Be my Boy

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Ich lass dieses Kapitel mal einfach auf euch wirken und ihr sagt mir was ihr denkt! :D

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Ich bin Yoongi raus auf den Pausenhof gefolgt, wo wir uns etwas abseits der anderen Schüler ein ruhiges Plätzchen suchen. Um meine aufkommende Nervosität zu verstecken, lasse ich meine Hände in meinen Hosentaschen verschwinden. Da fällt mir auf, dass Yoongi sein Sturmfeuerzeug die ganze Zeit zwischen seinen Fingern dreht, es immer wieder auf und zu schnappen lässt.

"Sag mal, bist du nervös?", frage ich ihn. Als würde es mir auch nur im geringsten besser gehen.
"In deiner Gegenwart immer. Ist dir das noch nie aufgefallen?", antwortet er mir mit einer Gegenfrage und dreht sich zu mir um. Sein Blick strahlt eine ziemliche Gelassenheit aus, aber seine Körpersprache verrät mir, dass dem nicht so ist.

"Nicht wirklich. Erst...am Freitag." Erst auf unserem Date hab ich gemerkt, welche Wirkung ich eigentlich auf den Älteren habe.
"Ich schätze ich war einfach zu aufdringlich. Aber ich konnte nicht aufgeben, bevor wir zumindest einmal Zeit zu zweit hatten. Aber ich hab dir ja versprochen ich hör jetzt auf damit."

Aufmerksam beobachte ich meinen Gegenüber, während er redet. Seinen Blick hat er dabei über den Pausenhof wandern lassen und sieht mich nun wieder an.
"Jimin..." In seinem Blick liegt eine unerwartete Ernsthaftigkeit, welche mich schlucken lässt. "Es gibt nur eine Sache die ich wissen möchte."

Yoongis intensiver Blick macht mich noch nervöser, aber ich kann meine Augen nicht von ihm nehmen. Mein Herz schlägt mir bis zum Hals. Ich kann mir denken was er fragen wird, ich hab mir das ganze Wochenende Gedanken gemacht was ich ihm antworten soll. Zu einem Ergebnis bin ich nicht gekommen. Ich schätze ich muss das jetzt spontan entscheiden.

"Ich mag dich Jimin, das ist kein Geheimnis. Aber sei ehrlich...hab ich überhaupt ne Chance?", fragt er dann ganz gerade heraus und ich kann sehen wie angespannt er ist. Seine schokobraunen Augen sehen mich ununterbrochen an und ich bin dabei mich in ihnen zu verlieren, wenn ich jetzt nichts mache.

"Ja...", antworte ich ihm nach einer gefühlten Ewigkeit. Ich bin nicht sicher, welcher Teil von mir das jetzt entschieden hat. Kopf, Herz oder Bauch, aber die Mehrheit war dafür. Ich kann richtig mit ansehen, wie die Anspannung aus Yoongis Gesicht weicht und er mich anlächelt. Mit leicht geröteten Wangen senke ich meinen Blick kurz und schaue mich dann auf dem Pausenhof um, um seinem Blick auszuweichen.

"Naja ich...tu mir momentan schwer solche Gefühle zu zu lassen. Aus...Gründen...auf die ich jetzt nicht eingehen möchte. Aber am Freitag, da...hab ich mich echt wohl gefühlt. Ich fühl mich auch ein bisschen schlecht, dass ich so ein falsches Bild von dir hatte. Du bist gar nicht so übel wie ich dachte und...", antworte ich ihm, unterbreche mich aber selbst, als ich seine Hand auf meiner Wange spüre.

Leicht erschrocken über diese plötzliche Berührung sehe ich den Älteren an. Noch einen Schritt kommt er auf mich zu, lehnt sich zu mir vor. Ich kann zurückweichen wenn ich wirklich will, aber ich bin neugierig wie weit er sich traut. Ich schließe meine Augen um Yoongi zu zeigen, dass es ok ist. Als seine Lippen dann sanft die meinen berühren, wird es mir plötzlich ganz warm.

Sie fühlen sich genau so rau an wie sie aussehen, was nicht heißt, dass sie mein Herz nicht zum rasen bringen können. So schnell wie es passiert ist, ist es aber auch schon wieder vorbei und Yoongi entfernt sich etwas von mir. Schweigend, mit einem Lächeln auf den Lippen sehen wir uns in die Augen.

"Ich geh schon nicht kaputt, keine Angst.", flüstere ich ihm zu, da mir nicht entgeht wie furchtbar vorsichtig er ist. Mit meinen Worten entlocke ich ihm ein leises Lachen.
"Ist das so?"

