Gespräch unter Männern (Pov Draco)

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Nach dem Brunch ging ich hoch in mein Zimmer, um ein wenig abzuschalten. Ich musste die Geschehnisse von Heute erst einmal verdauen. Was ich immer noch nicht ganz verstehe ist, wieso Mia sich gewünscht hatte,dass sie gestorben wäre...was muss mit einem Menschen passiert sein, dass er sich wünscht zu sterben....und irgendwie war ich ja an diesem Gedanken auch nicht ganz unschuldig. Nein, ich trug die volle Schuld für das was Mia durch machen musste....Ich ging ins Bad, um mir mein Gesicht zu waschen. Wieder stand ich vor meinem Spiegelbild und hätte am liebsten rein geschlagen. Was war ich nur für ein kompletter Versager....damals in Hogwarts mit Dumbledore, Potter und schlussendlich mit Mia....und auch jetzt...was habe ich schon großartig geschafft? Ich habe eine Frau geheiratet, die weder mich liebt, noch unseren gemeinsamen Sohn. Astoria. Sie ist seit der Ohrfeige von Mia auch nicht mehr wiedergekommen. Bestimmt ist sie wieder bei ihren Eltern und Daphne und erzählt, wie schlecht es ihr doch geht....aber in den ganzen Jahren hat mich nie einer gefragt, wie es mir geht...ob ich mit allem klar gekommen bin...ob ich alles verarbeitet habe....nichts. Ich wollte gerade zurück in mein Zimmer gehen, als ich meine Mutter im Türrahmen erblickte. <Draco, dein Vater möchte dich in seinem Büro sehen...er will mit dir reden> sprach sie zu mir und verschwand aus meinem Zimmer. Ich wusste, dass es wegen Mia sein muss....warum sollte er sonst mit mir reden wollen. Er hat es ja die letzten 10 Jahre auch nicht für nötig gehalten mit mir zu reden...ich atmete tief ein und machte mich auf den Weg zum Büro meines Vaters. Dort angekommen, klopfte ich an seine Tür und trat ein. <Draco, schön, dass du so schnell kommen konntest. Wir müssen etwas wichtiges klären. Setz dich doch bitte> er zeigte auf den zweiten Stuhl in seinem Büro. Ich nickte und setzte mich. <Mein Sohn, bist du glücklich?> mir klappte die Kinnlade runter. Ich wusste vor Schock nicht, was ich sagen sollte. <Wieso fragst du mich denn so etwas Vater?> entgegnete ich ihn dann verwundert. <Du bist mein Sohn, ich hätte dir diese Frage schon viel früher stellen müssen...leider habe ich dies nie getan, deswegen stelle ich sie dir jetzt> fuhr er fort. <Möchtest du die ehrliche Antwort oder die Malfoy Antwort?> fragte ich meinen Vater. <Auch wenn ich gerne die Malfoy Antwort hören wollen würde, möchte ich die Wahrheit von dir Draco. Bist du glücklich?> ich atmete schwer. Ich wusste nicht, was ich ihm sagen sollte. <Ja Vater, ich bin glücklich. Ich habe eine Ehefrau und einen unglaublich tollen Sohn. Ich habe zwei tolle Eltern, die aus der Vergangenheit gelernt haben> mein Vater seufzte. <Draco, ich wollte die Wahrheit von dir hören, nicht eine weitere Lüge, die du mir auftischt> ich musste schlucken. <Vater...ich> ich brach ab. <Draco, bitte...ich würde dich doch nicht fragen, wenn es mich nicht interessieren würde....also jetzt bitte die ehrliche Antwort> <Vater, ich bin nicht glücklich. Ich bin seit der Hochzeit mit Astoria nicht glücklich. Klar ist Scorpius mein ganzer Stolz und ich bin froh sein Vater zu sein....aber es ist einfach nicht das Gefühl von Familie...es gibt Astoria und dann gibt es mich und Scorp. Wir sind keine richtige Familie, kein richtiges Ehepaar und keine richtigen Eltern> erzählte ich meinen Vater. <Warum hast du dann nicht das Gespräch zu mir gesucht? Wieso hast du mir das nie erzählt?> <Ist das jetzt dein Ernst Vater...Du glaubst doch selber nicht, dass du mir erlaubt hättest eine Frau selbst auszuwählen....> er seufzte laut auf. <Ich weiß nicht, was du von mir jetzt hören möchtest mein Sohn, aber glaube mir, ich hätte es vielleicht am Anfang nicht verstanden, aber hatte ich dich nicht gelehrt um die Dinge zu kämpfen, die du möchtest?> stellte nun mein Vater die Frage an mich. Komisch war nur, dass er lächelte. Ich verstand nichts mehr. <Vater....> <Du magst sie oder?