nicht mal, dass ich überhaupt in einer Gang bin." er ballte die Hände zu Fäusten und sein Blick war voller Wut. Ruckartig drehte er sich von mir weg. "Triff dich nicht mehr mit den beiden. Diese Typen bringen den Tod. Das ist ein Befehl als Anführer von Toman." er machte mich echt wütend. "Was fällt dir ein?! Solange ich die Gang nicht gefährde, kann ich machen was ich will! Du hast nicht das Recht in mein Leben einzugreifen! Ich habe meine Gründe für diese Treffen. Und es kann dir doch scheißegal sein, was ich mache! Was regst du dich so auf?!" ich hatte gar nicht bemerkt, wie laut ich geworden war. Überrascht über mich selbst ging ich einen Schritt zurück. Mikeys Körper bebte. Doch nicht weil er heulte, sondern weil er kurz davor war die Beherrschung zu verlieren. Er drehte sich zu mir um und in seinem Blick lag nichts als Schmerz. "Ich weiß. Verdammt nochmal, ich weiß doch dass es mir egal sein kann, was mit dir ist! Ich war zufällig in der Gegend und hab dich dann mit Rindou gesehen. Ich wollte weiter gehen, aber ich konnte nicht! Ich hab euch beobachtet. Und dann hat dieser Wichser dich einfach umarmt! Ich war kurz vorm Explodieren! Warum?! Sag mir, warum zum Teufel mich das so wütend gemacht hat!! Sag mir, warum der Penner dich umarmt hat, als wärs das natürlichste der Welt!! Sags mir!" Tränen schossen aus seinen Augen, doch er ignorierte es. Verzweifelt sah er mich an, während mir die Worte fehlten. Feuchte Tränen rannen meine Wange hinunter, ohne dass ich es kontrollieren konnte. Wir starrten einander einfach nur an. Doch dann kam ich zu einem riskanten Entschluss. Entweder würde Mikey mich nun abgrundtief hassen, oder unsere Bindung zueinander, würde einen extremen Aufschwung bekommen. Ich trat auf ihn zu und legte meine Arme um ihn. Er war völlig überrascht und hielt den Atem an, während er stocksteif da stand und nicht wusste, wie ihm geschieht. Noch immer rannen mir Tränen über die Wangen, doch ich ignorierte es. Ich selbst war super angespannt. Was würde jetzt passieren? "Und? Ist das jetzt ein guter Ausgleich?" flüsterte ich. Er begann wieder zu atmen und vergrub zu meiner großen Überraschung seine Nase in meiner Halsbeuge und legte seine Arme sanft um mich. Wir verharrten einfach so, ohne, dass jemand etwas sagte. Es war seltsam und doch genoss ich seine Nähe. Gerade als mir ersr richtig bewusst wurde, was ich hier tat, zog sich Mikey zurück, blieb aber direkt bei mir stehen. Er sah mich an. Seine Augen waren leicht geschwollen und nach kurzem Überlegen fiel es mir wie Schuppen vor die Augen. Er hatte geweint. Jetzt wo ich es wusste, spürte ich einen feuchten Fleck an meiner Schulter und ich sah die salzigen Rinnsale an seinen Wangen. Seine Stimme klang rau und stockend, als er sprach. "Es... Tut mir leid. Ich wollte nicht so aus der Haut fahren..." ich senkte meinen Blick. "Schon gut. Ich hab mich auch daneben benommen. Vergessen wir das Ganze einfach, ja?" er nickte. "gut... Ich hol dich morgen ab, ja? Um 7. Wegen dem Fest..." so verlegen hatte ich ihn noch nie erlebt. Das er gerade jetzt auf das Frühlingsfest zu sprechen kam, galt einzig und allein dem Themenwechsel. Doch ich war ihm dankbar dafür. Ich selbst wusste auch nicht so richtig, was ich von der Situation halten sollte. Ich ging einen kleinen Schritt zurück und lächelte ein wenig. "Ist gut. Du weißt ja, wo ich wohne." er nickte und ging ebenfalls einen Schritt zurück. "Ja. Dann bis morgen." noch immer wirkte er unsicher, als er sich nach meinem nicken umdrehte und ein paar Schritte ging. Dann blieb er allerdings nochmal stehen und blickte über die Schulter zhrück zu mir. "Zwischen uns ist doch alles wieder gut, oder? Also... Wir sind noch Freunde, oder?" wie auch immer er jetzt darauf kam, es