Wolfsseele - Gefährtin von Zwillingen

Kapitel 72

Die Nacht kam mir ewig vor und ich war unglaublich erleichtert als ich endlich hörte wie die Zwillinge sich zurück verwandelten.
Ich wäre am liebsten auch direkt zurück in meine menschliche Gestalt, doch wusste ich nicht wie ich es anstellen sollte.
Eine Hand strich über meinen Kopf.
,,Hey Gina. Der Vollmond ist vorbei. Konzentrier dich einfach auf deine menschliche Gestalt und die Rückwandlung sollte einsetzen."
Rasch fokussierte ich mich auf mein eigentliches Erscheinungsbild. Auf meine normalen Hände und Füße, meinen Körper und insbesondere mein nḿenschliches Gesicht.
Daraufhin dauerte es nur wenige Sekunden bis das erste markante Knacken einsetzte.
Es tat immernoch furchbar weh, doch war es die größte Erleichterung zu wissen, dass ich jetzt in meine richtige Gestalt zurückkehrte.
Als es endlich vorrüber war schluchzte ich auf.
Wenigstens fürs erste war dieser Alptraum vorbei.
Vorsichtig blinzelte ich. Draußen vor dem Fenster konnte man erkennen, dass die Sonne bereits hinter den Bäumen am aufgehen war.
Das Bett senkte sich am Fußende.
Ich wollte nur kurz zu den Zwillingen sehen, doch blieb mein Blick an ihnen Hängen. Wechselte nur noch zwischen ihnen Beiden hin und her.
,,Hey.", sagte nur Jared leise, stand wieder vom Bett auf und kam ein Stück näher.
,,Wie geht es dir?", fragte er vorsichtig und streckte eine Hand nach mir aus.
Nahezu aus Reflex griff ich nach dieser und hielt sie fest.
Erschrocken sah ich erst ihn und dann Luke an.
,,W-Was-", murelte ich nur.
,,Keine Sorge, dass ist alles ganz normal.", sagte Jared und strich mit seinem Daumen über meinen Handrücken.
,,Die Gefährtenbindung kann einem im ersten Augenblick häufig als etwas viel vorkommen und auf einen erschlagend wirken, aber das reguliert sich etwas mit der Zeit", sagte Luke ruhig und blieb wo er war.
,,Ach komm Luke. Probiere es selbst aus. So wie sie ständig zwischen uns hin und her schaut, scheint alles so funktioniert zu haben wie es soll.
Er seufzte, stand vom Bett auf und kam nun ebenfalls auf mich zu.
Knapp neben mich setze er sich an die Bettkante.
,,Ich hab wirklich nie geglaubt, dass das mit uns wirklich funktionieren könnte. Immerhin sind alle vor uns gescheitert."
Luke streckte seine Hand aus und schob eine meiner Haarsträhnen hinter mein Ohr.
Als seine Haut kurz die meine dabei berührte bekam ich nahezu zeitgleich eine Gänsehaut am ganzen Körper.
,,Ich kann es echt nicht fassen.", murmelte er..
,,Aber es stimmt.", ermunterte ihm Jared: ,,Gina fühlt es und zwar bei uns Beiden. Und sie ist nicht über das normale Maß hinaus verwirrt oder verstört. Wir kriegen unser Happy End. Egal was bei allen zuvor passiert ist. Wir sind so weit, da kann doch gar nichts mehr schiefgehen."
Immernoch ziemlich berauscht von den Berührungen versuchte ich einen klaren Kopf zu bekommen.
Ich hatte diesen Gefährten Kram gabz schön unterschätzt.
Das was ich jetzt fühlte allein wenn ich einen der beiden Zwillinge auch nur kurz in die Augen sah war Atemberaubend. Aber irgendwo in meinem Hinterkopf nagt der Zweifel.
War das alles wirklich richtig so?
Ich wollte doch nie ein Werwolf sein... Doch diese Gefühle waren unbeschreiblich.
Mein Puls flog förmlich und ich hatte saß Gefühl nie im Leben glücklicher gewesen zu sein.
Doch durfte ich überhaupt so fühlen? Was würden nur meine Eltern sagen, wenn sie noch hier wären?
Luke hatte seine Hand mittlerweile völlig auf meine Wange gelegt.
Mehr als deutlich konnte ich die Wärme auf meiner Haut fühlen.
,,Sag Gina, kommt es dir auch so verrückt vor? So unwirklich? Fast wie im Traum", fragte mich Luke scherzhaft und beugte seinen Kopf etwas näher an meinen.
Seine Nähe bannte mich. Wie versteinert sah ich ihn an.
Als sein Geruch in meine Nase geriet schien für einen Moment mein Herz still zu stehen um dann nur noch schneller zu schlagen.
,,Hoffen wir einfach, dass das alles nicht wirklich einfach nur ein Traum ist.", murmelte er weiter, beugte sich noch ein Stück näher und berührte mit seinen Lippen meine.

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Lesemonat Teil 12 💜