~Fourtythree~

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Max hatte uns von dem Hotel abgeholt und fuhr uns nun zu dem Club, indem Yonathan und ich erwartet wurden. Allerdings war Max nicht allein, denn neben ihm saß vorne ein weiterer Mann mit schwarzem Anzug, welchen ich unnachgiebig mit meinem Blick durchlöcherte.

Ich fragte mich, wer er war und warum er hier war, da ich ihn noch nie zuvor gesehen hatte.

„Könntest du eventuell aufhören, Dawson so anzustarren? Der Arme hat sonst bald ein Loch im Hinterkopf", sagte Yonathan.

„Dann erkläre mir mal, was seine Rolle ist und ich überlege es mir", antwortete mit zickigem Ton. Ich mochte es nicht, wenn man mich überrumpelte und das tat dieser Dawson allein mit seiner Anwesenheit. Er übermittelte mir sehr negative Gefühle.

„Er ist Personenschützer. Da in dem Club viele mächtige Feinde von mir sind, reicht Max allein nicht aus, um auf alle ein Auge zu werfen."

Mich durchzog ein eisiger Schauer, als ich realisierte, was Yonathan gesagt hat. Was dachte er, was passieren könnte?

„Wir sind nicht im wilden Westen, wo in einem Club achtlos um sich geschossen wird", meinte ich skeptisch, woraufhin mich Yonathan mit hochgezogenen Augenbrauen ansah.

„Das interessiert den Russen doch nicht, in welchem Land sie sind."

Darauf konnte ich nichts erwidern, denn ich wusste nicht, wie Russen sich verhielten und wie hoch deren Aggressionslevel lag. Ich schaute abermals nach vorne zu Dawson und überlegte, ob da wirklich was dran war.

Doch ehe ich mir hätte weitete Gedanken machen können, hielt der Wagen und ich erkannte eine Neonschrift über einem kleinen Lokal in einer kleinen Seitengasse von New York. Es schien nicht die gehobene Gegend zu sein, da allein der Weg in der Gasse ziemlich verschmutzt wirkte.

»Russian Pub«, las ich das Schild. Darunter war noch eines, auf dem »Open 24h« stand. Max öffnete die hintere Tür und wartete, dass ich ausstieg.

„Ich dachte, wir gehen in einen Club. Das sieht eher wie eine runtergekommene Bar aus, wo die Alkoholiker morgens um 9 bereits betrunken sind", sagte ich skeptisch und fühlte mich plötzlich ziemlich overdressed.

„Ignoriere die Bar. Die ist ohnehin nur Tarnung", meinte Yonathan, während ich ausstieg und er mir seine Hand hinhielt. Ich bin in solch einer Gegend groß geworden, nur war es keine Bar, in der meine Tante tagelang saß, sondern ein Casino. Dennoch fühlte ich mich unbehaglich, als ich all die Menschen sah, welche sich sicher von Tag zu Tag hangelten.

Yonathan zog mich an meiner Hand in Richtung des Pubs und ich schaute über meine Schulter, wo ich Max und Dawson dicht hinter uns bemerkte.

Es war mir absolut nicht geheuer und am liebsten hätte ich Yonathan angefleht, mit mir nach Hause zu fahren, doch er würde mir diesen Wunsch niemals erfüllen, weshalb ich es auch sein ließ, es laut auszusprechen.

Wir betraten die Bar und wie von außen bereits vermutet, war diese wirklich sehr heruntergekommen und viele seltsame Gestalten befanden sich an der Bar und an den Tischen. Mein Herzschlag beschleunigte sich immer mehr, je weiter wir in die Bar gingen.

Die Gespräche um uns herum wurden ruhiger, bis die Menschen vollkommen verstummten und uns nur irritiert ansahen. Jedoch sagte niemand etwas und Yonathan ignorierte all die Blicke und ging einfach zu einer Tür auf welcher »Staff only« stand.

Mich überkam immer mehr ein mulmiges Gefühl, welches sich nur verstärkte, als wir einen dunklen Gang zu einer Treppe entlanggingen.

„Hör zu, Princess. Ich möchte, dass du nur auf meine Anweisung hin sprichst", fing Yonathan an, als er vor der Treppe stoppte und einen strengen Blick aufsetzte. „Behandle alle mit Respekt und du reichst niemanden die Hand. Die werden es auch nicht tun, da es in Russland unhöflich ist eine Frau die Hand zu reichen."

Lost KingWhere stories live. Discover now