überraschte mich. Doch ich lächelte nur und nickte zustimmend. "Aber klar doch. Schließlich haben wir doch ein Treffen vereinbart." das schien ihm als Bestätigung zu reichen, denn er nickte zufrieden und setzte seinen Weg fort. Ich machte mich ebenfalls auf den Weg nach Hause. Der Tag neigte sich dem Ende zu und während ich zu Hause auf der Couch saß und einen Fipm sah, musste ich immer wieder an Mikey denken. Ich verstand noch immer nicht so ganz, warum er sich so aufgekoffert hatte. Eine normale Reaktion war das jedoch nicht, oder? War er eifersüchtig gewesen? Aber warum? Dafür gab es doch überhaupt keinen Grund. Oder war er wirklich nur wegen der Gang wütend? Wie sehr ich auch drüber nachdachte, mir fiel keine logische Erklärung ein. Irgendwann schlief ich dann ein, denn als ich erwachte, schien schon wieder die Sonne. Müde rieb ich mir den Schlaf aus den Augen und schaltete den Fernseher aus. Auch wenn heute das Frühlingsfest stattfand, beschäftigte ich mich den Tag damit, für die Schule zu lernen. Sobald die Ferien vorrüber waren, würden Zwischenprüfungen abgehalten werden. Die Stunden verflogen nur so und um 17 Uhr klingelte mein Wecker. Ich hatte ihn mir gestellt, damit ich rechtzeitig damit begann mich für den Abend fertig zu machen indem ich duschte. Gerade, als ich fertig war, klingelte es an der Tür und Ema trat ein. Sie half mir in meinen Kimono, half mir bei Makeup und Frisur und betonte alle 2 Minuten wie hinreißend ich aussah. Da ich allerdings nicht sonderlich wendig in solch einem Kimono war, zog ich mir eine halblange Leggins und ein eng anliegendes Sportshirt drunter. Als Ema fertig war, schob sie mich vor den großen Spiegel, der in meinem Badezimmer stand. Als ich hinein blickte, war es, als würde eine fremde Frau vor mir stehen. Es war ein dunkelblauer Kimono mit rosafarbenen Kirschblüten und weißen Blumenmuster darauf. Die Ärmel waren lang und der weiße Gürtel legte sich sanft um meine Taille. Das Makeup war dezent und nicht zu auffällig. Ich sah wie rosaner Lidschatten meine Augen zierten, während ein leichter Lippenstift meine Lippen schmückten. Meine Haare waren locker in einem Dutt in meinem Nacken angebracht und die einzelenn Strähnen, die sich gelöst hatten, rahmten mein Gesicht. "Und? Hab ich gut gemacht, oder?" Ema kicherte, während mir der Atem wegblieb. "Bin das wirklich ich? Echt krass." hauchte ich. Ema lachte und ich stimmte mit ein. Ich trug nur sehr selten Kleider, schon gar keine Kimono oder Schminke. Ich fühlte mich zwar gut, aber es war doch etwas ungewohnt. Die restliche Stunde die wir Zeit hatten, verbrachten wir damit Ema herzurichten. Hinata kam auch noch dazu und es war wirklich lustig zu dritt. Ema trug einen gelb grünlichen Kimono, der vor allem ihre Augen betonte, während Hinata einen rosanen trug, der perfekt zu ihren Pfirsichfarbenen Haaren passte. Um Punkt 19 Uhr, waren wir alle drei fertig und wir waren mit unserem Ergebnis mehr als zufrieden. Gerade als wir unsere kleinen Handtaschen gepackt hatten, klingelte es schon an der Tür. "Ich mach auf!" rief Hina und sprintete zur Tür. Ema lachte und ging auch zur Tür. Ich schlenderte langsam ebenfalls zum Eingang, nahm mir noch meinen Hausschlüssel und schloss die Tür hinter mir ab. Als ich mich umdrehte, starrten mich drei Augenpaare an. Sofort schoss mir die Röte ins Gesicht und ich senkte meinen Blick. Draken, Takemichi und Mikey starrten mich mit offenem Mund an. "Ey, klotzt nicht so blöd, ihr Perverslinge!" rief Ema und gab Allen dreien einen Klaps auf den Kopf. Hina zog mich am Ärmel und schleifte mich neben sich. Noch immer war mein Blick gesengt. "Man. Ihr seht aus wie Göttinnen." schwärmte Takemichi. "Echt mal. Ihr seht super aus." stimmte auch Draken zu. Hina und Ema