> mein Blick fand den meines Vaters. <Wenn ich sie nur mögen würde, dann wäre es ja das geringste Problem, was ich habe. Vater...ich glaube, ich liebe sie...ich habe noch nie so gefühlt. Selbst nach 10 Jahren haben sich diese Gefühle nicht verändert. Ich habe es zwar versucht zu verdrängen, aber als ich sie am Bahnhof gesehen habe, kam alles wieder hoch. Und dann vorhin, sie stand da mit meinem Sohn an der Hand. Sie hat es in wenigen Wochen geschafft, Scorpius für sich zu gewinnen. Du weißt doch selbst, wie schwer sich Scorpius mit fremden Leuten tut....und das er Mia so vertraut, zeigt mir, dass ich einen großen Fehler damals gemacht habe. Ich hätte sie niemals alleine lassen dürfen. Schon damals bei der Schlacht um Hogwarts, hätte ich nicht gehen sollen. Während sie sich durch gekämpft hat, habe ich mich wie ein kleiner Schwächling versteckt> erzählte ich meinem Vater nun alles, was mir auf der Seele lag. Er hörte mir aufmerksam zu. <Mein Sohn, Fehler passieren und ich denke, dass hat dir die junge Johnson schon gesagt, wenn sie nach ihren Vater kommt. Weißt du, wie oft ich mir das anhören musste. Keith hat immer gedacht, er wäre der größte Philosoph, den die Welt je gesehen hat. Mia ist doch bestimmt auch so oder?> er lachte und auch ich musste einsteigen. Zum ersten Mal lachte ich zusammen mit meinem Vater und es war kein gehässiges Lachen, sondern ein ehrliches Lachen, welches vom Herzen kam. <Genug der Späße, wie gedenkst du weiter zu machen?> ich wusste es auch noch nicht. Ich hatte wirklich keinen Plan. Ich war extrem verzweifelt. Ich wollte Mia, aber ob sie mich nach all der Zeit noch wollte, wusste ich nicht. Außerdem schien sie auch sehr glücklich mit Blaise zu sein und vielleicht würde ich dort etwas zerstören, was viel besser für sie wäre, als eine Beziehung mit mir. <Deine Mutter und ich haben lange überlegt, aber wir sind zu dem Entschluss gekommen, dass wir die Ehe gerne auflösen würden....das was Astoria in unserem Haus abgezogen hat, ist einer Malfoy nicht würdig. Ich habe auch schon mit Alistair geredet, er war ähnlicher Meinung, aber ich wollte vorher mit dir reden, ob du das denn überhaupt möchtest> ich blickte erschrocken zu meinem Vater und musste das Gesagte realisieren. Ehe auflösen. Das hieß ja, dass Astoria und ich uns scheiden lassen würden. <Aber Vater..eine Scheidung in den Kreisen der Reinblüter würde doch nur Schande über uns bringen....das können wir nicht tun> entgegnete ich ihm. <Glaub mir Draco, es ist schon lange nicht mehr so, wie es scheint. Unser Ansehen hatten wir bereits schon vorher verloren...Vor der Geburt von Scorpius, vor eurer Hochzeit...vor allem. Es spielt jetzt absolut keine Rolle mehr, was ich möchte ist, dass mein Sohn nach all der Zeit endlich glücklich wird. Ich habe dich in etwas involviert, was dir nur Ärger eingebracht hatte...und warum tat ich dies? Ich hatte Angst um dich und deine Mutter...aber vor allem hatte ich Angst um meinen eigenen Arsch. Betrachte ich mir nun Mia....die ich seit ihrer Geburt kenne...muss ich mir eingestehen, dass sie stärker ist, als jeder von uns. Stärker, als ihr Vater, stärker als ihre Mutter und stärker als du und ich.....Ich erinnere mich immer noch, als wäre es erst gestern gewesen, als deine Mutter mit ihr im Arm aus dem Keller kam. Verletzt, blutend und verängstigt. Es brach mir das Herz,da ich mir vorstellte, dass dasselbe auch mit dir hätte passieren können. Mein bester Freund musste sich seine fast halbtote Tochter anschauen....Wenn ich an die heutigen Geschehnisse denke und an ihr Verhalten, sehe ich nichts mehr von diesem kleinen Mädchen...keine Angst, keine Schwäche. Du kannst dir gar nicht vorstellen, wie froh ich bin, dass deine Mutter mich damals überredet hatte Keith und Mia zu helfen...ich hätte es mir niemals vergeben können, wäre sie damals im Keller gestorben...Sie wäre eine ausgezeichnete Schwiegertochter für mich...und auch für deine Mutter wäre sie perfekt...aber das kannst du dir ja denken....vor allem können dann Narzissa und Cecilia noch mehr Zeit miteinander verbringen> <Stopp Vater, die Scheidung von Astoria ist das eine, was ich auf jeden Fall machen werde...aber ich werde Mia nicht fragen, ob sie mich heiraten möchte....ich möchte, dass sich erst einmal unsere Beziehung wieder verbessert und außerdem....scheint sie sehr glücklich mit Blaise zu sein.....ich weiß nicht, was das zwischen ihnen ist...ich will da nichts kaputt machen, weil ich mir nach 10 Jahren denke, dass ich sie an meiner Seite haben will...ich werde meinem besten Freund nicht die Freundin wegnehmen> endete ich meinen Satz. <Hast du denn je mit Blaise und Mia geredet? Also ich weiß, dass sie eine Wohnung in London haben und scheinbar zusammen leben, aber so wie Keith es mir erzählt hat ist da nichts zwischen den beiden. Ich glaube du verstehst da etwas falsch Draco> sprach nun mein Vater zu mir. Vielleicht hatte er Recht und Blaise und Mia sind nicht zusammen, aber was wäre, wenn es so wäre....was würde dieser Umstand dann mit mir machen....Ich würde mich trotzdem von Astoria scheiden lassen, ich habe das schon viel zu lange durchgemacht. Scheisse. Wenn ich mich scheiden lasse, was würde dann mit Scorpius passieren?! <Vater, was passiert mit Scorpius, wenn ich mich scheiden lasse?