43. Kapitel

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Nach all dieser Zeit in der sie still sitzen musste, konnte sich Reyna endlich wieder lebendig fühlen.
Ihr Schwert klirrte gegen ein anderes, schon hatte sie sich umgedreht, um jemanden mit einem Tritt über die Reling zu befördern, nur um im nächsten Moment jemand anderen zu entwaffnen.
Es fühlte sich großartig an sich wieder zu bewegen und sie fühlte nicht einmal irgendwelche Schmerzen. Adrenalin hatte schon so seine Vorteile.
Aus dem Augenwinkel nahm sie wahr, wie Will Bryce ausnockte und Percy ihren Feinden Salzwasser in die Augen spritzte.

Diesmal würde sie nichts aufhalten können, da war sich Reyna sicher.
Sie wehrte gerade einen der Barbaren ab, als sie plötzlich Octavian erblickte. Natürlich hatte sich der Feigling hinter seinen Männern versteckt, aber das würde sich jetzt ändern.
"Oh, Reyna, du bist doch nicht etwa wütend wegen unserem letzten Treffen, oder? Aber anscheinend hat dir diese Lektion nicht gereicht." Er hatte ein überhebliches Grinsen im Gesicht und die Nerven ganz ruhig am Masten zu lehnen und seine Schwertscheide zu tätscheln. Anscheinend erwartete er, dass Reyna zu einem Wortgefecht kontern würde, aber das würde sie ihm heute nicht geben.
Stattdessen stieß sie nur einen Schrei aus und stürzte auf ihn zu, einen Barbaren mit ihrem Schwertknauf auf die Seite rammend.
Octavians gelassener Blick schien einen Moment lang zu flackern, bevor er ihr ein Netz entgegenschleuderte, dass er mit dem Masten verdeckt hatte.
Ohne zu Zögern zerschnitt Reyna es während dem Laufen und jetzt konnte sie zum ersten Mal Furcht in seinem Blick entdecken, bevor sie mit einem weiteren Schrei zum Schlag ausholte.
Octavian fummelte an seinem Schwertgriff und stolperte rückwärts, nur ganz knapp Reynas Schwert entkommend. Er duckte sich hinter den Masten, wohl zum ersten Mal in seinem Leben um Worte verlegen.
Reyna wartete nicht darauf bis Octavian kampfbereit war und bevor er sein Schwert richtig hielt, hatte sie es ihm schon aus der Hand geschlagen.
"Warte!" ,rief er da. "Hinter dir!"
"Glaubst du wirklich ich falle auf sowas-"
Da spürte sie einen dumpfen Schmerz am Hinterkopf und für einige Sekunden war alles schwarz.

Reyna schlug die Augen auf und konnte anfangs nur den Holzboden erkennen, bevor sie realisierte was passiert war. Der Barbar, der nun über ihr aufragte holte zu einem weiteren Schlag aus, doch Reyna war schneller. Sie rollte sich weg und kickte ihm in die Kniekehle, sodass er zusammenknickte.
Sie rieb sich den Kopf und rappelte sich auf. Wild blickte sie um sich bis ihre Augen Octavian an Deck fanden, der in den wenigen Sekunden, in denen sie bewusstlos war, zwar weit, aber nicht weit genug gekommen war.
"Netter Versuch, aber das endet hier."
Octavian hatte es geschafft sein Schwert wieder aufzuheben und holte zu einem Schlag aus, den Reyna sofort parierte. Er flüchtete weiter und sie wirbelte herum um zu folgen, was ihrem Kopf allerdings nicht gut tat. Hoffentlich hatte sie keine Gehirnerschütterung, oder Will und Thalia würden sie nie mehr in Frieden lassen.
Sie holte aus und ihre Schwerter krachten aufeinander, sodass Funken flogen. Sie legte all ihre Kraft in jeden Schlag und drängte ihren Gegner immer weiter nach hinten. Noch schaffte er es sie abzublocken, aber selbst seine Defensive wurde immer schwächer umd er schien es zu bereuen, dass er Reyna herausgefordert hatte.
Zu Octavians Pech war er nie ein großartiger Schwertkämpfer gewesen.

Hazel konnte ihren Augen nicht trauen. Von all den Piratenschätzen, die sie sich mit Frank hätte ausmalen können, keiner kam an das heran, was sie nun vor sich hatten. „Ay dios mio..", sagte Leo überwältigt. Doch es war bei ihm schwer zu sagen, ob er den Schatz oder den Mechanismus der steinalten Flügeltüren meinte. Dann begann er aufgeregt auf und ab zu springen und wirbelte einmal Calypso im Kreis.

