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K I E R A N  M U R R A Y

Ich werde nie wieder so was sagen! Aber bitte mach, dass es aufhört! ⋘, brüllt der Typ schluchzend, auf dessen Stirn ein Tropfen Wasser fällt.

Hört sich harmlos an, stimmt's Darcy? Was geschieht schon von einem einzelnen Tropfen Wasser, die in drei Sekunden Abstand auf deine Stirn tropfen.

Ich wette sogar, dass du dieses Gefühl kennst, es allerdings nicht auf Dauerschleife zu spüren bekommen hast. Genervt von seinem Gebrüll, verdrehe ich die Augen und überschlage das rechte Bein über mein linkes.

Darcy, ungern möchte ich, dass du dich mit solchen qualvollen Foltermethoden auseinandersetzt. Auch wenn ich einer der Gründe sein werde, der dich leiden lassen wird, dich manipulieren wird.

Ich werde dich wahrscheinlich nur psychischen Schmerzen aussetzen, aber auf keinen Fall physischen.

Okay, eventuell werde ich dich dem physischen Schmerz aussetzen, aber das auch nur, damit du dazu lernst und es wird auf eine elegante Art und Weise geschehen. Du wirst noch nicht einmal merken, dass ICH dir physisch wehgetan habe.

Was ist sie noch mal? Wie hast du sie genannt? ⋘, frage ich den Jungen ruhig und genieße die Aussicht. Ich klinge ja schon beinahe krank, Darcy. Aber auch wenn ich krank bin, kleiner Vogel, wirst du mich trotzdem lieben. Dafür werde ich sorgen. ⋙Mach, dass es aufhört! ⋘, schreit er schmerzerfüllt und zittert wie ein verdammter Zitteraal. Man kann es auch übertreiben.

Du stellst dich an. ⋘, gebe ich genervt von mir, denn er stellt sich wirklich an, Darcy! Ich meine, es ist nicht gerade angenehm, dauerhaft ein Tropfen Wasser auf die Stirn zu bekommen. Und vor allem ist es ganz schön unangenehm, wenn es auf Dauer geschieht und dabei jedes Mal dieselbe Stelle trifft.

Meine Frage hat er immer noch nicht beantwortet. Du musst wissen, Darcy, ich bin nicht wirklich geduldig, auch wenn ich dich eine lange Zeit gestalkt, – ich meine, beobachtet habe. Ich kann das Wort Stalking nicht abhaben. Für dich habe ich immer Geduld, Darcy und das wirst du irgendwann auch verstehen. Außer du solltest irgendein Mist anstellen, dann ist meine Geduld auch vorbei.

Du hast meine Frage nicht beantwortet! Beantworte sie und ich lasse dich frei. ⋘, ein Handel klingt doch gut. Ich kriege meine rhetorische Frage beantwortet. Klingt ziemlich dumm, denn ich kenne die Antwort bereits. Aber wo bleibt der Spaß?

Aber etwas, was ich liebe, ist es aus dem Mund von denjenigen zuhören, der das auch davor schon einmal gesagt hat. Ehrlich Darcy, es gibt einem das Gefühl, über jemanden zu stehen. Meistens kannst du die Angst riechen, Baby. Natürlich kommt es auf die Situationen an. Nicht in jeder Situation bist du überlegen.

Du musst einfach nur wiederholen, was du gesagt hast. ⋘, raune ich. Ich kann förmlich hören, wie die Rädchen sich in seinem Kopf drehen, Darcy. Es ist wirklich lustig, mit Menschen zu spielen. ⋙Willst du es nun sagen oder nicht? ⋘, fragend hebe ich die Augenbraue und starre ihn an. Seine Stirn ist bereits wund.

Wieso sind Menschen so anstrengend, Darcy? Schnaubend greife ich nach dem Messer, der sich im Schaft meiner Stiefel befindet und ramme ihn ungeduldig in die Armlehne des Sessels. ⋙Möchtest du etwa nicht, dass das Wasser aufhört zu tropfen? ⋘, möchte ich wissen. Wer möchte nicht, dass es aufhört zu tropfen? Ist er dumm oder tut er nur so?

Schade, ich hätte dich nämlich einfach gehen lassen, wenn du meine Frage beantwortet hättest. ⋘, gebe ich traurig seufzend von mir und ziehe das Messer aus der Armlehne. Darcy, falls du genauso anstrengend bist, würde ich dir empfehlen, zu deinem Gott zu beten, damit dir nichts dergleichen geschieht.