Es als Einladung auffassend, überbrückt Yoongi den Abstand zwischen uns erneut. Dieses mal nicht so übervorsichtig, aber immer noch sanft. Wieder schließe ich meine Augen um es zu genießen und erwidere den Kuss dieses mal auch. Das klingeln zur nächsten Unterrichtsstunde überhören wir dabei beide.

"Hört auf euch auf zu fressen und kommt endlich. Wir müssen in den Unterricht.", ertönt plötzlich eine, uns nur zu gut bekannte, tiefe Stimme hinter uns. Erschrocken fahren wir auseinander, als hätte man uns gerade bei einem Verbrechen beobachtet. Zügig drehe ich mich um und blicke in das ausdruckslose Gesicht meines Bruders. Es ist nur ein winziger Augenblick in dem wir uns in die Augen schauen, bevor Tae sich abwendet.

"Los, sonst kommen wir zu spät.", sagt er ganz unberührt von dem gesehenen und setzt sich in Bewegung. Kurz sehe ich Yoongi an, zusammen mit ihm folge ich Tae wieder rein und zu unserem Klassenraum. Als sich unsere Wege auf dem Flur trennen, hält Yoongi mich am Handgelenk fest und erhascht damit meine Aufmerksamkeit. Er drückt mir einen kleinen Zettel in die Hand, bevor er mich anlächelt.

"Schreib mir.", ist alles was er sagt. Langsam lässt er meine Hand aus seiner gleiten und verschwindet in seine Klasse. Sofort werfe ich einen Blick auf den Zettel in meiner Hand, auf der Yoongis Nummer steht. Ein leichtes Schmunzeln legt sich auf meine Lippen. Er hat wohl gehofft das es so läuft.

"Chim...". höre ich meinen Bruder neben mir und folge ihm in unsere Klasse, wo wir gerade noch rechtzeitig vor unserem Lehrer ankommen.

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"Also...du und Yoongs, ja?", erreicht mich Tae Frage, während wir zusammen an meinem Schreibtisch sitzen und er mir wie so oft bei lernen hilft. Er trifft mich damit so unvorbereitet, dass ich vor Schreck mit meinem Stift abrutsche und einen Strich durch die ganze Aufgabe ziehe.

"Ähm...ja, irgendwie schon.", antworte ich ihm unsicher. Es ist nicht so, dass Yoongi und ich jetzt offiziell zusammen wären. So weit sind wir ja mit dem reden nicht gekommen und schreiben konnte ich ihm auch noch nicht. Tae erlaubt kein Handy beim lernen, es lenkt mich nur ab sagt er. Und da hat er wohl recht.

"Muss ja echt super gelaufen sein euer Date, wenn ihr euch drei Tage später schon abrüsselt." Tae's Blick war stur auf seine Aufgaben gerichtet, als ich ihn ansehe. Ich weiß nicht, aber irgendwas an seinem Verhalten verunsicherte mich. Er wirkt so kalt und emotionslos auf mich, das kenne ich gar nicht von ihm. Ich vermisse sein Lächeln.

"Wir haben nochmal über Freitag geredet und da...ist es halt einfach passiert. Er hat mich geküsst und ich fands gut.", erkläre ich ihm und kann mir ein kleines Lächeln nicht verkneifen.

"Hmm.", ist alles was mein Bruder darauf erwidert. Also langsam reicht es mir echt. Ich lege, vielleicht etwas zu aggressiv, meinen Stift weg und drehe mich Tae zu.
"Sag mal, stört dich das? Was ist dein Problem?", frage ich ihn ernst und sehe ihn abwartend an. Ich will eine Antwort, damit ich endlich verstehe, warum er sich so benimmt. Total überrumpelt sieht er endlich zu mir auf, aber unsere Augen treffen sich nur für einen kurzen Augenblick. Seufzend wendet er den Blick wieder ab und lehnt sich auf seinem Stuhl zurück.

"Es...ist komisch dich mit jemand anderem zu sehen...nach allem was wir zusammen hatten.", spricht er es etwas zögerlich aus.
"Du hast es doch beendet.", erinnere ich ihn und er nickt leicht.
"Ich weiß.", flüstert er leise und ropft dabei die Papierreste der abgerissenen Blätter von seinem Block ab. Ein leises Seufzen überkommt meine Lippen.

"Jetzt mal ehrlich, Taetae. Stört es dich, dass ich Yoongi näher komme?", frage ich dieses mal in einem ruhigen Ton. Ich will meinen Bruder damit ja nicht unglücklich machen, ich würde alles für ihn tun. Vermutlich würde ich Yoongi sogar einen Korb geben wenn Tae das wollen würde. Doch dieser schüttelt auf meine Frage hin gleich den Kopf. Es dauert allerdings ein paar Sekunden bis er den Mund aufbekommt um mir zu antworten.