kicherten, während mein Kppf mittlerweile den Farbton einer Tomate angenommen haben musste. Am liebsten wäre ich hier und jetzt im Boden versunken. "Hey, Yuna. Nicht so schüchtern. Du bist doch sonst immer so selbstbewusst." sagte Draken und musterte mich. Ich sah ihn nur kurz an, sah dann wieder zur Seite. "Mag sein. Aber das heißt nicht, dass ich wirklich so selbstbewusst bin, wie ihr denkt." sagte ich leise. Ein Schatten legte sich über mich und als ich den Blick hob, sah ich in Mikeys Obsidian schwarze Augen, die auf mir ruhten. Sein Blick war weich und jagte mir eine Gänsehaut über den Rücken. "Du siehst wunderschön aus." flüsterte er, sodass nur ich ihn hören konnte. "Danke." nuschelte ich und betrachtete wieder den Boden, als wäre er das interessanteste der Welt. Hina klatschte in die Hände und halte sich bei Takemichi unter. "So! Dann brechen wir mal auf. Wir haben 3 Stunden Zeit, bis das Feuerwerk beginnt. Lasst uns Spaß haben!" sie lief mit Takemichi im Arm voran gefolgt von Ema und Draken. Mikey und ich liefend stillschweigend hinterher, während die anderen vier in ein Gespräch verwickelt waren. Ich spürte dauernd Mikeys Blick auf mir ruhen, was mich nervös machte.
Als wir ankamen, herrschte reges Treiben. Überall zwischen den unzähligen Ständen, waren bunte Laternen angebracht und überall liefen Frauen und Männer in bunten Kimono und Yukata rum. Es waren sehr viele Menschen hier, was mich sehr nervös machte. Große Menschenansammlungen waren mal so gar nicht meins. Aber egal. Jetzt war es zu spät um einen Rückzieher zu machen. Wir liefen einfach weiter, doch mir fiel auf, dass wir die anderen verloren hatten. "Wo sind die anderen?" fragte ich und drehte mich zu Mikey, der ebenfalls die Gegend absuchte. "Keine Ahnung. War bestimmt Absicht." ich musterte ihn skeptisch. "Wieso Absicht?" fragte ich. Er wurde kurz nervös. "Naja Ema will unbedingt ne Freundin für mich auftreiben und zerrt mich dauernd zu irgendwelchen Freundinnen. Das ist so nervig." stöhnte er. "Und was hat das mit mir zu tun?" fragte ich weiter. Er grinste schelmisch. "Na ist doch klar. Ema will uns zwei verkuppeln." ich erschrak und wich einen Schritt zurück. Doch Mikey zog mich direkt wieder an sich, als ich fast mit jemandem zusammengestoßen wäre. "Ganz ruhig. Pass auf dass wir uns nicht auch noch aus den Augen verlieren. Lass uns einfach ein bisschen Spaß haben." er lächelte mir aufmunternd zu und ich nickte leicht. Also hakten wir uns unter, um uns nicht zu verlieren und liefen langsam durch die Straßen. Hier und da blieben wir stehen, spielten Glücksspiele, oder aßen Kleinigkeiten. Mikey gewann beim Schießstand sogar eine Rose, die er mir mit roten Wangen überreichte. Ich lächelte verlegen und nahm sie dankend entgegen. Auch wenn die Rose nicht echt war, freute ich mich sehr über diese kleine Geste. Doch dieses kribbelige Gefühl in meinem Bauch, verschwand ganz schnell wieder, als ich den Stand gefunden hatte, den ich schon die ganze Zeit gesucht hatte. "Mikey, da müssen wir hin!" rief ich und zerrte ihn aufgeregt durch die Menschen. Vor dem Stand blieb ich stehen und bestaunte, was dort vor mir lag. Mondkuchen. Ich liebte dieses Gebäck. Als ich klein war, hab ich immer so viele davon gegessen, bis mir schlecht wurde. Mikey sah, wie ich die Teigstücke sehnsüchtig anschaute, und kaufte 8 Stück. Mikey, mit der Tüte in der Hand und ich mit meinem bereits zweiten Mondkuchen, setzten wir uns etwas abseits des Getümmels auf die Wiese. Wärend Mimey mich amüsiert beobachtete, genoss ich mein Gebäck. Der Teig war goldbraun und knusprig gebacken und gefüllt mit dem süßesten Honig der Welt. Oh wie ich es liebte. Mikey neben mir begann zu lachen. "Sind die Dinger wirklich so gut?" fragte er schmunzelnd. Ich deutete