Betrunken

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Seit dem Vorfall im Silverberry hatte ich nicht mehr mit Smith gesprochen, auch wenn wir uns unvermeidbar über den Weg gelaufen waren. Doch jetzt, wo meine neue Wohnung fertig war und es keine Möbel mehr zum auspacken hab schien meine Schonfrist auszulaufen.

Als ich in der brandneuen Küche stand und mich gerade durch die Anleitung der neuen Kaffeemaschine durcharbeitete hörte ich die tiefe Stimme hinter mir. „Verzeihung, Miss Swan, ich denke wir sollten reden". Ich atmete zweimal tief durch, bevor ich mich umdrehte und ihm fest in die Augen sah. „Ich denke nicht dass es da viel zum reden gibt, oder? Es geht mich nichts an wie Sie Ihre Freizeit verbringen und anders herum", entgegnete ich.

„Nun, da haben Sie natürlich recht aber eigentlich sprach ich von der Kaffeemaschine. Meine Eltern haben dieselbe, wenn Sie einen Kaffee möchten brauchen Sie es mir nur zu sagen. Dafür bin ich hier".

Ich spürte förmlich wie ich dunkelrot anlief und drehte mich weg. „Schon gut, ich mach das selbst. Richten Sie sich doch solange Ihr Zimmer ein". Schnell zwängte ich mich an ihm vorbei und verschwand in meinem Zimmer, stellte dabei sicher dass die Türe mit einem lauten Knall zufiel. Was dachte dieser Typ sich denn bitte? Es war nicht seine Aufgabe mich bloßzustellen verdammt noch mal!

Es wurde echt Zeit dass dieser Mann aus meinem Leben verschwand! Ich schmiedete einen Plan und war fest entschlossen, ihn bis zum Ende durchzuziehen.

Die nächsten zwei Wochen tat ich mein bestes um meinen Butler das Leben zur Hölle zu machen. Als erstes forderte ich ihn auf mir ein kompliziertes Essen zu machen, nur um es dann als ungenießbar zu erklären und stehen zu lassen. (Eine reine Lüge, der Mann konnte kochen wie sonst was).

Ein andern Mal forderte ich ihn auf das Bad zu putzen, obwohl er es sowieso immer blitzblank hielt. Nachdem er dann fertig war beschwerte ich mich dass es immer noch nicht sauber genug sei und ließ ihn das ganze noch einmal von vorne machen.

So vertrieb ich mir meine Zeit und ich konnte nicht leugnen dass es mir Spaß machte ihn zu schikanieren. Doch egal was ich auch versuchte und egal wie gemein ich zu ihm war, er war die Professionalität in Person. Er reinigte das Bad dreimal mit einem freundlichen Lächeln im Gesicht und entschuldigte sich mehrmals als ich sein (doch wirklich vorzügliches) Essen herabwürdigte.

„Ich werd den nie los!", beschwerte ich mich schon leicht beschwipst bei Beth. Wir hatten unseren wöchentlichen Mädelsabend heute bei ihr stattfinden lassen, aus offensichtlichen Gründen. „Also wirklich, es gibt ne Menge Leute die sich nicht über einen Butler beschweren würden der bei einem lebt", schüttelte meine Freundin den Kopf. „Das verstehssst du nixt", lallte ich und sie nahm mir das Weinglas aus der Hand.

„Mag sein aber ich verstehe gut dass du genug davon hier hattest. Na los, ich bring dich heim", bestimmte sie und rief kurzerhand ein Taxi, denn auch sie war nicht mehr nüchtern genug um zu fahren. Die zwanzigminütige Fahrt bis zu meiner neuen Wohnung verlief recht ereignislos, bis auf die Übelkeit die langsam in mir aufstieg. „Mir wirdss morschen nixs gut gehn", jammerte ich und Beth kicherte. „Oh nein, wird's nicht. Aber du kommst da durch, du hast ja jemanden da der sich um dich kümmert".

Bevor ich etwas antworten konnte öffnete sie mir die Autotür und half mir hinaus. Beim Gehen musste sie mich etwas stützen, ich hatte eindeutig viel zu viel getrunken. Beth kramte den Haustürschlüssel aus meiner Handtasche und half mir die zwei Stockwerke nach oben. Leise öffnete sie die Tür - Hoffentlich schlief der Butler schon!

Zu meinem Entsetzen war dem nicht so und er kam uns besorgt entgegen. „Miss Swan, geht es Ihnen gut?". Beth kicherte wieder und verneinte amüsiert. „Pass bloß gut auf die auf und viel Glück morgen. Sie ist unerträglich wenn sie einen Kater hat!". Mit diesen Worten verabschiedete sie sich und stürmte schwungvoll wie immer aus der Tür.

„Na los, ich bringe Sie ins Bett", murmelte Mister Smith und hob mich hoch als wäre ich ein Kissen. „Wow, der musste echt viel Sport machen", schoss es mir durch den Kopf als ich seine harten Armmuskeln unter mir spürte. „Ess ischt nixts deine Diensstseit", protestierte ich und wackelte aufgebracht mit den Beinen, doch natürlich ließ er mich nicht los. „Ich weiß Miss, aber ich bin eben ein netter Mitbewohner", grinste er und ließ mich dann auf meiner weichen Matratze herunter.

„Schlafen Sie gut", wünschte er mir und wollte schon gehen, doch ich hielt ihn auf. „Bleiben Ssie bei mir, bitte".

My Butler is my DomWhere stories live. Discover now