~Twentyseven~

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Mein Schlaf war sehr unruhig und immer wieder drehte ich mich von einer Seite zur nächste. Ich hatte schon immer Probleme woanders zu schlafen, allerdings fand ich hier absolut keine Ruhe. 

Yonathan schien das Schlafzimmer, nachdem er mich in das Bett gebracht hatte, wieder verlassen zu haben, was es mir nicht leichter machte, zurück in den Schlaf zu finden. Frustriert schlug ich die Decke beiseite und machte die kleine Nachttischlampe an, um mich auf die Suche nach Yonathan zu machen. 

Lange brauchte ich jedoch nicht suchen, da ich ihn bereits von dem oberen Stockwerk aus in der Küche erkennen konnte. Er lächelte und schien mit jemanden zu reden, während er ein Weinglas am Stil drehte. 

Skeptisch tapste ich die Treppe nach unten und erkannte gegenüber von Yonathan Rose, welche ebenso mit einem Weinglas gegenüber von ihm saß. Dieser Anblick gefiel mir absolut nicht und ich spürte, wie das Gefühl von Eifersucht meinen Rücken hinauf krauchte. Ich wollte es von mir schütteln, denn ich hatte keinen Grund dazu, oder? 

„Du musst den Prototypen nächste Woche unbedingt in New York vorstellen“, sagte Rose zu ihm, woraufhin er leicht nachdenklich wirkte. Ich mochte es nicht, wie vertraut die beiden wirkten.

„Ich weiß noch nicht, ob ich überhaupt hinfahren werde“, erwiderte Yonathan und ich blieb versteckt hinter der Wand stehen, um dem Gespräch unbemerkt zu lauschen. 

„Doch nicht etwa wegen des Mädchens?“, fragte sie beinahe schockiert. „Yonathan, ich verstehe das ohnehin nicht, aber seit wann vernachlässigst du wegen eines deiner Betthäschen deine Karriere?“ 

„Weil es dieses Mal anders ist. Ich muss sie schützen. Da kann ich es mir nicht erlauben, wegzufahren“, antwortete Yonathan. Ich verstand überhaupt nichts mehr. Was meinte er damit, er müsste mich schützen? 

Wovor müsste er mich schützen? 

Ich hörte, wie es in der Küche klirrte und der Kühlschrank geöffnet und kurz darauf wieder geschlossen wurde. 

„Ich werde schlafen. Das solltest du auch“, hörte ich Yonathan sagen, weshalb ich eilig meine Beine in die Hand nahm und zurück nach oben flitzte. Ich sprang so schnell ich konnte in das Bett zurück und warf hastig die Decke über mich, ehe die Tür aufging und Yonathan eintrat.

„Du bist ja wach“, stellte er fest, da ich mir theatralisch die Augen rieb und mich noch ausgiebig streckte. 

„Das Klirren hat mich geweckt“, murmelte ich leise vor mich hin, weshalb er mich kurz nachdenklich musterte. Ich versuchte meine schnelle Atmung flach und kontrolliert zu halten und fühlte mich umgehend von ihm erwischt. Doch zu meinem Erstaunen grummelte er nur etwas und ging dann in das angrenzende Badezimmer. 

Seine Worte ließen mich nicht los und ich fragte mich, was Yonathan alles vor mir verbarg. Mir wurde bewusst, wie wenig ich ihn kannte und wie leichtsinnig ich war, ihm dennoch blind zu vertrauen. 

Kurze Zeit später kam Yonathan mit einer grauen Jogginghose und einem weißen T-Shirt zu dem Bett und mir blieb bei dem Anblick beinahe die Spucke weg. Wie konnte jemand nur in Jogginghose so perfekt aussehen? 

Seine tätowierten Arme lenkten meine Aufmerksamkeit auf sich und ich erkannte, dass sich unter seinem weißen Shirt noch weitere schwarze Tinte verbarg. Auch seine Muskeln waren nun deutlich sichtbar, was man unter dem Anzug nur erahnen konnte. 

„Du hast da Sabber“, lachte Yonathan, als er sich in das Bett legte und mit seinem Finger über meinen linken Mundwinkel strich. 

„Gar nicht“, protestierte ich aufgebracht und schloss meine Augen, um zu verhindern, dass nicht doch noch etwas Speichel meinen Mund verließ. Yonathan lachte nur leise und erzeugte mit diesem Geräusch wieder dieses mir mittlerweile vertraute Kribbeln im Bauch. 

Lost KingWhere stories live. Discover now