auf die Tüte. "Finds doch raus." das ließ er sich nicht zweimal sagen. Er nahm einen Kuchen raus, beäugte ihn kurz, ehe er herzhaft reinbiss. Es dauerte kurz, doch er war dem unglaublichen Geschmack schon längst ausgeliefert. Seufzend biss er noch mal hinein und kaute mit geschlossenen Augen. Jetzt war ich diejenige, die lachte. Mikey stimmte mit ein. Es war schön so unbeschwert zu sein. Es war schön in Mikeys Nähe zu sein, wie ich mir eingestehen musste. Als wir fertig gegessen hatten, gingen wir Richtung Aussichtsplatz. Das Feuerwerk würde bald starten und Mikey wollte sich nochmal die Sterne anschauen. Als wir ankamen, blieb mir der Atem weg. Hier waren so viele Menschen, dass wir uns durchquetschen mussten. Mikey hielt meine Hand ganz fest um mich bloß nicht zu verlieren und ich hielt mir mit meiner anderen Hand die Ohren zu. Es waren nicht nur viele Menschen hier, sondern es spielte auch von irgendwo extrem laute Musik, die meinen Bauch unangenehm zum vibrieren brachte. Ich versuchte Mimey zu sagen, dass es mir zu viel wurde, doch er hörte mich nicht. Wir blieben mitten in der Menge stehen und Mikey betrachtete staunend die Sterne. Mir wurde alles viel zu viel. Meine Atmung wurde stockend, ich bekam weiche Knie und zittrige Hände und hatte das Gefühl von den Menschen und der Musik erdrückt zu werden. Mir liefen die Tränen, während ich immer panischer wurde. "Yuna! Was ist los? Was ist passiert?" ich nahm Mikey kaum noch wahr. Ich konnte ihm nicht antworten. Ich löste unsere Hände um mir beide Ohren zuhalten zu können. Ich spürte plötzlich Arme die mich schützend umschlangen und mich durch die Menschen brachte. Ich erkannte nur wenig. Durch die Tränen verschwamm meine Sicht und ich ließ mich einfach immer weiter führen, während die Musik immer leiser und die Luft wieder klarer wurde. Als wir stehen blieben, knickten mir die Beine weg, doch Mikey stütze mich und hiel mich fest. Während ich leise an seine Brust wimmerte, streichelte er meine Rücken und meinen Kopf und wiegte uns langsam hin und her. Ich spürte unserer beider Herzschläge. Beide wild und unkontrolliert wegen dem ganzen Stress, doch auch, dass wir uns beide langsam wieder beruhigten. Als meine Hände zu zittern aufgehört hatten und ich mir sicher war, wieder auf beiden Beinen stehen zu können, ging ich einen Schritt zurück und löste unsere Umarmung. Zum Glück hatte mir Ema nicht so viel Makeup aufgetragen, sodass es nicht auffiel, ob es verwischt war, oder nicht. Ich blickte zu Mikey. Er sah betrübt aus. "Es tut mir so leid..." flüsterte er leise. "Mikey, was...?" "Es tut mir so leid." unterbrach er mich. "Ich hätte merken müssen, dass es dir zu viel wurde. Ich hab nur an mich gedacht und dich nur hinter mir her geschleift. Es tut mir so leid, dass es so ausarten musste." Ich war so gerührt und gleichzeitig so erschöpft, dass ich ihn direkt wieder in eine Umarmung zog. "Schon gut. Du konntest ja nicht wissen, dass ich solche Orte vermeide. Du hast nichts falsch gemacht. Danke, dass du mich da raus geholt hast." sagte ich leise. Er nickte nur und vergrub sein Gesicht in meinen Haaren. So standen wir da. Eine Minute. Zwei. Ich wusste nicht wieviel Zeit vergangen war, als ich plötzlich Tropfen auf meinem Kopf spürte. Mimey merkte es auch und sah gen Himmel. Er hatte sich verdunkelt und immer mehr Regentropfen prasselten auf uns nieder. "Das reicht für heute. Gehen wir. Wir ziehen uns um und schauen dann noch einen Film, ja?" ich sah ihn an und nickte. Als wir immer schneller durch den Regen liefen, hielt Mikey meine Hand. Doch der Regen wurde so stark, dass wir uns bei einem Torbogen unterstellen mussten. " Man, was muss es jetzt denn Regnen?" stöhnte Mikey. Mir wurde langsam kalt. Mein Kimono war komplett