45.Kapitel 💖

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Zac 

Ria lief wieder zu Kassia zurück und die beiden plauderten anscheinend wieder über frühere Zeiten. 

„Denkst du wir werden den Kampf gewinnen?", fragte Lucy mich als Ria außer Reichweite war und ich wusste auch so, ohne ihr ins Gesicht schauen zu müssen, dass sie sich Sorgen machte. Nicht nur um Ria, sondern um das alles hier.

„Ja, wir haben zwei Rudel auf unserer Seite.", antwortete ich und versuchte ihre Zweifel wegzuwischen.

Lucy lachte kurz, doch dann setzte sie wieder eine ausdruckslose Miene auf.

„Was ist los?", fragte ich und mahlte mit dem Kiefer. Es konnten nicht nur Lucys Zweifel sein, die sie auf Trab hielten.

„Ich habe Angst, was wenn jemand getötet wird?", fragte Lucy zurück.

„Es wird nicht dazu kommen, wir besiegen sie.", antwortete ich.

„Wir schaffen das!", machte Seth mir Mut.

„Aber Lucys Frage ist berechtigt, was wenn wir es nicht schaffen?", fragte ich meinen inneren Wolf.

„Wir werden es schaffen, das weiß ich einfach!", antwortete Seth zuversichtlich.

„Na gut, wahrscheinlich hast du recht.", erwiderte ich und konzentrierte mich wieder auf den Weg.

Wir liefen einen schmalen, kleinen Pfad entlang. Er führte in einen kleinen Wald, dahinter erstreckten sich einige Hügel und große, schneeweiße Berge.

„Sind das die ewigen Winterberge?", fragte ich meinen inneren Wolf.

„Ja, dort liegt ewig Schnee und es ist bitter kalt.", antwortete Seth.

Wir gingen durch den Wald über eine kleine Wiese, die mit vielen Maulwurfshaufen übersäht war. 

Bald sind wir da!

„Freu dich nicht zu früh, es ist weiter als es aussieht.", sagte Seth.

„Das werden wir ja sehen.", erwiderte ich.

Ich folgte Lucy zu einigen Hügeln.

„Hier werden wir eine kleine Rast machen, hat Alpha Dilah gesagt.", erklärte sie und plumpste ins Gras.

„Warum? Der Weg ist doch nicht mehr weit.", warf ich ein.

„Das sieht nur so aus. Alpha Dilah hat gesagt, dass es ein anstrengender Weg ist.", erwiderte Lucy.

„Und woher weiß er das?", fragte ich und konnte den schnippischen Unterton in meiner Stimme nicht ganz verbergen.

„Weil ich schon einmal dort oben war.", sagte Alpha Dilah hinter mir.

Ich drehte mich erschrocken um, dann senkte ich peinlich berührt den Kopf.

„Tut mir leid.", murmelte ich.

„Schon gut, wir sind alle nervös.", erwiderte Alpha Dilah, doch Ria neben ihm bedachte mich mit einem strengen Blick.

Alpha Dilah entfernte sich wieder, doch Ria kam auf mich zu.

Sie stupste mich freundschaftlich in die Seite.

„Ziemlich ungezogen.", sagte sie mit einem kleinen Schmunzeln, dann folgte sie Alpha Dilah. Es war wie eine kleine Warnung von ihr. Sie war wie meine große Schwester und zügelte mich auch so wie eine.

Ich legte mich ins Gras und wollte gerade die Augen schließen, als ich ein komisches Gefühl vernahm.

„Was ist los?", fragte ich Seth.

„Sie ist hier irgendwo! Such sie!"

„Such sie!"

„Such sie!", sagte Seth aufgeregt.

„Wen soll ich suchen?", fragte ich verwirrt, doch Seth antwortete mir nicht.

Plötzlich hatte ich das Gefühl beobachtet zu werden. Doch als ich mich umsah, fand ich niemanden. Egal wie oft ich meinen Kopf hin und her warf, ich konnte nirgendwo etwas erkennen.

„Ich mache einen kleinen Spaziergang.", sagte ich zu Lucy und lief los.

„In Ordnung, aber entferne dich nicht zu weit.", rief Lucy mir hinterher, doch ich antwortete ihr nicht mehr.

Ich beschleunigte mein Tempo, zurück in den Wald hinein. Auf einer kleinen Lichtung blieb ich schließlich stehen und sah mich um.

Ich drehte mich im Kreis, aber ich konnte keinen entdecken und doch hatte ich das Gefühl, beobachtet zu werden.

„Zeig dich, ich weiß das du da bist!", rief ich in den Wald hinein und erklärte mich innerlich schon für verrückt.

Kurz blitzte etwas weißes zwischen den Bäumen hervor und ich rannte sofort auf die Stelle zu. Ich stürzte mich auf den Wolf, der in den Schatten kauerte und drückte ihn mit meinen Vorderpfoten zu Boden.

„Mate!"

„Mate!" 

„Mate!", rief Seth aufgeregt.

„Wer bist du?", fragte ich den Wolf.

„Warum sollte ich dir das sagen?!", fauchte der Wolf und an seiner Stimme konnte ich erkennen, das es eine Wölfin war.

Sie hatte weißes Fell und grüne Augen.

Außerdem war sie wunderschön. So schön, dass meine Augen sich anfühlten, als würden sie sie aufsaugen.

„Ich bin Zac.", hauchte ich, immer noch zu fasziniert von ihrer Schönheit.

„Leyana.", sagte sie und blickte mir, mit ihren wunderschönen grünen Augen, direkt ins Gesicht.

„Schöner Name.", erwiderte ich.

„Das ist unsere Mate!", rief Seth.

„Unsere Mate?", fragte ich ungläubig.

„Ich habe es von Anfang an gespürt, sie ist es!", antwortete Seth.

„Ich gehöre zum Redclaw-Rudel und du?", fragte ich sie und schaute ihr freundlich in die wunderschönen Augen.

„Ich gehöre zu den Rogues.", sagte sie mit trauriger Stimme.

„Zu den Rogues?! Das heißt du greifst uns an?", fragte ich sie und meine Augen weiteten sich.

Sie nickte nur und sah auf den Boden. Ich stupste sie leicht an und sie hob verwundert den Kopf.

Dann legte ich vorsichtig meine Stirn an ihre.

„Ich werde nicht gegen dich kämpfen, ich werde dich beschützen.", flüsterte ich.

„Ich werde mit dir kämpfen, du bist mein Mate.", sagte sie mit warmer Stimme und schmiegte sich an mich.

„Kommst du also mit zu den Rudeln?", fragte ich sie aufgeregt.

„Nein. Ich bleibe vorerst bei den Rogues, doch im Kampf werde ich dir zur Seite stehen. Ich bin jetzt also so etwas wie ein Spion.", antwortete sie mit einem vorsichtigem Lächeln.

„Du könntest auch einfach mitkommen, dann ist es nicht so gefährlich.", warf ich ein.

„Ich kann nicht. Wenn ich bei ihnen bleibe, kann ich sie sozusagen von innen bekämpfen.", erwiderte Leyana.

„Na gut.", gab ich murrend zu.

Sie lachte leise und legte ihre Stirn an meine, dann löste sie sich langsam von mir und verschwand wieder zwischen den Bäumen.

Meine Mate, ich hatte sie gefunden!

Und ich würde sie beschützen. Egal was es kostet.

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