Kaspian Sträucher 2

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Also hatte der Soldat doch nicht zufällig vor meiner Zimmertür gestanden! Ich wusste nicht, was mich an dem Gedanken so empörte. Es hatte eine kleine Lebensmittelvergiftung benötigt, um ihn aus dem Weg und auf die Latrine zu schaffen!

Also denkst du nicht, dass sie auf Vergeltung sinnen wird? Dass sie unsere Ernte verfluchen könnte?", zog Andrew zielsicher den falschen Schluss. Ehrliche Sorge ließ seine Stimme tiefer schwingen und beinahe außerhalb meiner Hörweite geraten. Er war ein abergläubischer Mann, der immer wieder den fremdartigen Stern an seiner Kette berührte, wenn er zu lange mit mir in einem Raum war.

Erneut lachte Yessi auf. „Sie ist eine Lügnerin, so viel ist sicher. Etwas stimmt an ihr nicht und diese Art wie sie mit den Augen rollt, schreit förmlich nach Problemen. Ihr fehlt diese gruselige Zurückhaltung der anderen Frauen aus Eslaryn. Aber vielleicht liegt das an ihrem häufigen Umgang mit Kranken", er machte eine kurze Pause, in der er seine Gedanken noch einmal abwog, "Abgesehen davon, halte ich sie für ungefährlich."

Es wurde schwierig für mich, klar zu entscheiden, was ich über diese Aussage denken wollte. Ich war grundsätzlich keine Lügnerin. Die Umstände zwangen mich zu drastischeren Maßnahmen, die auch Kaar bald nicht mehr rechtfertigen konnte. Aber wenn Yessi lieber brav stickende Prinzessinnen bevorzugte, war er bei mir sowieso an der falschen Adresse. Und es störte mich, dass er so dachte.

Ich habe größere Sorge vor der Spannung, die sie unter den Leuten erzeugt", fuhr Yessaia fort.

Andrew machte ein zustimmendes Geräusch, schüttelte dann aber den Kopf.
Du hast gesagt, dass sich niemand ihr zu nähern hat und keiner der Leute würde wirklich gegen dich gehen."

„Ich dachte eher an meine Frau."

„Selbst, wenn die Königin ihnen den Befehl geben würde."

Ein klein wenig befriedigt, nickte Yessaia das Gespräch ab, als ein anderer Soldat an mir vorbeiritt und den Anführer etwas Undeutliches fragte.

Ich stutzte über Andrews zweifellose Überzeugung.
Wie kam ein so junger König zu so viel Ehrerbietung? Ich konnte es selbst jetzt sehen, in der Art wie der Soldat den Kopf senkte, als er seine Anweisungen bekommen hatte. Wie sich dutzende Freiwillige gemeldet hatten, um mit ihm hinaus ins Marschland zu reiten, nur um ein Messer zu suchen. Und es juckte mich in den Fingern, mich meinem nächsten Reiter zuzuwenden und ihn auszufragen...
...wenn das nicht ein wenig auffällig gewesen wäre.

Ich wurde glücklicherweise von dem Zeichen des ersten Soldaten aufgehalten. Eine erhobene Hand und alle zügelten ihre Pferde. Meins tat einfach, was die anderen taten.
Wir hatten die Stelle erreicht, an der sich Prinzessin Cini von der restlichen Jagdgemeinschaft getrennt hatte. Bei genauerem Hinsehen sah der Fleck wie der Rest des Landes aus.

Trotzdem bedeutete Yessaia, allen abzusteigen. „Wir bilden Paare, die sich vorsichtig über das Moor bewegen werden. Denkt daran, niemals nebeneinanderzustehen und immer in der Sichtweite der anderen zu bleiben. Vier verharren hier und kümmern sich um die Tiere."

Gemurmel kam auf, in denen sich jeder Kerl zu seinem vertrautesten Freund umwandte und sie gemeinsam ihre Reittiere abgaben. Es wurde sich beratschlagt, wo man am besten beginnen sollte und wer bei dem Vorfall dabei gewesen war.

Hektisch sah ich mich um. Ich konnte nicht bei den Pferden warten, das war nicht Sinn meiner Mission. Ich brauchte einen Partner, den ich wieder loswerden konnte. Doch wie? Auf jemanden zugehen? Eher nicht. Und verflucht noch mal, es kam auch niemand auf mich zu. Hatte ich die Identität eines Einzelgängers angenommen?

Irgendwo im Universum lachte Kaar auf und lenkte Yessaias Blick auf meine verlorene Gestalt. Unter einem geflüsterten Dank gab er sein Pferd in ausgestreckte Hände und fand mit großen selbstsicheren Schritten seinen Weg zu mir herüber.

Die letzte NevanamWhere stories live. Discover now