Wolfsseele - Gefährtin von Zwillingen

Kapitel 79

Tage verstrichen und an sich passierte nichts wirklich nennenswertes.
Nur machten mich wohl langsam aber sich die ständigen indirekten Bitten der Zwillinge mich endlich zu wandeln mich langsam verrückt.
Zwar musste man es ihnen lassen, dass sie es nicht mehr so direkt von mir forderten. Doch hielten sie mir schon immer indirekt vor Augen, was das ganze für usn bedeutete.
Ich war täglich quasi mehrere Stunden dazu gezwungen, mich irgendwie still zu beschäftigen, während die Zwillinge zumindest den Papierkram ihrer Aufgaben erledigten.
Wir alles drei waren einfach irrsinnig eingeschränkt in dem was wir tun wollten, doch allein der Gedanke an eine Verhandlung ließ ein unwohles Gefühl in mir aufkommen.
Ich hatte mich durchaus versucht den Zwillingen zu erklären, doch schien ihnen mehr als offensichtlich das abschließende Verständnis für meine Situation zu fehlen.
Die Besuche bei meiner Oma waren nicht mehr so einfach. Zum einen da wir dazu bei weitem weniger Zeit hatten und zum anderen, da sie sich immer noch etwas unwohl im Rudel fühlte.
Und ich konnte sie da wirklich verstehen, auch wenn ich nun einen gänzlich andere Perspektive inne habe.
Alle starrten mich gefühlt immer an wenn sie mich sahen.
Ich konnte die Intention der Leute einfach nicht abschätzen.
Wunderten sie sich vielleicht nur, warum es bei uns immer so viele Probleme gab?
Machten sie sich sorgen um das Rudel, da zwei wichtige Mitglieder nicht wirklich ihren Aufgaben nachgehen konnten?
Verachteten sie mich vieleicht sogar, weil ich so viel Unruhe und Ärger ins Rudel gebracht haben?
Ich konnte es nicht sagen und glaubte auch nicht wirklich mit jemanden darüber reden zu können.
Viel zu viel Angst hatte ich auf Unverständnis zu treffen.
Wer weiß, vielelicht hätte mich ja eine private Unterhaltung mit Lily weiter gebracht. Sie bemühte sich die ganze Zeit extrem darum, dass auch die Wölfe meine Postion irgendwie verstanden.
Doch hatte ich ja aufgrund der verkorksten Situation nie die Gelegenheit in Ruhe, unter vier Augen mit ihr zu sprechen.

,,Komm Gina, wir gehen nach draußen.", riss mich Jared aus meinen Gedanken.
Dies war auch sowas was wir in den letzten Tagen einfach taten.
Wir gingen ständig nach draußen.
Ich hatte da ganz klar den Verdacht, dass das irgendwie damit zusammen hing die Verwandlung zu bezwecken.
Sicherlich dachten sie sich irgendwas von wegen, dass die Natur womöglich den Wolf in mir anregen würde und ich mich eher dazu bewegt fühlen würden mich zu verwandlen.
Aber vielleicht lag ich auch komplett falsch.
Woher sollte ich es auch wissen.
Mein einziger Lichtblick war gerade sowieso, dass uns zu unseren 'Spaziergängen' draußen meist Lily Gesellschaft leistete.
Wir unterhielten und meist über belanglose Themen und ich genoss es ehrlich gesagt, wenn es mal gerade nicht um die Thematik Werwölfe ging.
,,Ist Lily heute wieder mit dabei?", fragte ich leise während ich Aufstand.
Aber Luke schüttelte nur den Kopf.
,,Sie hat heute noch eine Untersuchung wegen ihrer Schwangerschaft und Tylee und sie wollten das Kinderzimmer planen.", erklärte er mir.
Ich nickte nur und versuchte mir meinen Frust darüber nicht anmerken zu lassen.
Die Spaziergänge ohne Lily waren einfach etwas speziell für meinen Geschmack.
Es wurde viel weniger untereinander gesprochen und wurde häufig durch dritte Personen von außen gestört.
Alle wollten ständig was vom Rudelarzt oder vom Beta wissen.
Es rieb mir nur noch mehr in die Augen, wie sehr das Rudel sie doch eigentlich brauchte und ich eben aktuell das Hindernis zur 'Normalität' war.

Schweigend traten wir zu dritt durch die Tür und gingen los.
Der Weg hatte nicht wirklich ein Ziel. Meist liefen wir einfach nur in einem ziemlich großen Bogen um das Haus.
Diesmal dauerte es keine fünf Minuten, bis es wieder zu einer Unterbrechung des Schweigens kam.
,,Hey Beta.", rief eine Stimme nicht weit entfernt: ,,Ich hätte da einen Frage zu den Patrouillen."
Lautlos seufzte ich und beobachtete wie Jared diese anscheinend wichtige Frage dem Werwolf ausführlich erklärte.

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Lesemonat Teil 19 🙂🙃🙂