Klärendes Gespräch (Pov Scorpius)

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Nachdem ich mit Albus aus dem Klassenzimmer gegangen bin, machten wir uns direkt auf den Weg zum Schlafsaal. Dort angekommen legte ich meinen Umhang ab und setzte mich auf mein Bett. Das Zimmer teilte ich mir wie es der Zufall so wollte mit Albus. Ich holte das Buch, welches ich als Geschenk bekommen hatte aus meiner Schublade. <Zwei Dinge sind unendlich> las ich leise vor mir her und schlug das Buch auf. Leider konnte ich die Schrift absolut nicht entziffern. Es machte mich wütend, da ich nicht wusste, wieso mir Professor Johnson so ein Geschenk gemacht hat. Albus und die Anderen bekamen definitiv bessere Geschenke, als ich. <Scorpius? Ist alles okay bei dir?> sprach mich Albus an. <Ja klar, danke, dass du nachfragst. Ich verstehe nur nicht, wieso Miss Johnson mir dieses Buch geschenkt hat. Ich kann es ja nicht einmal lesen> Albus kam auf mich zu und nahm das Buch an sich. <Hm komisch, mein Vater hat so ein ähnliches Buch. Ich weiß, dass es sein Tagebuch in der Vergangenheit war, vielleicht ist dieses Buch auch ein Tagebuch, aber von wem?> ich seufzte auf. <Ich weiß es nicht, aber irgendwie möchte ich es herausfinden....würdest du mir dabei helfen?> er nickte mir zu, ich lächelte. Mein Vater hatte mir von Albus Vater erzählt und mich darum gebeten den Kontakt zu ihm zu suchen. Er meinte ich könnte mich gut mit ihm verstehen. Albus legte sich in sein Bett, ehe er mir eine gute Nacht wünschte und einschlief. Ich lag noch eine Weile wach, ehe ich meine Augen ebenfalls schloss. Die restliche Woche beschäftigte ich mich jeden Tag mit dem Tagebuch und versuchte gemeinsam mit Albus die Geheimschrift zu entziffern. Heute ist Samstag und wir sitzen wieder vor dem Buch. Das Tagebuch gehörte einem Mädchen,das wussten wir. Es gab keine Namen, aber sie schrieb oft über einen Jungen,den sie scheinbar sehr gerne hatte. Kapitel für Kapitel erschloss sich uns eine Art Geschichte, bis wir vor dem letzten waren. <Scorpius hier steht, dass das Mädchen auf einen Abschlussball gegangen ist, dort den Jungen getroffen hat und dann wird die Schrift immer undeutlicher, als hätte sie beim Schreiben geweint> riss mich mein Freund aus meinen Gedanken. In den letzten Tagen hatten wir uns sehr gut verstanden und auch das Tagebuch hatte uns ein Stück weit zusammengebracht. <Albus, was hat das zu bedeuten? Wieso hat sie mir nur so ein Tagebuch geschenkt?> entgegnete ich ihm verzweifelt. Albus blätterte noch eine Seite und übersetzte die letzten Sätze. <Ich hatte ihn verloren und damit auch die Liebe zu ihm> las Albus den Satz vor. Er schaute mir ins Gesicht. <Du hast doch erzählt, dass dein Vater und Miss Johnson eine Vergangenheit hatten....vielleicht ist es ihr Tagebuch?> mir fiel es wie Schuppen von den Augen. Es war ihr Buch...sie erzählte über sich und meinen Vater...über Liebe? Deswegen hatte Vater also dieses Bild von ihr...ob er sie auch geliebt hat? <Albus,wenn es ihr Tagebuch ist, wieso hat sie es mir gegeben?> <Wenn es wirklich um deinen Vater geht, dann hat sie dies bestimmt gemacht, damit du die Beziehung zwischen den beiden besser verstehen kannst> antwortete er mir. <Glaubst du, ich sollte das Gespräch zu ihr suchen....? Also sie ansprechen?> er nickte mir zu. <Heute ist Samstag, du kannst ja auch erst zu Professor Zabini gehen, er ist ja so was,wie dein Onkel> er hatte Recht. Ich packte das Tagebuch in meine Tasche und verabschiedete mich von Albus. Auf der Suche nach Onkel Blaise lief ich durch die Kerker, bis zu seinem Raum. Ich klopfte an. Die Tür öffnete sich. <Hey Scorpius, kann ich dir irgendwie helfen?> ich nickte. <Ich suche Professor Johnson, wissen sie, wo sie ist?