Chapter 36

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„Y/n! ", schreie ich und falle ihr im nächsten Moment in ihre Arme. „Du lebst!"
Die Tatsache das sie lebend vor mir stand überraschte mich vollkommen.
Sie erwidert meine Umarmung nicht, sondern stößt mich von sich. Verwirrt schaue ich zu ihr. Ihre Blaugrauen Augen wirkten aufeinmal viel kälter als sonst.
„Ach stimmt ja. Du kannst ja angeblich in die Vergangenheit reisen",murmelt sie verächtlich und steckt nebenbei lässig ihre Hände in ihren schwarzen Hosenanzug.
„Lass mich raten... ", sie legt ihren Kopf schief und schließ für einen Augenblick ihre Augen. „Vor 12 Jahren.... Mhm 2006 oder?", fragt sie mich und öfnnet ihre Augen wieder. Ich nicke nur.
„Der Motorrad Unfall... ", murmelt sie wieder vor sich her. Verträumt schaut in den immer dunkel werdenden blauen Himmel.
„Wirklich schade um meine gute Maschine. Ich habe sie geliebt. "
Unglaublich sehe ich sie an. Unfähig zum sprechen. Alles was ihr wichtig war, war das sie ihr altes Motorrad geschrottet hatte? Tief Luft einatmend schüttel ich den Kopf.
Y/n sieht mich belustigt an.
Ihr Blick war mir aufeinmal so unangenehm. Ein leichter Schauer läuft mir über den Rücken, als ein Schatten über mich fällt. „Y/n, stört dich der Streuner? ", fragt eine tiefe, angsteinflössende Stimme hinter mich. Y/n's Blick wird weicher als sie den Typen, welcher immernoch hinter mir steht, ansieht. Schmunzelnd schüttelt sie ihren Kopf.
„Nein alles gut Rindou. Sag mal wo ist eigentlich Ran?"
Rindou, Ran? Namen die sogleich so vertraut als auch so fremd in meinen Ohren klingen.
„Tzzz. Such doch selbst nach deinen Mann.", antwortet die raue Stimme.
Mann? Warte hatte sich Y/n nicht eben als Haitani vorgestellt gehabt? „So nh trottel! ", Y/n hebt ihren Mittelfinger und schaut den Mann, welcher sich wieder von uns entfernt wütend hinterher.
Wieder schweifen meine Gedanken zu ihren Nachnamen. Eine böse Vorahnung macht sich in mir breit.
„Y/n? Hast du geheiratet?", auf meine Frage, ernte ich nur ein breites Grinsen von der zierlichen vor mir.
„Klaro."
Sie bemerkt meine Verwirrung, packt mich an Ärmel meines Anzuges und schleift mich von der Menge weg.
Noch immer frage ich mich, was genau ich hier machte. Und warum zur Hölle waren alle in Schwarz gekleidet. Das ist ja fast wie auf einer.....
Ich stuze.
War das eine Beerdigung?
„Welchen Beerdigung ist das? ", krächze ich mühsam hervor. Meine Gedanken rasten.
Y/N hält mitten in der Bewegung inne, senkt den Blick und atmet stockend ein.
„Mitsuyas. Es ist Mitsuyas Beerdigung.", ihr läuft eine Träne übers Gesicht, welche ich ihr behutsam weg streiche.
Es hatte also Mitsuya erwischt. Aber was war passiert?
War das die Auswirkung von Y/n's Austritt? Hatte sie die Zukunft geändert?
„Mikey. Es war Mikey."
Mein Herz rast. Mikey hatte Mitsuya umgebracht? „Nein.", krächze ich heiser. Meine Stimme hat ihren Geist aufgegeben.
„Nein. ", wiederhole ich diesmal panischer.
Y/n greift nach meiner Hand.
„Das er dich noch nicht umgebracht hat ist ein Wunder, Hanagaki. ", Ihr Blick wird wieder kälter.
Ich verstand ihr Worte nicht. Konnte sie keinen meiner Puzzle Teile zuordnen.
„Was meinst du damit?"
„Er hat bis jetzt fast alle umgebracht. Draken. Baji. Pah. Smiley. Angry",sie stockt, schaut kurz in den mittlerweile dunkelblauen Himmel. „Und Chifuyu ", sie spricht so extrem leise dass ich Mühe hatte es überhaupt zu verstehen.
Und...
Chifuyu...
Ihre Worte hallen wie ein echo durch meinen Kopf.
„Wa..",weiter komme ich nicht, denn Y/n hält mir den Zeigefinger vor meinen Mund und blickt mich mahned an.
„Nicht jetzt. Ich möchte Mitsuya angemessen die letzte Ehre erweisen."
Kurz krammt sie in ihren Hosenanzug herum. Zur Vorschein eine Visitenkarte und... Eine kleine Packung...
Traubenzucker.
Mein kleines Lächeln wird von ihr erwidert. Wieder greift sie nach meiner Hand und lässt behutsam ihre Visitenkarte fallen.
„Komm morgen um 14 Uhr, bei dieser Adresse vorbei",mit diesen Worten dreht sie auf ihren Absetzten um und verschwindet in das Gebäude. Verwirrt starre ich auf die Karte, welche ich immernoch in meiner Hand halte. Meine Augen weiten sich als ich das Logo, welches auf ihr Abgedruckt war, erkannte. Naoto hatte es mit mal nach einen meiner Zeitsprünge gezeigt gehabt. Das Zeichen von Tokyos bekanntesten, mächtigsten und gefährlichsten Gang.