Auch wenn ich dir physisch nicht wehtun werde, besser gesagt möchte, wird es höchstwahrscheinlich geschehen. Es hängt alles von deinem Verhalten ab.

Der Typ, der auf dem Boden liegt, versucht sich immer noch zu befreien. Er brüllt bei jedem Tropfen laut auf, was mir mittlerweile in den Ohren wehtut. Menschen sind einfach viel zu dramatisch, Darcy. Sie wissen nicht, wann es vorbei ist und können sich ihre Fehler öfters nicht eingestehen. Denn die Schuld auf jemand anderes zu schieben ist doch viel leichter, stimmts?

Ich gebe dir noch eine letzte Chance, beantworte meine Frage und du bist frei. ⋘, ich hasse es, mich wiederholen zu müssen! Es kotzt mich an und ist einfach nur unnötig. Wieso muss ich es einem auch aus der Nase ziehen! ⋙Beantworte meine Frage und du bekommst deine Drogen und bist wieder frei wie ein Vogel. ⋘, versuche ich es ein letztes Mal.

Für einen Augenblick habe ich vergessen, dass er ein Abhängiger ist. ⋙Kriege ich wirklich meine Drogen? ⋘, wimmert er schmerzerfüllt. Hätte ich keine Ahnung, was Abhängige alles machen würden, würde ich empört den Mund öffnen.

So ist nun mal die Welt, Darcy. Denn du bist auch meine Sucht. Alles auf dieser Welt kann zu einer Sucht entwickeln und du bist meine Sucht. Ich habe auch schon einiges für dich getan. Ich habe Männer umgebracht, die dir zu nah gekommen sind. Ich habe deine Eltern umgebracht und ich würde es wieder tun.

Du kriegst sie, wenn ich meine Frage beantwortet kriege. ⋘, wie oft habe ich mich in Laufe der Zeit wiederholen müssen? Das ist nervig! Augen verdrehend erhebe ich mich vom Sessel und stecke das Messer zurück in den Schaft meines Stiefels.


Die Perle ist scharf! ⋘, schreit er und verzieht das Gesicht gequält, als ein erneuter Tropfen mit seiner Stirn zusammen kollidiert hat. ⋙Ich habe dich nicht verstanden, kannst du dich wiederholen? ⋘, es ist keine ernst gemeinte Frage. Ich habe ihn verstanden und natürlich wird er seine Antwort wiederholen.

Ich habe gesagt, dass sie scharf sei! Die Perle ist scharf! ⋘, schreit er wie am Spieß und lässt mich das Gesicht verziehen. Darcy, ich hoffe, du schreist nicht, wie er.

Nickend knie ich mich neben ihn. ⋙Wie versprochen kriegst du deine Freiheit. ⋘, erneut ziehe ich das Messer aus dem Schaft von meinem Stiefel. ⋙Und die Drogen? ⋘, fragt er, woraufhin ich schmunzeln muss. Selbst in solch einem Moment denkt er an seine Drogen, Darcy.

Geschickt ramme ich ihm das Messer zwischen die Rippen. Blut quollt aus der Wunde. Wie hypnotisiert starre ich auf den Stich und fühle mich erfüllt. Jemanden umzubringen erfüllt mich doch du, Darcy, du vervollständigst mich.

Ich wende meinen Blick von dem Einstich ab und schaue ihm stattdessen in die Augen, die vor Schreck geweitet sind. Keuchend versucht er nach Luft zu ringen. ⋙Ich habe dir die Freiheit versprochen und ich halte auch meine Versprechen. ⋘, flüstere ich, sodass er es hören kann.

Ein wunderschöner Anblick, wenn du mich fragen würdest, Darcy.

Ich habe dir allerdings nicht gesagt, welche Art von Freiheit ich dir schenke. ⋘, raune ich, allerdings bezweifle ich, dass er es mitbekommen hat. Seine Augen sind trüb und seine Brust hebt sich nicht mehr hektisch, um nach Luft zu ringen.

Befriedigt ziehe ich das Messer zwischen seinen Rippen raus und bin mir sicher, dass ich seine rechte Lunge getroffen habe.

Befriedigt ziehe ich das Messer zwischen seinen Rippen raus und bin mir sicher, dass ich seine rechte Lunge getroffen habe

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Ich habe endlich ein Kapitel geschrieben bekommen!
Freue mich schon, wenn es mir bald 2 losgeht!

Bald beginnt Ramadan und ich weiß nicht, ob ich etwas posten kann!

Masslose Besessenheit {Band 1}Where stories live. Discover now