Kapitel 69

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Ich wachte auf durch einen Sonnenstrahl der mich durch das Fenster hindruch direkt ins Gesicht leuchtet. Fast im selben Moment wurde mir klar welcher Tag heute angebrochen war beziehungsweise viemehr welche Nacht mir heute bevor stand.
Erschrocken sah ich mich im Zimmer um, nur um festzustellen das ich allein war.
Der Platz in der Ecke in der Luke und Jared die letzten Wochen geschlafen haben war leer, aber man sah noch, dass dort jemand geschlafen hatte.
Sie hatten entschieden sort zu schafen, da sie darauf bestanden im selben Zimmer wie ich zu schlafen, ich jedoch sicherlich mit ihnen nicht in einem Bett schlafen wollte.
Am liebsten hätte ich sie ja nichtmal im Zimmer gehabt, doch dazu hatten sich die Beiden nicht bewegen lassen.
Ob sie das wohl nach heute Nacht noch machen würden? Ich würde vermuten nicht.
Wollte ich das? Nein, auf keinen Fall.
Ob ich das nach dem Vollmond noch so sehen werde? Ich wusste es nicht.
Ich konnte einfach nicht einschätzen wie sehr mich die kommende Nacht verändern würde. Ganz davon abggesehen, dass die Zwillinge sich selber nicht mal ganz sicher war ob wir das alles auf Dauer überhaupt überleben würden, wenn ich mich nur an eine von Beiden binden würde.
Dabei wollte ich mich ehrlich an keinen von Beiden binden.
Klar, gezwungender Weise kam ich halbwegs mit den Zweien klar, aber so wollte ich es nicht.

Es klopfte an der Tür.
,,Hey Schlafmütze, Frühstück ist fertig.", sagte Luke und kam ins Zimmer. Doch stockte er in dem Moment wo er mich sah.
,,Ohjeh." sagte er nur und drehte sich einmal über die Schulter: ,,Jared! Kommst du mal."
Kaum eine Sekunde später stand dieser neben seinem Zwilling.
,,Also doch?", fragte Jared. Luke nickte und fuhr sich kurz durch die Haare.
Jared kam ins Zimmer und setzte sich an den Rand des Bettes.
,,Hey Gina.", sagte er und lächelte mich beruhigend an: ,,Ich kann mir wahrscheinlich gerade nicht ganz vorstellen wie es dir geht und vermutlich bringt keine Beteuerung von mir oder Luke etwas. Aber auch wenn es schwer ist, versuch einfach ruhig zu bleiben."
Ich konnte kein Wort über die Lippen bringen.
Jared kam ein Stück näher, wurde aber von Luke gestoppt.
,,Lieber nicht Jared. Ich glaub unserre Nähe versetzt sie gerade nur noch mehr in Panik."
,,Aber irgendwas müssen wir doch machen. Wir können sie ja schlecht einfach hier lassen."
,,Naja, an sich können wir das schon."
,,Wir sollen sie sich hier Wandeln lassen? Dein Ernst?"
,,Ja, an sich macht es keinen Unterschied ob sie sich hier oder draußen verwandelt. Maximal geht hier vielleicht was kaputt, aber das sollte an sich ja kein Problem sein."
,,Und dann soll sie bei ihrer ersten bewussten Verwandlung die Treppe runter um nach draußen zu kommen?"
Luke sah skeptisch von Jared zu mir.
,,Jared ganz ehrlich, ich glaube ehrlich nicht das wir soweit kommen heute Nacht. Gina wird ziemlich überfordert sein. Draußen beim Rudel wird das garantiert nicht besser. Am Besten wäre es wenn sie an einem Ort bleibt, den sie halbwegs kennt, statt irgendwo im Wald zu sein."
Jared wirkte nicht wirklich zufrieden, nickte aber.
,,Ja da hast du wohl wieder mal Recht."
,,Wir können ja für den Fall der Fälle die Türen nach draußen offen lassen. Ich glaube nur wie gesagt nicht, dass Gina auch nur einen Schritt aus diesem Zimmer raus machen wird. Sie muss sich halt erstmal in ihrem Wolfskörper zurecht finden. Damit verlangt man glaub ich einem geborenen Menschen schon recht viel ab. Überleg mal, selbst Lily war anfangs ziemlich überfordert. Auch wenn sie sich schnell gefangen hat. Wie sie aber ein Wolf geworden ist und wie hingegen Gina es geworden ist unterscheidet sich aber nunmal relativ stark voneinander."

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Lesemonat Teil 9 💜

Wolfsseele - Gefährtin von ZwillingenWo Geschichten leben. Entdecke jetzt