Bonten.

Das Blut in meinen Adern erfriert. Y/n war ein Mitglied Bontens! Wie war das Möglich? Was war in diesen zwölf Jahren alles geschehen, dass sich ausgerechnet Y/n dieser kaltblütigen Gang angeschlossen hatte? Noch mal durchlaufen ich alles durch meinen Kopf. Alle Sätze, welche ich mit ihr in dieser kurzen Zeit gewechselt hatte.
„haitani. Haitani Y/n. "
»Klack.«
Haitani. Irgendwoher kannte ich diesen Namen. Y/n war anscheinend mit diesen Haitani verheiratet. Automatisch denke ich an den Typen von vorhin, welcher mich als Streuner bezeichnet hatte. Seine Augenfarbe erinnerte mich an irgendjemanden, doch so richtig fiel es mir nicht ein.

Time skip

Mittlerweile war es weit nach Mitternacht. Eine Zeit in der ich eigentlich normalerweise schon längst im Land der Träume gefangen war, doch das Schicksal schenkte mir dieses Glück einfach nicht.
Wieder drehe ich langsam meinen Drehstuhl um, versuche krampfhaft nicht gleich einzuschlafen. Immer wieder fallen mir die Augen zu, was auch dieses Mal passiert.
„Hier. ", eine laute Stimme holt mich aus meinen Schlaf und als ich meine Augen erschrocken aufreiße, steht zu meiner Verwunderung eine dampfende Kaffeetasse auf den Tisch vor mir.
Das Zimmerlicht wird angeknipst, weswegen ich fauchend von meinen Stuhl springe. Belustigt schaut mich der schwarzhaarige neben den Lichtschalter an.
„Man Naoto!", motze ich ihn gähnend an, bevor ich zur Tasse greife und sie innerhalb zweier Schlücke austrinke. Sofort fließt das Koffein durch meinen Körper und wacher als vorhin lasse ich mich wieder auf den viel zu bequemen Drehstuhl fallen.
„Also warum musste ich meinen Schlaf unterbrechen? ", fragt mich Naoto und zieht seinen Laptop zu sich.
„Y/n hat geheiratet."
Gelächter von Naoto folgt.
„Na klar hat sie geheiratet. Was denkst du denn? Das jeder mit 26 Jahren immernoch ein solcher Chaot ist wie du? Also ich bitte dich", wie ein Irrer tippt er auf die Tastatur vor sich ein, hält inne und schaut mich mit geweitenen Augen an.
„Sie hat geheiratet? "
„Hä Ja? Hab ich dir doch gerade erzählt!",Kopf schüttelnd schlage ich mir eine Hand ins Gesicht und raufe verzweifelt meine Haare.
„Sie ist mit jemandem namens Haitani verheiratet", plauder ich gähnend weiter. Das Koffein von eben hatte anscheinend schon längst seine Wirkung verloren.
„Haitani? Bist du sicher?", Naoto steht grümmelnd auf und wandert zu seiner Tafel, auf welcher verschiedene Fotos ehemaliger Mitglieder Tomans zusehen war. Auch von Hina klebte ein Foto in der Mitte. Naoto und ich arbeiten seit letzten Jahr daran Hinas Tod zu verhindern.
