Erste Begegnung

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Zögernd stand ich vor meinem Kleiderschrank und wühlte mich durch die verschiedenen Stoffe. Meine weite Lieblingshose aus festem Stoff fiel neben mir auf den Boden, gefolgt von einigen Hoodies. Die waren wohl alle nicht gerade angemessen für ein Meeting. Schließlich entschied ich mich für eine enge schwarze Hose und eine dazu passende dunkle Bluse, die locker über meine Schultern fiel. Zufrieden blickte ich in den Spiegel meines Schrankes und nickte einmal, bevor ich mich umdrehte und aus dem Ankleidezimmer ging. Um den Saustall würde sich schon irgendwer kümmern, nicht umsonst hatten wir eine ganze Reihe Bediensteter in der Villa.

Eigentlich wäre das wohl die Aufgabe von dem alten Greg gewesen, der für mich wie ein Vater war, doch der Butler war vor kurzem in Rente gegangen. Unwillkürlich lächelte ich, als ich an den warmherzigen Mann dachte, der mich wie seine eigene Tochter großgezogen hatte. Meinen leiblichen Vater bekam ich aufgrund der vielen Geschäftsreisen schon als Kind kaum zu Gesicht und meine Mutter lebte irgendwo in Japan. Sie hatte uns direkt nach meiner Geburt verlassen und mein Interesse an ihr hielt sich deswegen auch in Grenzen.

„Valentin! Ich brauche gleich einen Wagen, könnten Sie mich bitte fahren?", rief ich nach meinem Chauffeur, na gut, dem Chauffeur meines Vaters. „Ja Miss", kam gleich darauf die Bestätigung und ich machte mich noch kurz auf den Weg in die Küche um mir einen schnellen Kaffee zu machen während Valentin einen der Wagen vorbereitete. Dort angekommen stockte ich allerdings, als ich sah dass dort bereits jemand war.

Zwei Männer in schwarzen Anzügen unterhielten sich. „Dad?", fragte ich überrascht. „Ich wusste gar nicht dass du in der Stadt bist". Die beiden blickten auf. „Oh, Elanor mein Schatz. Ich weiß, ich wollte dir nachher gleich Bescheid sagen. Es wird dich freuen zu hören dass ich endlich einen Ersatz für Mister Gregory gefunden habe. Darf ich vorstellen: Mister Jack Smith. Ich bin gerade dabei ihm das Gebäude zu zeigen und ich bin sicher dass ihr euch gut verstehen werdet", erklärte er.

„Wie oft soll ich es dir denn noch sagen: wenn ich endlich in mein neues Appartement ziehe brauch ich keine Dienerschaft mehr Dad!", erwiderte ich wütend. „Nichts für ungut", hing ich mit einem schnellen Seitenblick auf Smith an. Er lächelte charmant, sagte aber nichts.

„Ich habe dir schon dutzende Male erklärt dass es sich für jemand von deinem Stand nunmal nicht gehört ohne Belegschaft zu leben. Ich verstehe dass du eigenständig leben möchtest, deswegen habe ich es auf ein Mindestmaß begrenzt. Und da gibt es keine Diskussion!", herrschte er mich an.

Zornig wirbelte ich herum, der Kaffee war ganz vergessen, und stakste ohne ein weiteres Wort aus der Küche. Die Rufe meines Vaters beachtete ich nicht mehr sondern lief nach draußen und ließ mich direkt auf den bequemen Sitzen der Limousine fallen,in der Valentin bereits auf mich wartete. Besorgt sah er zu mir nach hinten, als ich so hastig einstieg. „Miss, ist alles in Ordnung?", fragte er, doch ich schüttelte den Kopf. „Bring uns hier weg", befahl ich fast schon und er gab zu meinem Glück kräftig Gas, denn mein Vater kam gerade aus dem Haus geeilt.

Erst als wir das Anwesen weit hinter uns gelassen hatten kam mir der Gedanke wie kindisch mein Verhalten gerade gewesen war. Nicht gerade dass was man von mir erwartete, schließlich sollte ich bald die Firma übernehmen, die mein Vater leitete. Okay, irgendwo verstand ich ihn schon und er wollte sicher nur das beste für mich, doch langsam ging seine Fürsorge zu weit. Was für ein Typ war dieser Butler überhaupt?

Innerlich sah ich ihn förmlich arrogant grinsend an der Eingangstür auf meine Rückkehr wartend. Seine große, schlanke Figur und die langen, dunkelbraunen Haare die er zu einem strengen Zopf nach hinten geflochten hatte. Die eisblauen Augen, die mich förmlich fixiert hatte und doch irgendwie amüsiert aussahen.

Wütend schüttelte ich den Kopf und versuchte mich auf das Meeting zu konzentrieren das jetzt gleich an stand. Wenn mein Vater unbedingt wollte dass dieser Typ mit mir in mein neues Appartement zog, Bitteschön. Ich gab ihm keine drei Wochen, bevor ich ihn da rausgeekelt hatte.

My Butler is my DomWhere stories live. Discover now