Kapitel 31

200 12 10
                                    

Ich bin nicht stark. Ich war es noch nie, und ich werde es auch nie sein. Egal, wie sehr ich mich anstrengte.

Denn als ich anfing zu weinen, verlor ich meine kalte Seite. Dabei wollte ich nie wieder weinen. Vor allem nicht vor Five.

Es war still. Zuerst liefen mir nur Tränen über meine Wangen und mein Kopf neigte sich wieder nach unten. Doch dann schluchzte ich los.

Five bemerkte es sofort. Er hielt meinen Kopf fest, während er mich vorsichtig in seine Arme nahm. Dabei strich er nun über meine Haare.

Zuerst wollte ich mich wieder wehren. Ich wollte kämpfen. Ich hatte es nie gelernt, wie man mit Emotionen umgeht.

Aber als ich fühlte, wie Five mich umarmte, wurde ich ruhiger. Ich kannte es nicht. Wer hatte mich im Leben schonmal umarmt?

Niemand...

Es war ein neues Gefühl. Mir wurde warm, sehr warm sogar. Aber ich konnte nichts dagegen tun.

„Hör auf dagegen anzukämpfen" flüsterte Five beruhigend. „Du bist hier in Sicherheit, ja? Versprochen"

Noch nie hatte mich jemand mit Worten beruhigt. Es war still. Langsam legte ich meinen Kopf an seine Brust, fühlte seinen Herzschlag.

Und ich beruhigte mich. Mein Herz beruhigte sich wieder. Die Panik verschwand langsam.

„Es wird alles wieder gut...versprochen" flüsterte er gegen meine Haare.

Plötzlich kämpfte ich nicht mehr gegen an. Ich ließ es zu. Ich ließ es wirklich zu.

„Five?" fragte ich leise.

„Ja, Coco?" hakte er nach.

„Danke..." murmelte ich. Er löste sich.

„Wofür?"

Während er das fragte, legte er seine Finger unter mein Kinn. Er hob wieder meinen Kopf hoch. Und wieder sahen wir uns in die Augen.

„Hierfür..." flüsterte ich. „Ich...du...du hast mich beruhigt..."

Er schmunzelte leicht los.

„Hab ich das?" grinste er leise.

„Ja, irgendwie schon" nickte ich. Er stand auf.

„Komm schon, du brauchst Schlaf"

Als er Schlaf erwähnte, bekam ich wieder Angst. Aber er nahm meine Hand und zog mich hoch. Nun stand ich auf meinen zitternden Beinen.

„Schlaf?" hakte ich nach.

„Ja, Coco. Du musst Schlafen" nickte er.

„Nein...nein" fing ich sofort an. „Nein!"

Five drehte sich zu mir um.

„Was meinst du?" fragte er.

„Nein. Ich brauche das nicht" sagte ich sofort.

„Coco, wo vor hast du Angst?" fragte er weiter und kam mir näher.

„Vor...vor nichts!" log ich.

„Lüg mich nicht an. Warum möchtest du nicht Schlafen?" hakte er nach.

„Ich bin nicht müde" zischte ich. Er seufzte.

Sein Blick wanderte zu meinem großen Bett. Dann wanderten seine Augen wieder zu mir. Es war kurz still.

„Und wenn ich verspreche, dass ich mich neben dich lege?"

...

-
five & coco? absolutely yes 🫶🏻

let you down {five hargreeves}Where stories live. Discover now