Bestimmende Bisse

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 Felix Pov

Ich blieb noch ein wenig bei den Erdbeeren, bis ich merkte, dass ich gerade vollkommen allein war. Wenn ich jetzt weglaufen würde, würde das niemandem Auffallen. Zur Versicherung, dass mich niemand beobachtete, sah ich mich verstohlen um. Weit und breit waren aber keine Vampire zu sehen. Mein Körper setzte sich wie von selbst in Bewegung und ich kletterte über die niedrige Mauer, die den Garten einrahmte.

Schnell huschte ich über die Wiese, hinüber zum Waldrand. Zwar wusste ich nicht, wo ich hinmusste, gerade aber wollte ich hier einfach weg.

Ich fühlte mich schon sicherer, als die Bäume dichter standen und das Blätterdach kaum mehr Licht durchließ.

Langsam schlich ich durch den Wald, achtete auf jedes Geräusch und jede Bewegung. Plötzlich hörte ich hinter mir ein tiefes Grollen und rannte erschrocken los. Ich wand mich zwischen den Bäumen durch und hüpfte über kleine Äste. Als ich endlich zum Stehen kam, atmete ich schwer und versuchte trotzdem so leise wie möglich zu sein.

Nach ein paar Minuten hörte ich dann ein Schnauben und dumpfes Hufgeklapper. Ein wenig ängstlich presse ich mich an einen Baum und mache mich so klein wie es ging.

„Felix?" fragte eine Stimme, die ich nur zu gut kannte. Der hungrige Ton, der diesmal in dem Wort mitklang, brachte mich zum Erschaudern.

„Ich weiß das du hier bist, ich kann dein Blut riechen." Noch immer gab ich keinen Mucks von mir. Leise hörte ich Schritte, die immer näherkamen. Dann glitt eine Hand über die Rinde Oberhalb meines Kopfes und fuhr zu meinem Nacken.

Auf einmal stand Hyunjin genau vor mir. Er musterte mich mit einem kalten Funkeln in den Augen.

„Schon frech einfach aus dem Schloss zu flüchten. Wenn das mein Bruder erfährt." meinte er mit einem Grinsen. Ich sagte einfach nichts und starrte ihn verschreckt an.

„Ich denke, da ich einmal auf den Heimweg bin, nehme ich dich einfach mit, oder?" Er wartete nicht mal auf eine Antwort und packte einfach meine Taille, hob mich hoch und trug mich zu seinem Pferd, als wäre ich leicht wie eine Feder. Der Vampir platzierte sich hinter mir und sein Rappe setzte sich augenblicklich in Bewegung. Ich erzitterte, als ich Hyunjins warmen Atem in meinem Nacken spürte.

„Hmmm, du riechst so köstlich, wie gerne würde ich dein Blut probieren, aber wenn ich das täte, wäre ich womöglich heute Abend nicht mehr an Leben." murmelte er gedämpft und platzierte einen kleinen Kuss in meinem Nacken.

Schon nach einigen Minuten, die mir wie qualvolle Stunden vorkamen, ritten wir wieder über die Wiese und durch das Schlosstor. Hyunjin schleifte mich hinein und ignorierte Seungmin, der hinter ihm herlief.

„Hey, lass ihn doch, er-er hat nichts getan." Der Prinz öffnete die Tür zur Bibliothek und stellte mich ab. Ich hörte ein Klicken und versuchte an der Klinke zu rütteln, doch nichts tat sich. Na super, jetzt war ich allein in der Bibliothek eingesperrt? Großartig.

„Herr, lass Felix da raus, er wusste doch sowieso nicht wohin."

„Sei ruhig, Puppy, sonst ergeht es dir noch wie ihm." Die Schritte entfernten sich und ich blieb zurück.

Stunden vergingen, in denen ich verschiedene Bücher las und ein wenig über meine jetzige Situation nachdachte. Dann hörte ich jedoch das Geräusch eines Schlüssels im Schloss und ich stellte mein Buch zurück ins Regal.

„Chan?" fragte ich fast lautlos, was ich lieber nicht hätte tun sollen. Denn nachdem ich seinen Namen ausgesprochen hatte, stand er augenblicklich vor mir.

