~Three~

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Ich schaute noch weiter im Internet und fand auch noch etliche Informationen über Yonathan Kingsley, wie zum Beispiel, dass er unverheiratet und somit der begehrteste Junggeselle der USA war.

Sicherlich lag das nur an seinem Vermögen. Natürlich sah ich mir auch die Bilder an und erkannte darauf, dass er zu Events immer mit Begleitung einer anderen unglaublich hübschen Frau war.

Anscheinend hatte er viel Abwechslung im Leben, aber es ging mich auch überhaupt nichts an. Viel mehr interessierte es mich nun, was er mit seinem Angebot wirklich meinte.

Ich fand im Internet auch heraus, dass er Softwareentwickler war, welche für Alarmanlagen genutzt wurden. Daher auch der Firmenname safe&lock. Er programmierte außerdem auch Sicherheitsprogramme für Autos und Safes.

Der typische Sesselfurzer also.

Jedoch sah er für einen gewöhnlichen Sesselfurzer sehr attraktiv aus, wie ich auf den Bildern, welche ich bereits zum zehnten Mal ansah, feststellen musste. Seine dunklen Haare, wie auch sein Dreitagebart war stets perfekt gestylt und auch seine Anzüge saßen auf jeden einzelnen Bild, wie angegossen. 

Ich wüsste nur zu gerne, warum er mir ein Jobangebot machen wollte. Erfahrungen mit IT hatte ich keine und auch mein Studium war ein ganz anderes. Wirkte ich so verzweifelt auf ihn?

Ich machte den PC aus und verließ die Bibliothek, als ich alle Informationen über ihn hatte, die ich brauchte. Mit meinem Handy in der einen Hand und seiner Karte in der anderen Hand, setzte ich mich draußen auf eine Bank.

Ein Anruf würde mich sicherlich nicht umbringen, dachte ich. Und wer weiß, vielleicht zahlte er mir auch wesentlich mehr, als der geizige Giovanni und ich konnte dem schrecklichen Studentenwohnheim den Rücken kehren.

Tief durchatmend entschloss ich also die Nummer von Mr. Kingsley zu wählen, wobei ich mir nicht sicher war, ob er an einem Samstag überhaupt für solche Gespräche Zeit hatte.

Nach dem dritten Klingeln, ertönte seine tiefe Stimme, welche mich innerlich erschaudern ließ.

„Kingsley.“

„H-hallo, i-ich bin das Mädchen aus dem italienischen Restaurant, welches Sie gestern angesprochen haben“, stotterte ich unbeholfen und hätte am liebsten meinen Kopf gegen etwas Hartem geschlagen.

Wieso genau hatte ich mir vorher nicht die richtigen Worte zurechtgelegt?

„Ich weiß und es freut mich riesig, dass du dich dafür entschieden hast, dich bei mir zu melden“, ertönte seine raue Stimme durch mein Handy. Obwohl er mir nicht gegenüber saß, errötete ich bei dem Klang seiner Stimme.

„Ich wollte fragen, von was für eine Lösung Sie gesprochen haben“, teilte ich ihm mein Anliegen mit, woraufhin ein raues, leises Lachen seinerseits entstand.

„So neugierig. Das gefällt mir, aber wir sollten dies nicht am Telefon besprechen. Hast du heute Zeit?“, fragte er, weshalb ich mit großen Augen an mir herabsah.

„Wann heute?“, stellte ich eine Gegenfrage.

„Sei 3 Uhr bei mir in der Firma. Die Adresse steht auf der Karte. Ich freue mich auf dich, Skylar.“

Die Art und Weise, wie er meinen Namen aussprach, sorgte für einen kurzen Schlagaussetzer meines Herzens.

„Okay“, hauchte ich atemlos und hörte fast zeitgleich, wie das Gespräch beendet wurde. Dann schoss mir plötzlich in den Kopf, dass ich ihm nie meinen Namen genannt hatte, woher wusste er diesen dann?

Vielleicht hatte er meinen Namen einfach nur während meines Gesprächs mit Giovanni aufgeschnappt, beruhigte ich mich selbst.

Erst im Nachhinein und bei den Gedanken an Giovanni fiel mir ein, dass ich 5 Uhr am Abend meine Schicht im La Fontana beginnen musste.

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