Gedanken

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Es ist schon spät als der Wagen langsam wieder auf die Einfahrt rollt und ich dementsprechend müde. Das Meeting war anstrengend gewesen, doch ich hatte einige Erfolge vorzuweisen die meinen Vater hoffentlich etwas besänftigen würden. „Danke fürs fahren", rief ich Valentin noch zu, bevor ich ausstieg und so leise wie möglich nach drinnen schlich, in der Hoffnung nicht bemerkt zu werden. „Oh, Miss Swan Sie sind wieder zurück? Darf ich Ihnen etwas zum Essen anbieten?", ertönte von rechts die laute Stimme von Anna, unserer Köchin.

Ich zuckte zusammen, drehte mich um und sah in das freudestrahlende Gesicht der Frau. Innerlich verwünschte ich sie gerade und fluchte stumm vor mir her, als auch schon mein Vater und Mister Smith um die Ecke gebogen kamen. „Ah, Elanor, du bist wieder da. Wie ist das Meeting gelaufen?", wollte er natürlich sofort wissen. Ich straffte die Schultern und antwortete: „Sehr gut. Mister Braun hat dem Vertrag endlich zugestimmt, wie geplant. Wenn es den Herrschaften nichts ausmacht würde ich nun gerne schlafen gehen, es war ein anstrengender Tag". Mit etwas Glück konnte ich so einfach verschwinden, doch natürlich hatte ich nicht mit meinem Vater gerechnet.

„Elanor, wo sind deine Manieren? Du hast Mister Smith schon den ganzen Tag warten lassen, da wirst du wohl ein paar Minuten erübrigen können!", ermahnte er mich scharf.
Ich schaffte es nur mühsam nicht die Augen zu verdrehen und blickte in die eisblauen Pupillen meines zukünftigen Butlers. „Nichts für ungut, aber ich bin im Moment einfach nicht auf Ihre Dienste angewiesen. Für die Zeit des Umzuges wäre es natürlich schön jemanden an meiner Seite zu wissen der mit anpackt. Aber danach müssen Sie leider gehen", erklärte ich gespielt bedauernd. Mein Vater räusperte sich, griff aber auf einen warnenden Blick von mir hin nicht ein. „Bitte entschuldigt mich", murmelte er und ließ uns allein, wofür ich ihm ziemlich dankbar war.

„Ich verstehe Ihre Situation Miss Swan, doch ich bin bereits eingestellt und werde meine Aufgaben dementsprechend erfüllen, auch wenn das nicht Ihren Wünschen entspricht", gab Mister Smith zur Antwort und sein tiefer Bass ließ mir eine Gänsehaut über den Rücken wandern. Er lächelte dabei freundlich und war mir durchaus sympathisch. Ich nickte zufrieden. „Nun gut, dann sehen wir uns bestimmt nächste Woche beim Umzug wieder. Bitte entschuldigt mich, es ist schon spät. Ich wünsche eine gute Nacht", verabschiedete ich mich. „Ebenso. Schlaft gut Miss Swan".

Schlaft gut Miss Swan. Auch noch zwei Stunden danach dachte ich daran wie er meinen Namen ausgesprochen hatte. Seine eindringlichen Augen, das sympathische Lächeln, die selbstbewusste Körperhaltung. Verdammt was tat ich hier?! Ich müsste schon längst schlafen und mir nicht den Kopf über einen Mann zerbrechen den ich gerade erst kennengelernt hatte! Der noch dazu bald für mich arbeiten würde!

Demonstrativ drehte ich mich ruckartig um und starrte gegen meine dunkelgrau gestrichene Wand. Um mich abzulenken scrollte ich noch ein wenig durch Instagram und bemerkte eine Nachricht die mir von meiner Freundin Beth geschickt wurde. Wir kannten uns noch aus der Highschool und waren sofort ein Herz und eine Seele gewesen. Sie war eine der wenigen Personen die in mir nicht nur das Geld meines Vaters sahen. Neugierig las ich mir den Text durch und musste grinsen als ich sah was sie mir geschrieben hatte:

B: Hey 👋 Samstag Abend im Silverberry ist eine Exklusivparty
Hab uns mir ne Eintrittskarte geholt doch werde es wohl leider doch nicht schaffen :(
willst du für mich gehen?

Schnell tippte ich eine Antwort wie sehr ich mich freute und bedankte mich. Die Partys dort waren wirklich exklusiv, man kam nur sehr schwer an eine Karte. Doch es lohnte sich, obwohl der Club bis auf seine Preise relativ normal war, die Exklusivevents waren dank des Eigentümers alles andere als normal. Das Motto dieses Mal: Bdsm.

My Butler is my DomWhere stories live. Discover now