~Fiftyeight~

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Nur kurze Zeit später saß ich bereits in der riesigen Badewanne von Yonathan’s Badezimmer. Umgeben von einer Menge Schaum, einigen Kerzen und leiser, ruhiger Musik.

Ob mir dies ein wenig Angst machte?

Definitiv ja!

Aber ich hatte keinen Grund mich zu beschweren, denn ich hatte eher mit einer Bestrafung für mein Verhalten gerechnet. Anscheinend hatte Nate allerdings Nachsicht mit mir.

Bei dem Gedanken an ihn, fingen die Schmetterlinge in meinem Bauch erneut kräftig an zu flattern. Er hatte mir eine vollkommen andere Seite von sich gezeigt. Yonathan war unfassbar liebevoll und behandelte mich nicht wie ein ungezogenes Kind, sondern wie jemanden auf Augenhöhe.

Welche Version von ihm mir besser gefiel, konnte ich gar nicht festlegen.

Ich mochte es schließlich auch, wenn er mir meinen Willen nicht ließ und ich zu ihm Aufsehen musste.

„Princess, willst du nicht langsam aus dem Wasser kommen?“, riss Yonathan’s Stimme mich aus meinen Gedanken. Er stand mal wieder in dem Türrahmen und sah mich nur belustigt an.

„Nein, es ist viel zu entspannend“, murmelte ich, als ich den wenigen Schaum zusammenfasste und vor mich zog. Meine Kopfschmerzen waren zum Glück fast vollständig weg, dafür hatte ich allerdings nun Unterleibschmerzen. Denn wie Yonathan stalkerhaft herausgefunden hat, bekam ich meine Periode.

„Mag sein, aber die kleine Meerjungfrau sollte jetzt erst einmal etwas essen“, erwiderte er und war somit wieder ganz der Alte, welcher über mich bestimmen wollte.

Bei dem Wort Essen zog sich mein Magen schmerzhaft zusammen. Ich hatte ein flaues Gefühl nach dem ganzen Alkohol, weshalb ich auf Essen bestens verzichten konnte. Allerdings konnte ich Yonathan bestimmt nicht abschütteln mit dieser Ausrede, weshalb ich mich seufzend ergab.

Er hielt mir zuerst ein Handtuch hin, mit dem ich mich abtrocknete, ehe er mir einen Bademantel reichte und ich meine Arme in diesen steckte. Tief eingekuschelt folgte ich Yonathan nach unten, wo mir vor Überraschung beinahe dir Luft wegblieb.

Wie lange war ich baden?

Yonathan hatte das Wohnzimmer fast komplett auf den Kopf gestellt und es glich eher einem Esoterikladen, als ein Wohnbereich. Auch hier waren Kerzen und leise Musik an. Es fehlte nur noch ein kleiner Brunnen, von dem leises Wasser plätschern kam.

„Hast du vor deinen Beruf zu wechseln?“, fragte ich mit dem Blick auf den ganzen Kosmetikkram und Cremes.

„Nein. Ich habe nur beschlossen dich etwas zu verwöhnen, Princess“, erwiderte er mit einem Zwinkern, welches sich sofort in mein Herz schlich. Ich war diesem Mann vollkommen verfallen. Vor allem, wenn er diese unglaublich niedliche und fürsorgliche Seite zeigte.

„Das musst du nicht“, versuchte ich zu protestieren. Mir war es unangenehm so viel Aufmerksamkeit von ihm zu bekommen, obwohl er sicherlich wesentlich wichtigere Dinge zu tun hatte.

„Ich möchte aber, also hinsetzen“, befahl er mit einer liebevollen Strenge. Ich wollte gerade auf die Wohnlandschaft zugehen, als mir jedoch ein Gedanke kam.

„Wo ist der Kater überhaupt?“

„Bei Rose im Zimmer. Sie hat ihm ein provisorisches Körbchen aus Decken gebaut, wo er sich ein wenig erholt“, erklärte Yonathan mir. Ich nickte betrübt und versuchte den Drang nach ihm zu sehen zu unterdrücken. Ihm ging es gut, redete ich mir selbst zu.

„Wir müssen für ihn noch einiges besorgen. Er hat nichts zu Fressen und zu Spielen. Und er braucht noch ein Katzenklo“, sprudelte es viel zu schnell aus mir heraus.

Lost KingWhere stories live. Discover now