Der neue Mitbewohner

623 35 1
                                    

Hyunjin Pov

Langsam beugte ich mich zu dem Tierchen herab, welches seinen flauschigen Schweif über seinen Kopf gelegt hatte, da es ziemlich ängstlich war. Es zitterte am ganzen Leib und wimmerte immer wieder leise.

„Hey Kleines, ist alles gut? Du brauchst keine Angst zu haben, ich tue dir nichts." meinte ich freundlich. Daraufhin hob es seinen Kopf ein wenig und ich erkannte, dass es ein unglaublich niedlicher Fuchs war. Er kauerte sich noch ein wenig weiter an den Baum, als ich versucht hatte, meine Hand auf sein Fell zu legen.

„Oh, entschuldige, ich bin Hyunjin. Und wer bist du?" fragte ich den Fuchs, doch dieser antwortete nicht. Ich konnte Tiere verstehen, doch dies hier war nicht mal ein Tier, was ich an dem Geruch des Blutes festgestellt hatte. Plötzlich entdeckte ich das dunkelblaue Blut, welches am Bein und an der Flanke des Fuchses herablief. Lange dachte ich nicht nach und legte meine Hände sanft auf die blutende Stelle. Augenblicklich stieg der Nebel auf, welcher meist der Farbe des Blutes glich. Nur bei Menschen nahm der Rauch nicht die rote Farbe an, sondern die der Magie, die zur Heilung verwendet wurde.

Dieses Füchschen hier musste aus dem blauen Reich stammen, da es eben auch blaues Blut besaß. Nach ein paar Sekunden entfernte ich meine Hände wieder und blickte auf die, größtenteils geheilte, Stelle und vernahm dann ein Fiepen des Fuchses.

„D-danke. I-ich bin Jeongin." hauchte der Fuchs erschöpft und blickte dankend zu mir auf.

„Hallo Jeongin. Ich weiß, das kommt jetzt vielleicht ein bisschen schnell, doch ich würde dich gerne mit zu mir nehmen, denn deine Wunde sieht überhaupt nicht gut aus. Also? Darf ich dich mitnehmen?"

„J-jaa" fiepte Jeongin leise, aber er war noch sehr scheu, er hatte panische Angst vor mir. Jedoch nahm ich den Fuchs vorsichtig hoch und trug ihn zu meinem Pferd. Das Aufsteigen würde jetzt ein wenig kompliziert werden.

Aber offensichtlich konnte Onyx Gedanken lesen, weshalb er sich auf den Boden legte und ich mühelos, auch mit dem Fuchs in meinen Armen, aufsteigen konnte. Der Rückweg war relativ entspannt, der zitternde Fuchs in meinen Armen beruhigte sich bald und schlief sogar ein wenig. Ich war noch immer besorgt um seine Gesundheit, denn die Wunde, die in dem Fell verborgen war, war ziemlich tief.

Nur stockte ich kurz, als ich am See vorbeiritt, denn ich hörte eine Stimme. Und Menschen, oder Vampire waren dort wirklich selten. Einige Sekunden lang hatte ich das Verlangen, ans Wasser zu reiten und zu sehen, wer sich dort befand, doch ich wurde aufgehalten.

„Oh Gott Chan~" Stöhnte eine mir bekannte Stimme.

Gut, nun weiß ich auch, wer es ist. Besser so, denn jetzt sehe ich definitiv nicht mehr nach. Wer weiß, was mein Bruder gerade mit dem Sterblichen anstellt. Ich grinste böse, als ich mir ausmalte, wie ich die beiden später zur Rede stellen würde. Doch durch die Stimmen war auch das Tierchen in meinen Armen wach geworden.

„Alles gut, wir reiten weiter, die zwei werden dir ganz sicher nichts tun. Sie haben gerade schon eine andere Beschäftigung gefunden." Wisperte ich in das fellige Ohr des Fuchses.

Wieder im Schloss angekommen, heilte ich Jeongins Wunde ein zweites Mal, wodurch sie nun komplett verschlossen war. Dann reinigte ich noch sein Fell und legte ihn, in einer Decke eingewickelt, auf mein Bett. Er war während der Prozedur wieder eingeschlafen, gut, er sah auch wirklich müde aus.

Im Hof hörte ich Pferde schnauben, weshalb ich Jeongin einen Kuss auf den weichen Bauch drückte und mich dann auf den Weg nach unten machte. Dort erblickte ich Chan, der Felix eng umschlungen hatte und mich nun ansah.

„Na, ist unser Pärchen wieder da? Wie war denn das Bad im See?" fragte ich grinsend.

„Danke der Nachfrage, das Wasser war sehr angenehm." sagte Chan kühl.

„Und du Felix? Wie fandest du das Bad mit deinem Prinzen?" fragte ich immer noch lächelnd. Felix wurde rot und antwortete dann stotternd:

„I-ich fand es auch schön."

„Na gut, dann will ich euch nicht weiter stören. Aber, ach ja, ich habe bei meinem Ausritt heute jemanden mitgebracht, den ich euch noch zeigen wollte." Ich führte Felix und Chan in mein Zimmer, wo jetzt kein Fuchs, sondern ein hübscher Junge auf dem Bett lag. Sonderlich überrascht war ich nicht, ich hatte von Anfang an gewusst, dass er kein Fuchs war.

„Das ist Jeongin, ich habe ihn als Fuchs verletzt im Wald gefunden."

„Oh, ok, also haben wir jetzt noch einen neuen Mitbewohner." meinte Chan gelassen und zog Felix hinter sich her den Gang entlang in sein Zimmer.

„Wer weiß was die noch vorhaben." Meinte ich spöttisch zu mir selbst.

.............

Saranghaeyo~

Purple Kiss on bloody TopWhere stories live. Discover now