Twilight

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Felix Pov

Chan ging weiter und ich folgte ihm. Im Kräutergarten angekommen, pflückte er ein paar Kräuter und reichte sie mir. Erst schob ich mir nur eines der Blätter in den Mund, doch nachdem ich bemerkt hatte, wie gut es eigentlich schmeckte, aß ich noch mehr.

„Was ist das? Es ist echt gut." Frage ich dann, während ich mir noch mehr Kräuter einverleibte.

„Also das ist Zitronenmelisse, daraus macht Seungmin im Winter Tee." antwortete er und ich nickte beeindruckt. „Wir haben auch Salat und Erdbeeren, mit ein wenig Basilikum zusammen, ist das echt lecker."
„Wo sind die Erdbeeren? fragte ich, „Ich liebe Erdbeeren über alles."

„Gleich da drüben." Chan deutete auf ein kleines Beet. Ich war augenblicklich dort und pflückte ein paar der Früchte, stellte dabei aber fest, dass sie ebenfalls violett waren, bessergesagt, waren sie amethystviolett. Jedoch aß ich eine der Erdbeeren und merkte, dass sie sogar besser als die normalen Exemplare schmeckten.

„Wow", begeistert pflückte ich weitere Erdbeeren. Nachdem ich gefühlt das ganze Hochbeet geleert hatte, ging ich glücklicher als zuvor weiter.

„Willst du noch zu den Ställen?" Chan war neben mich getreten und drückte mir eine kleine Salattasche in die Hand.

„Ja gerne." Murmelte ich undeutlich, da ich mir gleich das ganze Päckchen in den Mund geschoben hatte. Dafür erntete ich einen halb belustigten, halb nicht zu deutenden Gesichtsausdruck von Chan.

Er führte mich später noch zu den Ställen. Dort angekommen ging er durch die Boxenreihen und blieb vor einem Schimmel stehen.

„Das ist Twilight, sie ist ein Atzteke, wie auch alle anderen Pferde hier." Sie hatte reinweißes Fell, das glitzerte, wie frisch gefallener Schnee. Auf ihrer Flanke befanden sich kristallviolette Schnörkel.

„Wow, sie ist wirklich wunderhübsch." Ein wenig schüchtern streckte ich meine Hand aus, sodass sie an dieser schnüffeln konnte.

„Willst du später mit ihr ausreiten? Dann hole ich nämlich schonmal Ebony von der Weide und du lernst dein Pferd ein wenig kennen."

„Oh ja, darf ich mitkommen?" Wie ein kleines, aufgeregtes Kind sah ich ihn flehend an.

„Klar, du kannst Twilight ja auch gleich mitnehmen."

„Ok." Ich öffnete die Boxentür und trat zu der weißen Stute. „Hey Twilight. Möchtest du mitkommen?"

Langsam trat ich einen Schritt zurück und sie folgte mir. Ich ging hinter Bang Chan her und er holte Ebony ab. Die beiden Pferde schienen sich gut zu verstehen. Doch dann fiel mir plötzliche ein, dass ich nicht reiten kann.

„Chan?"

„Ja?"

„Ich bin noch nie geritten."

„Das macht nichts, ich kann es dir ja beibringen. Aber zuerst musst du ein wenig mit deinem Pferd vertraut werden. Dazu gehen wir auf die Wiese hinter dem Schloss." Chan ging voran und ich und die Pferde folgen.

Auf der Wiese angekommen, erklärte mir der Vampir einige grundlegende Regeln.

„Ich würde sagen, heute machen wir noch ein wenig Vertrauenstraining neben dem Pferd, Morgen machen wir einen kleinen Ausflug, aber beginnen mit dem Reiten erst später." verstehend bejahe ich.

„Also, du gehst da rüber und dann versuchst du, Twilight dazu zu bringen, zu dir zu traben." Eilig begab ich mich auf die gewünschte Position und sah zu Twilight.

„Na los, komm her Süße." rief ich mit sanfter Stimme und sie trabte tatsächlich auf mich zu.

„Das war schonmal sehr gut. Jetzt laufe herum und signalisiere ihr, dass sie, zum Beispiel hinter dir laufen soll."

„Na komm" Ich lief los und legte dabei meine Hand auf ihren Hals. Vorsichtig übte ich mit meiner Hand leichten Druck aus, lenkte sie so nach rechts, von mir weg. Dann nahm ich meine Hand von ihrem Fell und bewegte diese hinter mich.

„Komm hinter mich, Twilight." Sie wich hinter meinen Rücken und ich freute mich unglaublich sehr, dass sie mir vertraute. Dann blieb ich stehen und streckte meine Hand vorne und legte sie auf Twilights Brust, bewegte sie nach vorne, von ihrem weichen Fell weg. Sie folgte meiner Hand brav und ich war unbeschreiblich glücklich. Ich legte meine Arme um ihren Hals und murmelte in ihr weißes Haar:

„Du bist wirklich die Beste." Den restlichen Tag verbrachten wir mit den Pferden auf der Wiese und hatten ziemlich viel Spaß.

Gerade aber wollten wir zurück ins Schloss, da es schon dunkel wurde. Chan hatte seinen Arm um mich gelegt, da er offensichtlich gemerkt hatte, das mir langsam kalt wurde. In seinem Zimmer angekommen, warfen wir uns augenblicklich ins Bett.

Vorhin konnte ich es vergessen, doch nun geisterte mir wieder der Gedanke im Kopf herum. Ich würde diesen Ort nie wieder verlassen können, ich bin für immer hier gefangen.

„Nacht Chan."

„Schlaf gut Lix."

..............

Hey, das war es für heute wieder. Ich hoffe ihr habt alle noch ein schönes Wochenende.

Saranghaeyo

Purple Kiss on bloody TopWhere stories live. Discover now