durchnässt, also begann ich ihn auszuziehen. Mikey wurde panisch. "Yuna was machst du denn da?! Lass das!" rief er und drehte sich weg. "Entspann dich. Ich hab Kleidung drunter." sagte ich und faltete den Kimono zusammen. Mikey traute sich wieder mich anzusehen und ließ seinen Blick über meine schwarze Kleidung streifen. Sein Blick blieb an meinem Gesicht hängen. Er sah mich an, was mich nervös machte. Doch ich konnte nicht wegsehen. Es war, als würde ich mich in seinen Augen verlieren. Ich fühlte mich auf magische Art und Weise zu ihm hingezogen. Was war das für ein Gefühl? Es war mir so fremd, und fühlte sich wunderschön an.
Mikey war der erste, der unseren intensiven Blickkontakt unterbrach. Er sah wieder raus in den Regen und räusperte sich. "Wieso hast du solche Klamotten drunter?" fragte er. Ich zuckte mit den Schultern und öffnete meinr komplizierte Haarfrisur. "Ich fühle mich in Kleidern nicht wohl. Und man weiß nie was passieren kann." sagte ich nur und ließ mein offenes Haar über den Rücken fallen. Mikey beobachtete alles aus dem Augenwinkel, sagte aber nichts dazu. Sein Handy vibrierte und er nahm es kurz darauf heraus und las sich die Nachricht durch. "Ich soll zu einer alten Werkstatt kommen. Die Nummer ist anonym." sagte er mit skeptischem Blick. "Wer könnte das sein?" fragte ich. "Keine Ahnung. Ich schau mir das mal an." er drehte sich um und ging, doch ich folgte ihm. Zum Glück war der Parkplatz in der Nähe, auf welchem Mimey sein Bike geparkt hatze. Er setzte sich drauf und startete den Motor. Ich setzte mich schnell hinter ihn. "Was wird das denn?" fragte er. "Na was wohl? Ich komm mit. Keine Diskussion!" sagte ich und hielt mich an ihm fest um nicht runterzufallen. Er seufzte nur und fuhr dann los. Wir machten bei ihm einen Zwischenstopp, damit auch er sich aus seinem Yukata befreien konnte. Als er wieder raus kam, trug er ein türkises Shirt mit gleicher Hose und Flipflops. Leichte Kleidung dafür, dass wir wahrscheinlich direkt in eine Schlägerei fuhren. Aber jeder dem seine. Wir fuhren zur Werkstatt und gingen hinein. Wir sahen uns dauernd um, um mögliche Hinterhälte vorherzusehen. Wir blieben dicht beieinander, als wir in einen großen, leer stehenden Raum kamen. Wir blieben stehen, als wir Schritte hörten. Ein mir völlig unbekannter Typ erschien aus dem Schatten und grinste herablassend auf uns hinab. "Sieh an. Wer hätte gedacht, dass der große Mikey auf so einen billigen Trick reinfallen würde." sein Blick schweifte zu mir. "Und wie ich sehe, hast du jemanden mitgebracht. Ach herrje. Hab ich etwa euer Date gestört? Das tut mir aber leid." seine Stimmte triefte vor Sarkasmus. Mikey stellte sich schützend vor mich. "Sag schon, was willst du." es war bewundernswert wie ruhig er blieb, während in mir die Anspannung wuchs. Der Typ kratzte sich am Kopf, ehe er langsam und bedrohlich um uns drum herum schlich. Wie ein Tiger, der jeden Moment seine Beute erschlagen würde. "Eigentlich wurde ich nur beauftragt euch zu unterhalten. Es regnet draußen. Das Feuerwerk wurde bestimmt abgesagt. Wie doof. Also erzähl doch mal, Mikey. Ist sie deine Freundin?" er grinste und ging auf mich zu. Er nahm mein Kinn zwischen die Finger und drehte meinen Kopf hin und her um mich besser beäugen zu können. Mikey beobachtete nur kurz, was geschah, als er auch schon reagierte und die Hand des Typen wegschlug. "Fass sie nicht an, du Wichser." Mikey klang bedrohlich. Der Typ lachte nur und ging einen Schritt zurück. "Es stimmt also. Du bist echt in die kleine verknallt. Das ich das mal erleben würde, ist ja zu komisch!" er lachte sich halb tot, während ich bemerkte, dass wir nicht mehr nur zu dritt hier waren. Es waren 4, nein, 5 Leute gekommen, die sich im Schatten versteckt hielten. Mikey