22.Kapitel 💖

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Ria

Ich lief durch den dichten Wald. Leider hatte ich keine Ahnung wo ich bin und konnte auch schlecht jemanden fragen.

„Ich dachte Karel beobachtet dich immer, warum taucht er dann nicht auf?", fragte Isabella genervt.

„Ich weiß auch nicht, vielleicht kann er mich gar nicht mehr beobachten.", vermutete ich.

„Du meinst, in unserem Rudel ist ein Spion?", fragte Isabella entsetzt.

„Das hast du jetzt gesagt! Aber wenn ich so drüber nachdenke, könnte es doch theoretisch sein. Karel wusste schließlich immer, wo ich bin und was ich mache.", antwortete ich.

„Ist schon ein bisschen unheimlich.", sagte Isabella.

Innerlich stimmte ich ihr zu.

Ich setzte mich auf den kühlen Waldboden, denn ich war es Leid hier herumzulaufen und nicht zu wissen wo ich bin.

Ich heulte laut und rief somit die Wachen zu mir. Das würde zwar meinen Überraschungsmoment zerstören, aber immerhin würde ich zu Karel kommen.

 Dann verwandelte ich mich schnell in meine Menschengestalt.

Ich musste nicht lange warten, da traten auch schon drei Krieger aus den Schatten der Bäume. Sie knurrten und sahen mich misstrauisch an. Unter ihnen erkannte ich Beta Joran, der die Truppe anführte.

Na toll! Ich hatte eigentlich gehofft nicht auf ihn zu treffen.

„Was will die Luna, des Redclaw-Rudels auf unserem Gebiet? Hast du dich etwa verlaufen?", höhnte Joran.

„Ich möchte zu Karel.", antwortete ich und hätte mir mit einer Pfote am liebsten auf den Kopf geschlagen, ich hätte Alpha Karel sagen müssen!

„Das heißt immer noch Alpha Karel!", schimpfte Isabella.

„Ich weiß ja.", murmelte ich beschwichtigend. 

„Du meinst wohl Alpha Karel.", zischte Joran und betonte das Wort „Alpha", ganz ausführlich.

„Tut mir leid.", murmelte ich.

„Warum möchtest du mit Alpha Karel sprechen?", fragte Joran misstrauisch.

„Das geht nur Alpha Karel etwas an.", antwortete ich bissig.

„Folge mir.", erwiderte Joran und lief in die dunklen Schatten des Waldes. Als ich im folgte, wurde ich von den anderen beiden Wölfen links und rechts flankiert.

Sie lassen mich wie eine Gefangene aussehen, dabei möchte ich freiwillig zu Karel. Ich war kurz davor diesen Gedanken laut auszusprechen, biss mir aber schnell auf die Lippe. Die Bemerkung hätte meine Situation wahrscheinlich nur noch verschlechtert.

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Nach einem kleinen Marsch, kamen wir vor einem großen Gebäude zum stehen, wahrscheinlich das Rudelhaus.

Joran ging ohne zu Zögern rein. Ich jedoch folgte etwas zögerlicher, wurde aber von den Wachmännern hinter mir geschubst, sodass ich ein paar Schritte nach vorne taumelte.

„Nicht mal ordentlich gehen, kann das Mädchen.", lachte der eine Mann hinter mir.

Der andere Mann lachte mit und ich konnte nur mit Mühe meine Wut unterdrücken.

„Und sie ist auch noch stumm geschaltet.", höhnte der Mann weiter.

„Lass dich nicht provozieren.", mahnte Isabella mich.

„Tut mir leid Isa.", sagte ich und drehte mich zu dem Mann um. Der war so auf sein Lachen konzentriert, dass er gar nicht mehr darauf achtet wo er hingeht.

Ich lief ins Rudelhaus und als die Männer gerade reinlaufen wollten, stieß ich ihnen die Tür vor der Nase zu.

Mit einem lauten Knall, liefen sie vor die Tür.

Ich öffnete die Tür wieder und sah die beiden Männer triumphierend an.

„Ich dachte ihr hättet Augen im Kopf, sonst hättet ihr die Tür schließlich gesehen.", sagte ich unschuldig, aber dennoch grinste ich teuflisch.

„Du kleines Miststück!", brüllte der Mann und ging mit erhobener Faust auf mich zu.

Er wollte gerade schlagen, als ich ihm einen Kinnhaken verpasste, der Mann taumelte rückwärts und ich folgte Joran, als wäre nichts gewesen, zu einer Treppe. Joran hatte davon erstaunlicher Weise nichts mitbekommen, oder es war ihm einfach egal.

Ohne ein weiteres Wort zu sagen folgte ich Joran die Treppe hoch, in ein Arbeitszimmer.

„Du musst kurz warten, Alpha Karel wird gleich da sein.", sagte er und verschwand.

Ich setzte mich auf einen der Ledersessel und begutachtete das prasselnde Kaminfeuer.

Plötzlich wurde die Tür mit einem lauten Knall aufgerissen und Karel kam herein. Man merkte ihm sofort an, dass er wütend war.

„Wie wäre es wenn wir zu einem anderen Zeitpunkt wiederkommen?", schlug Isabella ängstlich vor.

Ich erhob mich nur und blickte Karel stur in die Augen. Endlich bemerkte er mich und kam auf mich zu. Dann setzte er sich plötzlich, als wäre das selbstverständlich, auf den Sessel mir gegenüber.

Ich ließ mich ebenfalls wieder in den Sessel gleiten.

„Was willst du?", knurrte Karel.

„Wie komme ich zu dem Hybrid?", fragte ich zurück.

Karel starrte mich verblüfft an, räusperte sich dann aber.

„Warum willst du zu ihm?", fragte er skeptisch.

„Das kann ich dir nicht sagen.", antwortete ich und spürte wie Karel seine Augen misstrauisch zusammenkniff. Dann stand er auf und lief zu seinem Schreibtisch, daraus holte er eine kleine Phiole.

„Trink das, dann gelangst du zu ihm.", sagte Karel und überreichte mir die Phiole. Ich begutachte die Phiole kurz mit einem misstrauischen Blick, doch ich riss mich zusammen und schaute wieder zu Karel zurück.

„Danke.", sagte ich erstaunt, ich war mehr als verblüfft, dass es so einfach gehen würde. Irgendwo musste es doch einen Haken geben...

„Du hast 15 Minuten Zeit um von meinem Territorium zu verschwinden, sonst dürfen dich meine Krieger töten.", fuhr er fort.

„In Ordnung.", sagte ich und stand auf.

„Wir sehen uns hoffentlich bald wieder.", sagte Karel und setzte sein typisches Grinsen auf.

Ich lief aus der Tür, an den Wachen vorbei, die mich verblüfft musterten und lief dann schnell aus dem Rudelhaus.

Ich rannte aus dem Rudelhaus, in den Wald hinein und verwandelte mich in einen Wolf. Meine Kleidung zerriss, aber das war mir in dem Moment egal. Ich nahm die Phiole zwischen die Zähne und lief so schnell ich konnte.

Ich hörte lautes Wolfsgeheul, anscheinend durfte ich jetzt gejagt werden.

Ich versuchte den gierigen Wölfen zu entkommen, achtete aber nicht mehr auf meine Umgebung und krachte in einen fremden Wolf.

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Ein kurzes Kapitel, tut mir leid.

Was denkt ihr, wer ist dieser mysteriöse Wolf? Schreibt es gerne in die Kommentare, ich freue mich über jeden Kommentar!❤️

Bright lightWhere stories live. Discover now