Chapter 34

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Takemichi

Zwei Tage.
Es waren jetzt zwei Tage vergangen.
Zwei Tage waren vergangen seitdem Y/n mir und Chifuyu ihr Schwachstelle gezeigt hatte.
Zwei Tage, in denen sich Y/n zurück zog.
Seit zwei Tagen hatte sie weder mit mir noch Chifuyu gesprochen gehabt, was ich auch verstehen konnte, schließlich hatte ich ihr ins Gesicht gesagt das sie sozusagen im Sterben lag.
Aber das hatte sie nicht gebrochen.
Nein.
Der Gedanke mit Chifuyu keine gemeinsame Zukunft haben zu können hatte sie gebrochen.
Zerstört.
Hätte ich ihr vor zwei Tagen nicht gesagt dass ich aus der Zukunft komme, wären ihre Augen jetzt nicht so leblos.
Ja. Wir hatten sie gebrochen, da war ich mir ziemlich sicher. Und ich bereute es zutiefst.
Statt sie vor ihrer Zukunft irgendwie zu retten hatte ich sie geradewegs darauf zugegelockt.
Ich war so ein mieser Trottel!

Gestern hatte y/n zur meiner Überraschung nicht die Schule geschwänzt. Doch auf meinen Versuch mit ihr zureden, wich sie gekonnt aus und verbrachte die Pausen mit einigen Mädels aus unsere Klasse.
Als dann Draken und Mikey aufeinmal Laufe des Tages ihre Köpfe durch unser Klassenzimmer steckten und uns rausbaten, ging sie ohne zur Zögern ihren Befehlen nach. Sie umarmte beide kurz und fragte sie dann was sie hier wollten.
Daraufhin erklärte Mikey uns dass wir uns Nachmittags am Schrein treffen sollten um zu besprechen wie es jetzt mit Hakkai weiterging. Mir entging y/n's Blick nicht welche sie hilflos Draken zuwarf, dieser schüttelte dann heimlich mit den Kopf. Y/n murmelte eine Entschuldigung dass sie am Nachmittag keine Zeit hatte und verschwand wieder im Klassenzimmer. Verwirrt sah ich ihr hinterher.

Am Ende des Schultages bekam ich dann eine knappe und kurze Nachricht von Y/n dass ich sie beim Treffen vertreten sollte. Auf meine Nachfrage warum ich sie vertreten sollte beantwortete sie nicht und ließ mich auf gelesen.

Eigentlich wollte ich ihr heute erzählen was gestern bei der Versammlung passiert war aber Y/n war wie vom Erdboden verschluckt. Bei ihr zuhause waren alle Vorhänge zugezogen und niemand machte auf. Auch ihr Motorrad, welches egal bei welchen Wetter stehts draußen in der Einfahrt stand war weg. Als ich bei ihrer Oma nach Y/n fragte, schüttelt diese nur ratlos den Kopf und erklärte mir das Y/n sich seit der ganzen Woche nicht mehr bei ihr gemeldet hätte.

Jetzt lief ich gerade durch den Straßen Tokyo und suchte in den verschiedenen Läden, in welche ich öfters mit y/n war, nach ihr.
Der Abend kam und ging und es wurde immer kälter.
Ich hörte es
bevor ich es im Straßenverkehr entdeckte. Y/n's Honda CB 400 T.
Der Sound ihrer Maschine hallt in meinen Ohren wieder und schneller als ich reagieren kann, ist sie auch schon an mir vorbei gefahren. Unglaublich sehe ich ihr hinterher, hole so schnell ich kann mein Handy aus meiner Hosentasche und rufe Chifuyu an.
Es vergehen einige Sekunden bevor jemand ranngeht.
„Hallo? "
„Chifuyu! Schwing dich auf dein Motorrad! Y/n! Sie ist gerade an mir vorbei gefahren!", schreie ich in mein Telefon. Ich kann deutlich hören wie Chifuyu aufspringt und die Tür hinter sich zu schlägt.
„Wo? "
„in der Nähe von den Park vor unseren Schrein. "
„Bin unterwegs", er legt auf und ich sehe nur noch die immer kleiner werdenden Scheinwerfer von der CB 400 T. Es vergehen mindestens 2 Minuten, bevor mein Handy mir eine neue Nachricht anzeigt. Sofort entsperre ich es und starre auf die vier Zeilen.

Y/n

Hiermit erkläre ich Y/n n/n, dich Takemichi Hanagaki zum neuen Anführer der sechsten Division. Möge du ein guter Anführer der Zweiten Generation werden.

Immer wieder lese ich diese Zeilen. Mein Gehirn verarbeitet die einzelnen Wörter nicht. Will sie keinen Glauben schenken.
Erst als ich wieder richtig zur Besinnung komme, wähle ich panisch Y/n's Nummer.

Es wählt.....
Hört auf....
„Takemichi.... Pass auf dich auf"
Kurz danach folgt ein lauter Aufschlag und dann ist es still. So schrecklich still.
Ich lasse mein Handy zur Boden fallen und renne los. Achte nicht auf meine Umgebung, rämple unmengen von Menschen an und rufe Entschuldigungen über meine Schulter. Der Weg wo ich Y/n's CB 400 T zuletzt gesehen habe, scheint sich wie Kaugummi zu ziehen. Aus der Ferne sehe ich mehrere Einsatzwägen. Polizei, Krankenwagen, Rettungsdienst.
Ich ahne böses, versuche schneller zu rennen und schreie ihren Namen.
Immer näher kam ich ihr. Doch gute 50 m werde ich von jemanden abgefangen. Immernoch schreiend versuche ich mich verkrampft aus den griffen des Polizisten zu befreien.
Hoffnungslos.
Keine Chance.
Er redet auf mich ein, versucht mich zu beruhigen.
Keine Chance.
Meine Schreie werden lauter als die Sanitäter sie auf eine Liege an mir vorbei tragen.
Keine Chance.
Ich schnappe Wortfetzen auf.
„Mädchen.... Fährt mit Vollgeschwindigkeit gegen Hauswand. Noch leichter
Herzschlag "
Keine Chance.
„Nichts in ihren Taschen außer ein Blutgetränkter Zettel und ein Brief ebenfalls voller Blut."
Ich wusste sofort dass es sich beim Zettel um ihren Shakespeare Zitat ging, doch der Brief....
Endlich höre ich auf mich gegen den Griff des Polizisten zu wehren und schaue fragend zu ihn auf.
„Der Brief... Er ist an mich adressiert.", meine Stimme bricht. Der Polizist zögert erst lässt mich jedoch los und verschwindet einige Augenblicke. Als er wieder auf mich zu läuft drückt er mir wortlos den Brief in die Hand und verschwindet wieder.
Zittrig öffne ich langsam den Umschlag.

Schuldgewissen lastet schwer auf meinen Schultern. Hätte ich ihr nicht erzählt was sie in der Zukunft erwarten würde, wäre dieses Funkeln noch in ihren blaugrauen Augen. Ich hatte versagt und das fiel mir in diesen Augenblick erst so richtig auf.
Wegen mir hing ihr Leben jetzt am kleinen blutgetränkten Faden, drohte jeden Moment einzureisen.

Nochmal atme ich tief durch, Falte den Brief auseinander und lese die ersten drei Wörter.

Mein lieber Fuyu.....

_____
Wäre es jetzt eigentlich gemein von mir ein Open End zu machen? Heheh nein alles gut. Ich schreibe diese Geschichte bis zum Schluss, wie es sich gehört, auch wenn sie niemand wirklich lesen wird.

Remember - Tokyo RevengersWo Geschichten leben. Entdecke jetzt