Chapter 56

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Wohin wir genau gehen? Kein Plan, den es schert sich keiner drum mich aufzuklären.
Auch Ran weigert sich mit mir darüber zu reden, sein  Blick weicht meistens meinen aus, was mich immer mehr frustriert.
Doch meine Laune ändert sich als ich merke wohin Izana zusteuert.
Er bleibt am Zauntor stehen, dreht sich um und schaut mir in die Augen. „Genau hier auf diesen Friedhof wurde mein Bruder beerdigt ", erklärt er mir.
Sein Bruder ist gestorben?
Er beobachtet gespannt meinen Blick.
Ran legt seine Hand auf meine Schulter ab und dreht mit der anderen Hand meinen Kopf in eine bestimmte Richtung. Immernoch verstreut folge ich mit  den Augen  seiner Hand und stocke im selben Moment.
Zuerst erkenne ich Takemichi und....
Ist das dieser Blonde aus Black Dragon?
Ran beugt sich zu mir und schaut mich viel sagend an. „Du wirst jetzt herausfinden was sie hier wollen. Wenn du das gemacht hast, sage ich dir wer deinen Bruder auf den Gewissen hatte. " Er stockt, holt im  nächsten Augenblick etwas aus seiner Jackentasche und reicht mir einen Gegenstand.
Meine Augen wandern von ihm zum Gegenstand in meiner Hand. Erstaunt hole ich tief Luft.
Er hatte mein Handy!
„Ruf die Nummer an, wenn du herausgefunden hast was deine Freunde hier wollen. Wir holen dich dann ab und klären den Rest ", kurz nachdem  Ran das  gesagt hat, dreht er sich zu seinen Freunden um und zusammen entfernen sie sich von mir. Verwirrt schaue ich ihnen einige Momente hinterher, will gerade noch etwas fragen, als aufeinmal Takemichi neben mich tritt. „Was machst du den hier, Y/n? ", fragt er mich erstaunt und tritt in meinen Blickfeld. Widerwillig lasse ich von den anderen ab und schaue Takemichi in seine Augen.
„Ehmm... Ich glaube ich habe mich verlaufen", sage ich gespielt peinlich gerührt und schaue beschämt auf meine Hand.
Ich hasse es ihn anzulügen.
Takemichi stockt und überlegt was er sagen soll. Kurz danach legt er seine Hand auf meine.

Ich blinzle und im nächsten Moment erscheint wieder die Scene von vorhin. Diesmal jedoch atmet Emma nicht und bewegt sich auch nicht mehr.

Ich blinzle wieder und schaue Takemichi mit großen Augen an.
Jetzt bin ich mir ziemlich sicher das es kein Tages Traum ist!
Ich packe Takemichi am Kragen und reiße ihn zu mir. „Hast du das auch gesehen?! "
Er zögert, schüttelt dann aber seinen Kopf.
„Wovon sprichst du?", fragt er mich, versucht sich von meinen Griff zu befreien, doch ich packe nur noch fester zu.
Eindringlich starre ich ihn an. „Emma. Emma war anscheinend.... ", ich halte inne, schlucke und bringe kein weiters Wort über die Lippen.
Wenn Emma jetzt etwas passiert...
Erschrocken lasse ich Takemichi los und schaue mich um. Wie durch Zufall läuft Mikey auf uns zu, als er uns entdeckt und direkt hinter ihn...
„Emma! ", rufen Takemichi und ich gleichzeitig und laufen auf sie zu. Ohne das sie mir ausweichen kann,  falle ich der Zierlichen um die Arme und reiße sie mit mir.
„Emma du lebst!", sage ich erleichtert.
„Huch? Ja klar, warum sollte ich nicht leben? ", fragt die Blonde mich und hält mich prüfenden vor sich. Eine einzelne Träne rollt mir übers Gesicht, welche Emma lachend wegwischt. „Y/n, was ist den los mit dir? ", fragt jetzt auch Mikey und zieht mich zu sich.
Was soll ich jetzt auf seine Frage antworten? Das ich etwa anscheinend in die Zukunft sehen kann?
Warte, dann heißt das Emma...
„Takemichi? Kannst du mich und Mikey mal alleine lassen? Und auf Emma
aufpassen? ", frage ich meinen Vizen und versuche ihn fragend anzulächeln. Sowohl Emma als auch er schauen mich verwundert an. „Takemichi. Das war ein Befehl!", sage ich zur Verdeutlichung, als er sich immer noch nicht regt. Erstaunt sieht er mich an, packt aber dann Emma am Handgelenk und zieht sie von Friedhof.
Erst jetzt wage ich Luft zu holen und mich an Mikey zu wenden. Dieser schaut mich mit einem verwirrten Gesichtsausdruck an.
„Was ist passiert? ", fragt er mich nochmal und auch seine Stimme klingt anders. Er spürt das hier etwas nicht stimmt, doch bevor ich etwas sagen kann räuspert sich jemand hinter uns. Erschrocken mache ich einen Hüpfer nach hinten, drehe mich um und schaue entsetzt in das Gesicht von Izana. Dieser  aber ist ohne jegliche Freude, wie ich ihn vorhin erlebt habe. Er wirkte aufeinmal so viel älter und...
„Mikey, wie ich sehe wolltest du auch unseren Bruder besuchen", er klingt so feindselig. Mikey schiebt mich hinter sich, ohne das ich rechtzeitig reagieren kann.
„Y/n, geh du zu Emma und Takemichi. Das hier geht dich nichts an. "
Das es ein Befehl ist, kann ich deutlich heraushören, trotzdem bewege ich mich nicht von der Stelle.
Wenn meint Izana mit ihren „Bruder"?
Mikey hat doch nur....
Die Erkenntnis trifft mich und ich schnappe laut nach Luft.
„Ihr seid verwandt? ", frage ich ungläubig und rücke neben Mikey. Meinen Blick weicht er aus und schaut feindselig zu Izana, welcher mich anlächelt.
„Y/n! Geh zu Emma!" brüllt Mikey und schubst mich Richtung Eingang.
Ohne es zu wollen denke ich wieder an meine Vision.
Was wenn es genau in diesen Augenblick passiert?