„Na Lixie? Ich habe gehört du warst heute sehr ungezogen und bist einfach aus dem Schloss entflohen?"

„J-ja"

„Tss, das ist ja unerhört." Er beugte sich ein wenig näher zu mir.

„Einfach weglaufen, wenn ich etwas Wichtiges zu tun habe. Wie wird das dann beim nächsten Mal, wenn ich weggehe? Muss ich dich dann irgendwo anketten, sodass du nicht fortkannst?" Panisch schüttelte ich den Kopf.

„Hmm, soso und was soll ich dann mit dir machen? Ich finde eine kleine Bestrafung sehr angemessen." Mit riesigen Augen starrte ich ihn an. Er lehnte sich gegen mich, drückte meinen Rücken somit gegen das Bücherregal. Sein heißer Atem traf nun genau auf mein Gesicht und ich erzitterte leicht. Er machte noch einen Schritt nach vorne und presste seinen muskulösen Körper gegen meinen.

Plötzlich legten sich seine weichen Lippen auf meinen Kiefer und er verteilte kleine Küsse. Er wanderte über diesen zu meinem Hals und meinen Schultern. Seine Hand zog den Stoff zur Seite und er begann an meiner Schulter zu saugen. Chan arbeitete sich bis zu meinem Hals und ich hatte das Gefühl, meine Haut wäre komplett mit Knutschflecken übersäht. Ein kleines, williges Wimmern entfuhr mir, als ich meinen Kopf zur Seite legte, um ihm mehr Spielraum zu geben.

„Chan~"

„Gefällt dir das Baby?" Als Zustimmung wimmerte ich seinen Namen. Augenblicklich setzte er seine nasse Zunge an meinem Nacken an, um über diesen zu lecken.

Es dauerte nicht lange und ich fing verlegen an zu stöhnen. So sehr ich es auch unterdrücken wollte, es funktionierte nicht.

„Darf ich?" Chans knurrende, gierige Stimme drang an mein Ohr und ich antwortete mit einem nahezu ungehemmten Wimmern.

Eigentlich wusste ich nicht einmal was er vorhatte, doch ich war diesem Wesen schon so sehr verfallen, dass ich ihn alles mit mir tuen lassen würde. Seine Worte und seine Lippen auf meiner Haut hatten mich schwach werden lassen.

Nochmals nickte ich und er fuhr mit der Liebkosung fort. Wenig später spürte ich aber spitze Zähnchen an meinem Nacken. Zuerst streiften sie nur darüber, doch langsam bohrten diese sich in mein Fleisch und ich stöhnte leise, als Chan hungrig zu saugen begann.

„Chan." keuchte ich erneut und ich spürte, wie er die Kraft langsam, aber sicher aus meinem Körper saugte. Der Vampir ließ dennoch erst ein Stückchen danach wieder von meinem Hals ab und nahm mich fest in seine Arme.

„Du schmeckst unglaublich gut Baby." raunte Chan in mein Ohr und ich drückte mich an ihn, da ich merkte, dass ich nichtmehr auf meinen eigenen Beinen stehen konnte.

Bang Chan Pov

Der Kleine lehnte sich an mich und ich hob ihn vorsichtig hoch.

„Ich bin müde." hauchte er erschöpft und ich trug ihn zurück in mein Zimmer, wo ich ihn auf das Bett legte und ihn zudeckte. Eigentlich wollte ich mir noch etwas Gemütliches anziehen, doch ich wurde von Felix aufgehalten.

„Bitte geh nicht Chan." flehte er und ich streifte mir nur noch schnell mein Shirt ab, legte mich neben ihn. Augenblicklich kuschelte er sich an meine Brust und ich erwiderte seine Geste.

.......

Hi, euer Trader ist wieder da.

Tja, nun zeigt Chan also seine echte Seite. Vielleicht ist er ja doch nur ein gieriger Vampir? 

Wir werden sehen.

Saranghaeyo~

Purple Kiss on bloody TopWo Geschichten leben. Entdecke jetzt