~Fourtytwo~

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Yonathan hob mich vorsichtig von dem Tisch und stellte mich auf meine Füße, weshalb ich erst einmal mein Kleid richtete, zumindest so weit dies noch möglich war.

Zwischen meinen Beinen pulsierte es noch heftig, denn es war ein seltsames Gefühl nun so unausgefüllt zu sein. Dennoch war diese Erfahrung die schönste meines 20-jährigen Lebens gewesen. Ich rechnete es Nate sehr hoch an, dass er so fürsorglich und geduldig mit mir war, obwohl er vorher sagte, dass er nicht sanft sein würde.

Nate …

Er hatte nichts gesagt, als mir dieser Name aus dem Mund rutschte, stattdessen sah ich etwas in seinen Augen aufblitzen. Es war, als hätte ich mit diesem einem Wort ein Gefühlschaos in ihm ausgelöst. Allerdings war ich mir nicht sicher, vielleicht fand er es dennoch scheiße, aber wollte in der Situation nichts sagen.

„Ich vermute mal, dass sich das Badezimmer neben dem Schlafzimmer befindet“, riss mich seine tiefe Stimme aus meinen Grübeleien. Ich fühlte, wie er meine Hand in seine nahm und folgte ihm.

„Haben wir überhaupt etwas zum Umziehen hier?“, fragte ich, als wir durch das große Schlafzimmer gingen. Ich hatte zumindest nichts weiter eingepackt, was ich hätte in einem Club anziehen können.

Yonathan sah mich beinahe schockiert an, dass ich so etwas fragte.

„Natürlich. Max hat für dich noch Sachen aus meiner Wohnung mitgebracht“, teilte er mir mit, als er nach einem Koffer griff, welcher im Schlafzimmer bereits stand.

„Schau einfach mal in die Kleiderhülle dort.“ Yonathan zeigte auf einen schwarzen Kleidersack, weshalb ich schon beinahe panisch zwischen ihm und dem Sack hin und her schaute. Er hatte mir doch nicht noch ein solch wertvolles Kleid gekauft?

Zögerlich öffnete ich den Reißverschluss und erkannte silbernen Stoff, welcher in dem Licht funkelte. Es war ein unfassbar schönes Partykleid mit einem Wasserfallausschnitt.

„Keine Angst, dafür brauchst du dich nicht bedanken“, raunte er dicht hinter mir.

„D-das kann ich nicht auch noch annehmen“, sagte ich mit zittriger Stimme, als mir abermals Tränen in die Augen traten. Er drehte mich zu sich herum und umfasste mein Kinn mit seinen langen Fingern, als seine strahlend blauen Augen mich fixierten.

„Du bist für mich das wertvollste auf der Welt, Princess. Und kein Kleid oder Schmuck sind mir zu teuer, denn dein Lächeln ist für mich unbezahlbar.“ Er küsste mich sanft, weshalb mein Herz einige Aussetzer machte und ich mich glücklich an ihn schmiegte.

„Danke, Daddy.“ Meine Arme fest um seinen Körper umschlossen, quollen mir die Tränen doch aus meinen Augen. Er gab mir das Gefühl unentbehrlich zu sein und genau das war es, was in meinem Bauch die Schmetterlinge zum Tanzen brachte.

„Ich benötige aber all diese Sachen nicht, solange du mich nur gut behandelst“, schniefte ich und wurde plötzlich unter den Beinen gepackt, weshalb ich überrascht quiekte.

„Ich trage dich auf Händen und dazu gehört auch, dass du von mir verwöhnt wirst, meine kleine Prinzessin“, meinte er schmunzelnd, während er mit mir in das angrenzende Badezimmer ging.

Es war kleiner, als das von Yonathan, aber immer noch größer als mein Zimmer im Wohnheim. Ausgestattet war es mit sandfarbenen Schieferfliesen, einer großen frei stehenden Glasdusche und einem weißen Waschtisch mit zwei nebeneinanderliegenden Waschbecken.

Yonathan stellte das Wasser an und überprüfte die Temperatur, ehe er sein weißes Hemd aufknöpfte und auch ich mein Kleid auszog. Ich stellte mich unter das angenehm warme Wasser, was Yonathan mir gleichtat und schloss meine Augen, während das Wasser über meinen Kopf floss.

Lost KingWhere stories live. Discover now