"Ich freu mich für euch...ehrlich. Du bist mein Bruder und Yoongi mein bester Freund, ich möchte, dass ihr glücklich seid. Ich bin mir sicher, dass er dich gut behandeln wird." Er sieht mich an und lächelt, aber so ganz abkaufen tu ich es ihm nicht. Das Lächeln mag seine Lippen erreicht haben, aber nicht seine Augen. Sie strahlen so eine Unsicherheit aus, die ich von ihm nicht kenne. Ich wüsste zu gerne was wirklich in ihm vorgeht. Als ich nichts erwidere wendet er seinen Blick wieder ab, richtet sich etwas mehr auf.

"Hast...du noch ne Frage? Sonst geh ich jetzt rüber, es ist schon spät.", fragt er und deutet dabei auf meine Aufgaben. Kurz sehe ich auf den Block auf meinem Tisch, schüttle dann aber den Kopf.
"Nein, schon gut. Danke für deine Hilfe, Tae."

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Um nach dem ganzen lernen den Kopf wieder frei zu bekommen ist, tanzen doch genau das richtige. Blöd nur, wenn man in seinem Zimmer nicht wirklich den Platz dafür hat. Während ich meine Dehn Routine durch gehe denke ich darüber nach wieder mit dem Joggen anzufangen um nicht ganz aus der Form zu kommen. Ich hoffe ja immer noch, dass sie bald einen neuen Trainer finden.

Als meine Gedanken aber kurz zu Herr Kim schweifen habe ich gleich so ein unwohles Gefühl im Magen. Es gibt immer noch keinen Gerichtstermin, Dad hat gesagt, dass das wohl etwas dauern wird und es sind erst ein paar Wochen vergangen. Auch wenn keiner darüber redet, weiß ich , dass das geschehene auch auf meinen Eltern lastet. Welche Eltern wollen schon, dass ihrem Kind so etwas zustößt, aber es lässt sich leider auch nicht rückgängig machen.

Seufzend fahre ich mir durch die Haare. Es ist vorbei, ich sollte da nicht mehr dran denken. Als ich meinen Blick durch mein Zimmer schweifen lasse, fällt mir der kleine Zettel auf meinem Schreibtisch wieder ins Auge. Ich hab Yoongi noch immer nicht geschrieben, wenn ich noch länger warte macht er sich sicher sorgen. Oder es wird Morgen in der Schule echt unangenehm.

Schnell nehme ich den Zettel von meinem Tisch und schmeiße mich auf mein Bett. Ich fische mein Handy vom Nachttisch und rolle mich auf den Rücken. Nachdem ich seine Nummer abgespeichert habe, überlege ich was ich ihm schreiben könnte.


Von: Jimin
An: Yoongi
21:39Uhr
Hi :) Es ist spät geworden, tut mir Leid.
Tae hat versucht Mathe in meinen Kopf zu prügeln. :P


Was lockeres und witziges ist doch immer gut. Ich lege das kleine Gerät auf meiner Brust ab und überlege ob er wohl noch wach ist. Vielleicht bin ich zu spät und er liest es erst Morgen früh. Andererseits glaube ich nicht, dass Yoongi jemand ist, der so früh ins Bett geht. Ein vibrieren reißt mich letztendlich wieder aus meinen Gedanken und ich sehe auf mein Handy.
Eine neue Nachricht von Yoongi.


Von: Yoongi
An: Jiminie
21:43 Uhr
Schon gut. Ich bin auch noch am arbeiten, hatte also eh nicht viel Zeit. :)
Aber schön, dass du schreibst.


Von: Jimin
An: Yoongi
21:44 Uhr
Echt? So spät noch? :o


Von: Yoongi
An: Jiminie
21:46 Uhr
Jop. Ich geh aber gleich nach Hause.
Und was machst du jetzt?


Von: Jimin
An: Yoongi
21:47 Uhr
Keine Ahnung. Ich schätze ich geh langsam ins Bett.
Wir sehen uns ja Morgen. :)


Von: Yoongi
An: Jiminie
21:47 Uhr
Jiminie?


Von: Jimin
An: Yoongi
21:48 Uhr
Hmm?


Von: Yoongi
An: Jiminie
21:49 Uhr
Ich wollte dich was fragen.
Eigentlich schon in der Schule, aber hat irgendwie nicht geklappt.


Von: Jimin
An: Yoongi
21:49 Uhr
Was denn? :o


Von: Yoongi
An: Jiminie
21:54 Uhr
WIllst du mein Freund sein?

Is it Wrong?Where stories live. Discover now