Blutige Angelegenheit

470 28 0
                                    


TW: Blut, Gewalt


Felix Pov

Ich schreckte ängstlich hoch, als ich einen lauten, flehenden Schrei vernahm. Danach folgte das Zischen einer Klinge und wieder ein erschöpftes Kreischen. Dann war es plötzlich still, doch wenig später ertönte wieder die Stimme der Frau, welche offensichtlich im Nebenraum sein musste.

„Neeein, bitte-bitte ich war das nicht! Ich habe keinen Fuchs aufgezogen! Ich lebe mit meinem Mann allein, wir haben keine Kinder, hört doch!" Wieder klagte die Dame und ich glaubte kurz darauf ein dumpfes Geräusch zu hören, welches wie das Brechen von Knochen klang. Kurz würgte ich, dachte wirklich, dass ich diesen Boden gleich mit meiner letzten Mahlzeit dekorieren würde. Jedoch fing ich mich schnell wieder und riss mich zusammen.

Doch nun öffnete sich die Zellentür mit einem Quietschen und ein Mann, bessergesagt der, der mich entführt hatte, trat herein. Als er mein erschrecktes Gesicht sah, welches ich immer noch der Zellenwand, durch welche die Geräusche gedrungen waren, zugewandt war, lächelte er nur böse und sagte dann:

„Tja, da war wohl jemand nicht artig." Er deutete nochmals bestätigend auf das Nebenzimmer. Weiterhin starrte ich auf die Wand und würgte als ich meinen Kopf nach vorne drehte und sah, dass der Mantel des Ritters mit Blut verschmiert war.

„Nana, nicht hier, ich möchte dieses Zimmer nicht auch noch putzen lassen, die haben da drüben schon genug zu tun. Willst du es dir mal ansehen? Ist wirklich hübsch geworden." Kicherte er und sein Blick ließ mir fast keine Wahl, doch schüttelte ich schnell den Kopf, denn das was ich gehört hatte, reichte mir.

„Warum denn nicht, ich meine, du solltest sehen was Vampire mit denen machen die ihnen nicht gehorchen." Der Soldat trat zu mir und packte meine Kehle, zog mich zu ihm hoch, wobei er mich ekelhaft angrinste. Er stellte mich ab, drehte mich herum und schubste mich aus meinem Gefängnis. Ich stolperte aus der Tür und haderte kurz mit dem Gedanken auszubrechen, doch ich blieb einfach stehen. Auf dem Gang krallten sich die Finger des Mannes in meinen Nacken und er schleifte mich zum nächsten Raum. Krampfhaft versuchte ich meine Augen zu schließen als die Tür aufschwang, doch die Feuermagie des Bösen hielt sie offen.

Das Zimmer war voll mit Blut, es war an den Wänden, auf dem Boden, sogar an der Decke. In einer Ecke im Raum lag eine Frauenleiche, die Arme und Beine zerfetzt, der restliche Körper mit Brand- und Schnittwunden übersäht. Ihre Brust war mehrmals aufgeschlitzt und zerstochen. Ihr Mund stand offen, als würde sie noch immer schreien und ich konnte es förmlich hören.

Kleine Flammen loderten noch immer über ihre Leiche und zerfraßen das, was sie bekommen konnten. Mein Magen drehte sich einmal um, jedoch konnte ich mich gerade so davon abhalten, mich zu übergeben.

„Na, wie findest du unser Kunstwerk?" fragte mein Entführer, doch ich antwortete nicht.

„Hey Kleiner, ich würde mal lieber was sagen, der hinter dir wird schnell wütend." Sagte ein weiterer Ritter, der aus einer Ecke getreten war. Seine Rüstung war ebenfalls blutverschmiert, so wie die des dritten, der offensichtlich auch am Verhör teilgenommen hatte.

„I-ich habe Angst." kam es wimmernd aus meinem Mund und Tränen rannen über meine Wangen, bis sie auf dem blutigen Boden aufschlugen.

„Aww, ist das kleine Menschlein verunsichert?" fragte der, welcher mir vorhin schon den sehr hilfreichen Rat gegeben hatte. Er trat auf mich zu und wischte mir mit der dreckigen Hand durch das Gesicht.

„N-nein" entschlossen hob ich meinen Blick und starrte diesem widerlichen Typen genau in die Augen. Er legte seine Finger unter mein Kinn, packte dieses dann rau und strich über meine Lippe. Plötzlich platzte eine Wache in den Raum, welche den anderen atemlos verkündete:

„Ihr müsst los, die Sonne steht schon weit über dem Zenit, der Meister ist bald fertig." Schon wieder wurde ich gepackt und mitgezogen, doch diesmal von den drei Rittern, die ich gerade hatte kennenlernen dürfen. Ich wehrte mich nicht, denn ich hatte keine Kraft und hier standen sowieso überall Wachen, die mich aufgehalten hätten. Dazu kam noch die Tatsache, dass diese Vampire mich wahrscheinlich riechen könnten, wäre ich in einer anderen Dimension.

Sie bugsierten mich zurück zum Thronsaal, welcher diesmal ein wenig anders gestaltet war. In der Mitte der Brücke hatte sich nun eine runde Plattform gebildet, auf welcher ein steinerner Stuhl und so etwas wie ein Altar stand. Die Männer trugen mich über die Brücke und pressten mich auf den Stuhl. Ein paar andere fesselten meine Arme und Beine mit feurigen Seilen an den Stuhl. Einige Seile wurden auch durch Ösen im Boden geführt und festgeknotet.

Mein Blick richtete sich auf die großen Flügeltüren, welche sich gerade langsam öffneten und eine Gestalt hereintrat. Sie hatte ein weites Gewand an, welches geheimnisvoll leuchtete.

„Hallo, Felix."

.......


Wer ist wohl der geheimnisvolle Mann? 

Und was wird er tun?


Saranghaeyo~

Purple Kiss on bloody TopWhere stories live. Discover now