Seitdem ich meinen ersten Zeitsprung, zwölf Jahre in die Vergangenheit hatte. Doch egal was ich tat, jedes Mal aufs Neue musste ich mit ansehen, wie meine Freundin brutal starb.
Naoto kommt jetzt wieder auf mich, zwei Fotos in der Hand. Er lässt sie auf den Tisch fallen.
„Wer von ihnen? "fragt er mich.
Verwirrt schaue ich auf die Fotos.
Irgendwann deute ich auf eines der beiden und schaue zu Naoto, welcher neben mir steht, auf.
„Das ist Rindou oder? Der war bei der Beerdigung!"
„Richtig. Das ist Rindou Haitani. Der jüngere von beiden. Und das", er zeigt auf das andere Bild, auf welches man einen Mann mit kurzen Silber artigen Haaren mit lila farbenden Stähen erkennen kann. „ das ist Ran Haitani. Beide sind Bontens
Mitglieder",erklärt er so normal als wäre es das selbstverständlichste auf der Welt. Wie er dabei so ruhig bleiben konnte wusste ich nicht.
„Sie ist mit diesen Ran verheiratet", Naoto beugt sich wieder über seinen Laptop.
Irgendwann hält er inne, schaut mich an und fängt an den Kopf zu schütteln.
„Was hast du noch auf den Herzen? "
Kann dieser Typ Gedanken lesen?! Erschrocken schaue ich ihn an. „Y/n weiß dass ich in die Vergangenheit reisen kann. Naoto! Deswegen hat sie 2006 Toman verlassen."
Geschockt schaut der Polizist an. „Man Hanagaki! Dich kann man echt nichts anvertrauen. " murmelt er leise vor sich her und wendet sich nach unzähligen Flüche letztlich wieder zu seinen Laptop.
„Ich soll sie morgen um 14 Uhr treffen. ", sage ich kleinlaut und lege Naoto die Visitenkarte vor ihn auf den Tisch. Sofort greift er danach.
„Hanagaki! Daher dass du selbst das Problem erzeugt hast, löst du es auch alleine."
Und mit diesen Worten steht er auf, zieht mich aus den bequemen Stuhl und bevor ich reagieren kann, stehe ich vor Naotos Wohnung. Die Visitenkarte stopft Naoto mir vorher in die Hand, bevor er wieder in seine warme Wohnung verschwindet.

Hatte er mich jetzt allen ernstes einfach vor die Tür gesetzt? Dabei war ich extra zu im gekommen um mit ihn gemeinsam zu besprechen wie ich bei den morgigen Treffen vorgehen sollte.
Ich wollte vermeiden, daß mir nochmal ein Fehler unterlief.
Aber nicht nur das war der Grund für meinen Besuch.
Ich wollte eigentlich herausfinden, wer dieser Ran Haitani war, doch zu meinen Pech hatte ich rein gar nichts über ihn herausfinden können.
Da kann ich nur hoffen, den morgigen Tag heile zu überstehen und wenigsten brauchbare Informationen von Y/n zu bekommen.

Remember - Tokyo RevengersWhere stories live. Discover now