Letzte Chance

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Bang Chan Pov

Vorsichtig tapste ich durch das Gras, auf dem Weg zum Schloss. Ich war besonders vorsichtig, denn Felix durfte auf keinen Fall von meinem Rücken stürzen. Und da er schlief, konnte er sich nicht festhalten.

Gerade durchquerten wir das Schlosstor, als uns ein aufgebrachter Seungmin entgegenrannte.

„Ihr seid alle heil zurück!" rief er erleichtert.

„A-aber wo ist Felix?" fragte er dann besorgt und ich legte mich langsam auf den Boden, sodass der Koch Felix sehen konnte.

„OH Gott, wir-wir brauchen einen Arzt." murmelte er und sprintete los. Sekunden später kam er zurück, gefolgt von unserem Schlossarzt. Dieser beugte sich zugleich über Felix und begann, seine Wunden zu heilen. Er hat eine spezielle Heilkraft, eine viel stärkere als jene, die Changbin und ich besaßen. Nach einigen Minuten erhob er sich vom Boden und sah mich bedauernd an.

„Ich konnte seine Wunden grundlegend heilen, doch da die tiefen Wunden seinem Körper sehr geschadet haben, ist er in einem ziemlich schlechten Zustand." Bedrückte Stille umgab mich, als unser Mediziner dies sagte.

„Können wir etwas für ihn tun?" fragte ich besorgt, befürchtete schon das Schlimmste.

„Naja, ich sehe kurz in meinem Buch nach, vielleicht finde ich ja etwas." Der Arzt öffnete ein altes, vergilbtes Buch und begann zu lesen. Er blätterte und blätterte, bis er offensichtlich das Richtige gefunden hatte.

„Ahh, hier, eine Legende besagt, dass es im dunklen Reich einen See gibt, in dem es ein Seepferdchen lebt, welches ein heilendes Wasser besitzt." meinte der Heiler, während er das Buch zuschlug.

„Es kann aber auch nur einer von euch gehen, derjenige sollte eine gute Verbindung zur Anwendungsperson haben."

„Dann muss ich wohl los." meinte ich, „Könntet ihr Felix in mein Zimmer bringen? Ich kann ihn schlecht mit mir herumtragen." bat ich meinen Freund und meinen Bruder, welche nickten.

„Aber du bist doch verletzt, du kannst unmöglich los." sagte Seungmin besorgt.

„Alles gut, ich schaffe das schon." versicherte ich ihm, wobei ich meine Wunde heilen ließ. Jedenfalls so viel, wie ich es schaffte.

„Gut, dann." Changbin nahm Felix vorsichtig in den Arm.

„Viel Glück, wir und Felix glauben an dich." munterte er mich auf, während Hyunjin meinen Kopf tätschelte. Ein leises Knurren entfuhr mir und Hyunjin kicherte hinterlistig.

„Tschüss, viel Glück, du schaffst das. Für Felix."

Schnell sprang ich los, ich war in meiner Wolfgestalt sowieso schneller und stärker.

Nach einer gefühlten Ewigkeit kam ich am Portal an. Es war noch schwarz, jedoch sprach ich den Spruch nochmal, um nicht doch in die falsche Dimension zu kommen. Mit einem großen Satz war ich im Portal verschwunden, setzte in der schwarzen Welt elegant auf dem Boden auf. Ich konnte schon ein wenig besser landen. Mir fiel sofort auf, dass ich nicht an dem Punkt angekommen war, an dem ich auch mit Changbin gewesen bin. Hier war eine unübersehbare Wiese, die sich bis an das Ende meiner Sicht zog. Auf ihr waren immer wieder kleine Busch- und Baumgruppen verteilt, die bestimmt perfekt gewesen waren, um die Soldaten des Königs darin zu verstecken. Zum Glück waren sie nicht hier, hoffentlich weiter weg. Auch wenn ich hier nichts als Gras sah, musste ich weiter.

Ich wollte dieses Wasser unbedingt finden, also machte ich mich auf den Weg über die weite Ebene. Nach dieser folgte ein Wald, was auch sonst. Ich war schon ein beachtliches Stück gereist, als ich plötzlich am Horizont etwas Helles aufblitzen sah. Ein See? Meine Hoffnung wuchs, doch als ich an der leuchtenden Stelle ankam, bemerkte ich, dass es nur ein sehr glattgeschliffener Felsen war. Der konnte doch nicht natürlich entstanden sein, oder? Bestimmt war er von einem lebenden Wesen geschaffen worden.

Ich entdeckte kleine Musterungen im Gestein, die ich sofort näher untersuchte. Vielleicht war dies der Eingang zu einer Höhle, doch keinesfalls ein See. Ich seufzte auf, wollte schon weitergehen, als ein Lichtstrahl auf die Zeichen fiel und die Reflektion an einem Baum Worte ergab.

-Unterirdischer See-

Wow, ich hatte wirklich Glück, doch wie sollte ich nun diesen Stein loswerden? Möglicherweise gab es einen Mechanismus, der dieses Steinmonster beseitigen könnte. Wieder kamen mir die Zeichen, die auf dem Felsen eingeritzt waren, zugute. Ich staute einen Teil meiner verbleibenden Kraft an und ließ diese dann auf eine bestimmte Stelle einwirken, die gekennzeichnet war. Tatsächlich zersprang der Stein in viele Stücke und gab so die Sicht auf einen See frei, der ziemlich dunkel war, da er so tief war. Auch wenn das Wasser klar war, ging die Höhle, die es füllte, so weit in die Erde, dass man den Boden nicht einmal erahnen konnte.

Es würde ein ziemliches Problem werden, dass ich so weit hinunter müsste, doch für meinen Felix würde ich nun alles tun.

Zuerst verwandelte ich mich zurück in meine Vampirgestalt. Dies dauerte einige Minuten, während der Verwandlung hatte ich die Oberfläche des Wassers und den felsigen Boden, den ich noch sehen konnte, nach etwas abgesucht. Ich erhob mich langsam, ignorierte den stechenden Schmerz in meiner Brust. Bis jetzt hatte mein Fell das Blut ein wenig gestoppt, jetzt jedoch musste ich mich erstmal heilen. Nachdem dies getan war, zog ich meine Hose und mein Shirt aus, ich wollte kein unnötiges Gewicht bei mir tragen. Noch musste ich noch an der Oberfläche bleiben, denn meine Verwandlung hatte mir viel Kraft gekostet, weil ich eben auch so schon durch den Kampf geschwächt bin.

Dann trat ich zum See, ließ mich ins Wasser sinken und tauchte unter.

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Saranghaeyo~

Purple Kiss on bloody TopWhere stories live. Discover now