ballte die Fäuste. "Halt die Fresse." knurrte er. Der Typ lachte nur noch mehr. "Du leugnest es nicht! Das heißt also, meine Theorie ist richtig! Wie süß. Der kleine Mikey hat nen Crush auf nen Mädel, was er eh nie kriegen wird!" mit einem Mal, war er wieder bei mir, und zog mich weg von Mikey. "Hey!" rief dieser, doch ich bedeutete ihm, ruhig zu bleiben. Ich wollte wissen, was der Typ noch zu sagen hatte. Das Mikey in mich verknallt sein sollte, war die eine Sache. Warum ich für ihn nie zu kriegen sein werde, war eher das, was mich interessierte. " Mensch, du bist echt ne Süße. Möchtest du nicht vielleicht meine Freundin werden? Ich werde auch gut zu dir sein." schleimte er. "Verrat mir lieber mal, warum ich deiner Meinung nach so schwer zu kriegen sein sollte." sagte ich. Wieder prustete der Typ los, während mich Mikey nicht aus den Augen ließ. "Liegt das nicht auf der Hand? Du bist so hübsch und intelligent. Du scherst dich doch einen Dreck um solche elenden Typen, wie Mikey. Für dich, ist er doch nur ein Spielzeug um deine Bedürfnisse zu befriedigen. Stimmt doch?" Mikeys Blick wurde immer niedergeschlagener. Stimmte es etwa? Mit einer halben Drehung befreite ich mich aus seinem Klammergriff und funkelte ihn an. " Du meinst also, ich sei eine billige Schlampe, die nur ihre Gelüste mit Jungs befriedigt?" ich ging auf ihn zu und verdrehte seinen Arm. Er zischte auf. "Dann lass mich mal eine Sache klarstellen. Es ist mir scheiß egal wie berühmt jemand ist, oder welche Position derjenige besetzt. Was mir aber nicht egal ist, sind Typen wie du, die Vorurteile aufstellen, Grundlos Leute runtermachen, sich nur prügeln wie es ihnen gerade passt und die Intelligenz eines Steins besitzen. Du bist so ein aroganntes Arschloch. Du redest so herablassend, als wären wir Ungeziefer, was man zerquetscht. Bei deinem Sarkasmus wird mir schon kotzübel. Also lass es. Hör auf so zu reden, als wärst du was besseres. Denn so Tyoen wie du, sind der Abschaum der Gesellschaft." während ich sprach, drückte ich ihn mit meinem Fuß immer weiter zum Boden runter. Er stöhnte auf, als ich ihn in den Dreck trat, und blieb dort liegen. Ich drehte mich um und rief nun zu seinen noch immer versteckten Kompanen :" Und was ist mit euch? Ihr elenden Feiglinge habt nicht mal genug Mumm euch uns zu messen! Sagt bloß ihr habt Angst ein Mädchen zu schlagen?! Wenn einer von euch uns auch nur schief anguckt, mach ich euch die Hölle heiß!" die Leute schreckten zurück. Mikey starrte mich mit offenem Mund an. Ich packte ihm am Arm und verließ zusammen mit ihm die Werkstatt. Laum waren wir draußen, bekam ich einen Anruf. Von Hina. Ich nahm ab. :" Yuna! Zum Glück erreich ich dich! Wo bist du? Du musst sofort wieder zum Aussichtspunkt kommen! Hier ist eine Schlägerei ausgebrochen! Ich hab Take aus den Augen verloren! Und Ema und Draken kann ich auch nicht finden! Was soll ich nur machen?" sie war so verzweifelt, dass mir das Herz stehen blieb. Alamiert schaute ich zu Mimey. Er verstand sofort und machte sich daran, sein Bime zu starten." Hina, ganz ruhig. Geh erstmal raus aus dem Getümmel. Versteck dich hinter Bäumen und sei leise. Wir sind sofort auf den Weg." wir stiegen aufs Bike und Mikey fuhr los. "Yuna, ich hab Angst. Was wenn Take was passiert ist?" sie weinte. "Hina, ganz ruhig. Es wird alles gut. Versprochen. Wir sind in 10 Minuten da." ich legte auf und hielt mich an Mikey fest. "Wohin?" rief er mir über den Fahrtwind zu. "Zum Aussichtspunkt! Es gibt eine Schlägerei!" er nickte und gab Gas. Ich überlegte, wer die Angreifer sein könnten. Dann fiel es mir wie Schuppen vor die Augen. Möbius. Der Traum mit Drakens Tod. Draken. Er würde sterben. Heute.

Durch die Zeit, durch das LeidWhere stories live. Discover now