» Das Jubeljubiläum «

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Er blickte mit seinem kühlen Blick in die Kamera. Es war so, als würde er genau mich anstarren. Gruselig!


»Die jährlichen Hungerspiele zeigt Ihnen, was es für Folgen gibt, falls man gegen das Kapitol rebelliert. Die Hungerspiele sind eine gerechte Strafe, für dass, was uns die Rebellen angetan haben.«


Ich wollte laut auf lachen. Als könnten wir, die Kinder aus dieser Generation, etwas dafür, was unsere Vorfahren angestellt hatten. Nun waren wir es also, die ihre Fehler ausbaden durften.


Wie fair.


»Bevor die Hungerspiele eingeführt wurden«, er machte eine kurze Pause, »Haben die Macher etwas beschlossen.«


Meine Augen weiteten sich. Was hatten sie beschlossen? Dass das ganze nach vierundzwanzig Jahren endlich ein Ende haben musste?


Nein, so intelligent waren die Macher von solch' kranken Spielen sicher nicht.


»Alle fünfundzwanzig Jahre wird es eine verbesserte, spannendere Version der jährlichen Hungerspiele geben.«


Ich atmete tief ein, lehnte mich im Sofa zurück. Meine Hände ballte ich zu Fäusten und unterdrückte einen Schrei.


»Was soll das?«, sagte ich nun mit möglichst beherrschten Stimme.


»Das kann doch nicht deren Ernst sein! Verbesserte Spiele?«, meldete sich nun auch meine Mutter, ihre Stimme war schrill und aufgebracht.


Delphia sagte nichts dazu, natürlich.


Aber ich wusste, dass sie sich innerlich auch Sorgen machte. Schliesslich war sie mit ihren vierzehn, bald fünfzehn, Jahren nicht sicher von den Spielen. Obwohl sie bereits einmal gezogen wurde, hiess dass nicht, dass sie nicht noch ein weiteres Mal gezogen werden konnte.


»Diese speziellen Spiele sollen Euch alle daran erinnern, wie vielen Menschen die Aufstände das Leben gekostet haben!«, sein Gesichtsausdruck hatte sich beim sprechen kein einziges Mal verändert.


Hinter ihm tauchte plötzlich ein kleines Mädchen, vielleicht zehn Jahre alt, auf. Es hatte gelockte, blonde Haare und trug ein etwas längeres, weisses Kleidchen. Sie sah aus wie ein Engel und, um ehrlich zu sein, wie Delphia.


In ihren kleinen Händen hielt sie eine kleine, schlichte Kiste.


Ich runzelte interessiert die Stirn. Was hatte es sich mit dieser Kiste wohl auf sich?


Das Mädchen lief so weit nach vorne, bis sie direkt neben Präsident Snow stand. Dieser nickte dem Mädchen kurz zu, worauf sie mit etwas zittrigen Händen die Kiste öffnete.


Im inneren erblickte man unzählige Umschläge, welche sauber aufgereiht in der Kiste lagen. Alle sahen ziemlich neu aus, für dass, dass sie bereits seit fünfundzwanzig Jahren bestehen sollten.

Revenge ~ Der Tod kommt immer Näher [#2] ON HOLDWhere stories live. Discover now