Sie hatten es tatsächlich geschafft. Den ganzen Weg und nun hatten sie den Schatz endlich vor sich, in all seiner Pracht. Es waren Berge von Gold, den feinsten Waffen und Musikinstrumenten, Holzschnitzereien und zahllosen bunten Steinen in allen Farben, die leuchtende Regenbögen and die Wände der Höhle reflektierten. In der Mitte befand sich etwas, das einem steinernen Brunnen glich, durch die Figurine eines Hippocampus geziert, der etwas im Maul hielt.

Hazel war, als würden all das Licht und die Farben des Goldes und der Steine singen und sie konnte nicht anders als zu lachen. „Sieh nur Frank! Ist es nicht wunderschön?" Ihr ging es so wie Leo und sie wollte einfach darauf los tanzen. Schließlich fasste sie den Mut, stellte sich auf die Zehenspitzen und küsste Frank auf die Wange. Dieser errötete etwas, aber sein glückliches Grinsen hätte breiter nicht sein können und er legte seine Arme um sie.

Sie konnte Nico sehen, der die Augen zusammen kniff und Annabeth neben ihm, welche ungläubig etwas auf Altgriechisch murmelte. Thalia stellte sich mit Grover zu ihnen nach vorne und beäugte schon einen silbrigen Bogen, der aus einer Kiste herausragte. Piper und Jason sahen sich an, lachten und umarmten sich.

Schließlich wagten sie sich vorsichtig hinein. Fallen waren nicht unwahrscheinlich, aber es schien keine zu geben. Nach weiteren Minuten des Staunens wurde die aufgeladene Stille von Thalia unterbrochen: „Ich werde jetzt einfach mal sagen, was wir bestimmt alle denken: Wie bekommen wir all das auf die Argo, noch dazu ohne sie zu versenken?"
Annabeth hob einen der funkelnden Steine auf, die wie normale Kieselsteine einfach am Boden herumlagen.
"Ich glaube nicht, dass wir das können" ,sagte sie. "Es wird wohl am besten sein, wenn wir jetzt so viel wie möglich mitnehmen und wieder herkommen, falls wir mehr brauchen." Sie sah sich den Stein näher an und lachte auf. "Aber ich mein, seht euch den Reichtum nur mal an, Leute! So viel wert wie das alles hier ist, kommen wir locker bis an unser Lebensende aus. Wir haben es geschafft!"
Sie strahlte die Crew an, die ein Siegesgeheul anstieß, Hazel klatschte und jubelte mit den anderen mit.
"Also Grover, was ist denn so das wertvollste hier? Wir wollen ja Prioritäten setzen bei dem was wir mitnehmen." Piper sah den Satyren erwartungsvoll an, der sofort auf den steinernen Hippocampus deutete.
"Seht ihr den Stein, den er im Maul hält? Nach einer alten Legende soll er Wünsche erfüllen können."
"Then don't mind if i do." Leo ging sofort nach vorne, einen Diamanten von ähnlicher Größe in der Hand, um ihn auszutauschen, falls das legendäre Juwel doch von Fallen geschützt sein sollte. Mit dem pinken Stein in der Hand sprang er von dem Brunnen herunter und überreichte ihn Annabeth. "War mir eine Ehre Käpt'n"
"Danke Leo. Und jetzt, lasst uns mitnehmen was wir tragen können!"

"...und es heißt wenn man den Stein zerschlägt, während man fest an den Wunsch denkt, dann geht er in Erfüllung. Alle auf der Insel haben von ihm gehört, aber das ich seit Jahrhunderten der erste Satyr bin, der ihn zu Gesicht bekommt, hätte ich nie gedacht. Ich frage mich nur ob es stimmt. Denn ein solches Geschenk der Natur umsonst zu zerstören.."
Hazel hörte aufmerksam zu, als Grover sein Wissen über die vermeintlich magische Kraft des außergewöhnlichen Edelsteins teilte. Sie waren alle vollbepackt mit Kostbarkeiten und besonderen Gegenständen und gingen am Weg den Berg hinunter, zurück zum Strand. Doch plötzlich wurde Grover von Calypso unterbrochen, die mit Nico voran gegangen war und sich nun zögernd umsah. "Annabeth? Dein Schiff brennt."
Diese drängte sich nach vorne und fluchte. "Jetzt reichts aber mal langsam!"

Nur so zur Info, man hat 100% feral Sasha von Amphibia bei der fight scene gepictured

HdO Pirates - Heroes of the seven seasWo Geschichten leben. Entdecke jetzt