Das ich angefangen habe zu rennen, bemerke ich erst als ich stolpere und daraufhin ein Motorrad in der Ferne hören kann. Auf Zehenspitzen halte ich nach Takemichi Ausschau, doch von seiner Frequenz ist nichts zu sehen.
„Takemichi! Emma! ", brülle ich durch die Straßen und höre deutlich wie das Motorrad immer näher kommt. Der Motor hallt durch die vielen Straßen und erzeugt ein Ohrenbetäubendes Geräusch. Doch ich gebe nicht auf.
„Emma!", rufe ich wieder, verhaare einen Augenblick auf den selben Punkt und versuche meine Atmung unter Kontrolle zu bekommen.
„Takemichi!"
Das Echo des Motos wird lauter. Und mit jeder vergehenden Sekunde habe ich das Gefühl, als würde es direkt auf mich zufahren. Ich beschläunige meine Schritte.
„Ahhhh!", hallt es und abrupt bleibe ich stehen. Das Motorrad scheint sich wieder zu entfernen, doch ich bin mir sicher das der Schrei aus der selben Richtung stammt. Wieder fange ich an zu rennen. „Takemichi!", mein Schrei ist nur noch ein schwaches Krächzen, doch mein Vize hat es trotzdem gehört. „Y/n! Ich brauche Hilfe", kommt es von ihn.
Ich folge seinen Hilferuf, biege in eine Straße ein und bleibe direkt stehen als ich die Scene vor mir sehe. Takemichi kniet auf den Boden, direkt neben Emma...

Ich weiche eine Schritt zurück, und noch einen.
Das ist nicht echt...
Rede ich mir ein und schließe die Augen, hoffe darauf daß sich wieder meine Umgebung ändert. Doch als ich meine Augen wieder öffne, befindet sich immernoch alles am Ort und Stelle und Emma liegt immernoch auf den Boden. Jemand rennt an mir vorbei und bleibt bei Takemichi stehen. Das es Mikey ist, bemerke ich viel zu spät, erst er Emma auf siene Schulter nimmt und sich zu mir dreht, erkenne ich ihn. In seinen Blick liegt Besorgnis und er sieht mir direkt in die Augen. „Es wird alles wieder gut. Emma, ich bring dich in ein Krankenhaus und dann geht's dir besser ", Mikeys Blick durchdringt mich, als wäre ich nicht da und nur eine Schattengestalt, die fest am Boden angewachsen ist. Takemichi tritt neben Mikey. „Es wird alles wieder gut,
Emma.", sagt Mikey immernoch zu seiner Schwester,die sich leicht rührt. Ihre Augenlider öffnen sich leicht. „Mikey? Kannst du etwas für mich an Draken ausrichten?", ihre Stimme klingt so weit entfernt. „Du kannst es ihn selbst sagen,denn es wird alles wieder gut", Mikey trägt Emma an mir vorbei, Takemichi im Schlepptau. „Sag Draken das ich ihn
liebe ", wispert Emma. Mikey lächelt schwach. „Sag ihn das selber."

Sie entfernen sich von mir und ich kann Ihnen immernoch nur mit meinen Augen folgen. Ich bin wie eingefroren und das Eis, welches mich umgibt, bricht erst auf als ich Mikeys Schrei höre.

Dass Emma auf seiner Schulter gestorben ist, ist mir sofort klar.

Ich sinke auf den Boden, denn meine Füße sind zu schwach und zitterich um meine Last noch länger zu tragen. Eine Träne nach der anderen rollt über mein Gesicht und tropft schlussendlich auf den Asphalt.

Meine Vision ist Wirklichkeit geworden....

Die Sicht wird mit jeder Minute verschwommener und langsam sickert die Kälte in meine Knochen.
Emma ist....

Arme greifen unter meine Schultern und heben mich auf. Mir ist egal wer es ist. Mir ist gerade alles egal.
Ich hätte Emmas Tod verhindern können.
Doch als mir ein bekannter Geruch in die Nase steigt, ist es mir nicht mehr egal, wer hinter mir steht.
Ich drehe mich um und falle Ran weinend in die Arme.

Remember - Tokyo RevengersWhere stories live. Discover now