~Thirtyfour~

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Doch gegen meine Bitte verließ Yonathan nicht den Raum.

„Princess, ich akzeptiere es, wenn du nicht möchtest, dass ich dich anfasse, aber ich werde dich nicht allein lassen“, sagte er mit seiner fürsorglichen Stimme. In mir herrschte das absolute Gefühlschaos. Ich wusste nicht, ob ich ihn hassen, verachten und wertschätzen sollte, dafür dass er meine Grenze erkannt und von sich aus abgebrochen hat.

Dementsprechend empfand ich seine Entscheidung nur noch niederschmetternder.

Noch immer liefen mir die Tränen über die Wangen und mein Schluchzen war kaum zu bändigen. Nur am Rande bekam ich mit, wie Yonathan sich gegenüber von mir in einen Sessel setzte.

„Rede mit mir, Princess. Wie fühlst du dich?“

Wollte er sich nun auch noch einen Block und einen Stift zur Hand nehmen und gegebenenfalls noch eine Brille auf die Nase setzen um dann einen auf Psychologen zu machen?

Ich konnte nicht anders, als ihm einen bösen Blick durch meine verschleierten Augen zuzuwerfen.

„Ich bin sauer“, brachte ich unter meinen unzähligen Schluchzer hervor.

„Okay, verständlich. Ich war auch sauer und weißt du auch wieso?“, fragte er, was mich erneut zu ihm aufblicken ließ. Es war wirklich mies, dass er noch immer unfassbar hinreißend aussah, obwohl ich versuchte sauer auf ihn zu sein.

„Das wirst du mir sicherlich gleich sagen.“ Mir war in dem Moment egal, ob mein Tonfall angemessen war, denn die Wut in mir dominierte, wohingegen mein Anstand in den Hintergrund rückte.

Für gewöhnlich sagte man, aus Fehlern lernt man, doch irgendwie war dies momentan bei mir nicht der Fall.

„Du hast dich mir gegenüber respektlos verhalten. Ich bin zwar nicht der Typ, der verlangt, dass du auf die Knie fällst, sobald ich dir was Hübsches kaufe, aber mir gegenüber die Stimme zu erheben und fluchen ist in meinen Augen nicht besonders dankbar.“

Gut, ich sah es ein, dass es nicht richtig war, aber musste er sich wegen eines Fehlers so sehr aufspielen?

„Du hast nur wenige Regeln, an die du dich halten musst. Ich denke, das liegt in unserem beiderseitigen Interesse, wenn du in Zukunft zumindest versuchst dich angemessen zu verhalten“, meinte er abschließend.

Ich nickte zustimmend und verstand auch, dass mein Verhalten ihm gegenüber absolut falsch war. Er war mir gegenüber immer sehr liebevoll und fürsorglich, beschenkte mich mit tollen Kleidern und ließ mich auch selbst mein Zimmer einrichten.

„Es tut mir leid“, sagte ich aufrichtig, woraufhin Yonathan sich erhob und einige Schritte auf mich zukam.

„Entschuldigung angenommen“, lächelte er, mit genügend Abstand zu mir. In mir breitete sich Freude aus, da er mir nicht länger böse war, weshalb ich auch unfassbar froh darüber war, dass er mich überhaupt zu dem Gespräch gedrängt hatte.

„Ich komme gleich wieder“, informierte er mich, als er auch schon zu der Tür ging, weshalb ich ihm verwirrt hinterhersah.

Warum ging er? Er sagte doch, er wollte mich nicht allein lassen!

Nach dem anfänglichen Hoch brach erneut ein Tief über mich ein und abermals stiegen mir die Tränen in die Augen. Ich war zwar selbst schuld an der Situation, denn ich hatte ihn darum gebeten, mich allein zu lassen, dennoch wollte ich in dem Moment nur seine Nähe.

Die Tür öffnete sich einige Zeit später und Yonathan kam mit einem Glas Wasser herein.

„Was ist los, Princess?“, fragte er sichtlich besorgt, als er mich erneut so aufgelöst vorfand.

Lost KingWhere stories live. Discover now