> sprach ich nun besorgt. <Mach dir darüber keine Gedanken, Astoria erhebt keinen Anspruch auf euren Sohn...das Sorgerecht würde also weiterhin bei dir alleine bleiben> auf der einen Seite machte es mich froh das zu hören, auf der anderen Seite tat es weh. Sie hatte also wirklich kein Interesse an ihrem Sohn....<Das dir mal Mia Johnson irgendwann den Kopf verdrehen wird, hätte ich nicht für möglich gehalten. Den Charme muss sie wohl von ihrer Mutter geerbt haben> grinste mich nun mein Vater an. <Vater, so etwas kannst du doch nicht sagen> lächelte ich ihm zu. <Natürlich, wenn du wüsstest, wie sehr Keith immer über Cecilia geschwärmt hat, es ging mir schon ein wenig auf die Nerven. Dann kam noch der Fakt dazu, dass sie eine Mugglegeborene ist. Glaub mir, da war was los. Aber schau sie dir jetzt an, sie sind glücklich und haben zwei Kinder bekommen. Sie sind der lebende Beweis dafür, dass es keinen Unterschied macht, welchen Blutstatus man hat, es kommt immer nur auf die Menschen an sich an> ich musste schlucken. Ich hatte meinen Vater noch nie so reden gehört. Ich vernahm ein Schluchzen hinter uns. Mein Vater und ich drehten uns um und sahen meine Mutter, welche weinend im Türrahmen stand. <Narzissa Schatz, du musst doch nicht weinen...auch ich habe mich geändert, nach all den Jahren war das auch definitiv nötig. Die Johnsons haben wirklich einen ganz schlechten Einfluss auf die Malfoys, ist ja furchtbar> ich musste unweigerlich lachen und auch meine Mutter wischte sich die Tränen weg und begann zu lächeln. Es war schön nach all der Zeit so mit meinen Eltern zusammen zu sitzen und ich musste mir eingestehen, dass Mia wirklich viel in meinem Leben verändert hat. Vor allem hat sie mich verändert....diese kleine tollpatschige Slytherin hatte mein Herz innerhalb weniger Monate erobert. Ich musste lächeln. <Ich wollte euch gar nicht stören, aber ich habe eine Kette im Eingang gefunden, Draco weißt du, ob sie Mia gehört?> sie gab mir die Kette mit dem Herzanhänger. Darauf waren zwei Buchstaben eingraviert. Ein B und ein A. Wofür diese wohl standen? <Ich bin mir nicht sicher Mutter, ich kann ihr ja eine Eule schicken und sie fragen, dann kann ich ihr die Kette beim Winterball geben. Ihr kommt doch auch beide mit oder? Auf der Einladung stand auch, dass Großeltern mitkommen könnten, wenn das Interesse besteht> meine Mutter nickte freudestrahlend und auch mein Vater fand die Idee sehr gut. Ich verabschiedete mich von beiden und ging zu meinem Zimmer. Ich holte Pergament und meine Feder aus der Schublade und schrieb Mia einen Brief. Das B könnte für Ben stehen....aber auch für Blaise....aber für was steht denn bitte das A? In meinen Gedanken versunken, gab ich meiner Eule den Brief und sie flog los. Bereits wenige Minuten später pickte es an mein Fenster. Es war tatsächlich Mia's Kette und sie war dankbar, dass ich sie gefunden hatte. Ich schrieb ihr noch zurück, dass ich sie zum Winterball mitbringen würde. Schnell verstaute ich das Pergament und meine Feder wieder, ehe ich mich in mein Bett legte. In den nächsten Tagen würde ich mich also von Astoria scheiden lassen. Also war ich wieder ein freier Mann. Ich war irgendwie sehr glücklich darüber, auch das es für Astoria und ihre Familie scheinbar kein Problem war. Die Ohrfeige von Johnson muss gesessen haben. Das wusste ich, da ich damals im sechsten Schuljahr auch eine heftige von ihr erhalten habe. Unwillkürlich musste ich grinsen. Mia war schon eine etwas sonderbare Frau. Ich freute mich schon sie beim Winterball wiederzusehen. Mit diesem Gedanken und den Gedanken an meinen Sohn schlief ich ein.

Fear of the dark - Draco Malfoy Fanfiction Where stories live. Discover now