> <Mia? Sie wollte glaube ich zum schwarzen See, du kannst ja einfach mal schauen gehen> er lächelte mir zu. <Danke Onkel Blaise, ich darf dich doch so nennen, wenn keiner zuhört oder? Papa hatte immer von dir geredet und dich meinen Onkel genannt> ich schaute ihm ins Gesicht. <Klar Kumpel, natürlich kannst du mich Onkel nennen, für deinen Vater ist es scheinbar auch kein Problem> er klopfte auf meine Schulter und wünschte mir Glück beim Suchen. Ich machte mich nun auf den Weg zum schwarzen See. Ich trat aus dem Gebäude und blickte mich um. Plötzlich sah ich eine Person am See sitzen. Ich trat noch einige Schritte näher an sie heran und es war tatsächlich Professor Johnson. <Professor, haben sie gerade Zeit für mich?> stellte ich ihr meine Frage. <Natürlich Scorpius, setz dich ruhig> sie bat mir den Platz neben ihr an. Ich setzte mich zu ihr. <Was kann ich für dich tun?> <Im Zug haben sie mir ein Buch geschenkt, bis vor einigen Tagen dachte ich noch, dass das ein schlechter Scherz gewesen ist...doch dann entschlüsselte ich gemeinsam mit Albus die geheime Schrift> <Mit Albus? Seid ihr jetzt Freunde?> unterbrach sie meine Erzählung mit einer Frage. <Ja, durch die Entschlüsselung haben wir uns angefreundet> sie lächelte und blickte auf den See. <Albus erkannte das Tagebuch, sein Vater hätte auch so ein ähnliches. Die Fakten im Buch....es waren zwar keine Namen erkennbar, aber es geht um sie und meinen Vater...oder?> ich hatte ein wenig Angst, dass ich ihr zu nahe getreten bin. <Harry hatte mir das Buch damals geschenkt, er meinte ich solle dort meine Gedanken und Gefühle niederschreiben, wenn ich mal nicht darüber reden kann...> ich wusste nicht mehr so recht, was ich sagen sollte. <Miss Johnson, es tut mir leid...ich wollte ihnen nicht zu nahe treten...ich wollte bloß ein paar Antworten..> sie nickte mir zu. <Natürlich Scorpius, das ist dein gutes Recht> sie atmete tief ein. <Ich kannte deinen Vater sehr gut...wir waren zusammen in Hogwarts....wir kamen uns auch näher, ich verliebte mich in ihn,am Tag unseres Abschluss kamen deine Oma und dein Opa mit deinem Vater...sie stellten deine Mutter als ihre Schwiegertochter vor....in mir zerbrach eine Welt, ich konnte es einfach nicht verstehen....bis heute verstehe ich es nicht...ich müsste sauer auf Draco sein, doch kann es nicht, da ich tief in mir drin immer noch Gefühle für ihn habe. Ich habe dir das Tagebuch geschenkt, damit du verstehst, was zwischen deinem Vater und mir passiert ist. Du solltest auch wissen, dass ich trotz der Streitereien mit deinem Vater immer deine Sicherheit und deinen Schutz im Blick habe> beendete sie nun ihre Rede und sah mich an. <Professor...> <Mia, nenn mich Mia....also solange wir nicht Schüler und Lehrer sind, kannst du mich gerne Mia nennen> sie lächelte mir zu und auch ich musste lächeln. <Papa hat ein Bild von dir in mein Zimmer gestellt. Er erzählte oft von dir und schaut sich das Bild an. Du bist ihm wichtig, das weiß ich> ihr Kopf senkte sich. <Scorpius, dein Vater ist mir auch sehr wichtig....aber es sind alte Wunden, die ich eigentlich nicht aufreißen wollte....> ich schloss meine Augen und atmete ein. <Ich habe zu ihm gesagt, dass er mit dir reden soll> sie schaute erschrocken zu mir. <Er ist seit Jahren nicht glücklich...auch mit Mutter nicht....die einzige Freude in seinem Leben war ich und das Bild von dir und ihm> ich sah, wie meine Lehrerin und Freundin meines Vaters mit den Tränen kämpfte, eine einzelne perlte ihre Wange ab. <Scorpius, ich danke dir...> sie wischte sich die Träne weg. <Ich bitte dich nicht als Sohn, der seinen Vater glücklich sehen will....ich bitte dich auch nicht als Schüler, der seine Lehrerin glücklich sehen will...ich bitte dich als Mensch, dass du das Gespräch zu ihm suchst..> sie nickte. <Blaise hat mir genau das auch gesagt, ich wollte beim Weihnachtsball das Gespräch zu ihm suchen, wenn ich nicht davor die Möglichkeit bekommen würde> <Das ist eine gute Idee Professor> ich grinste sie an und auch sie lächelte. Ich hatte das Gefühl, dass ich nicht nur das Tagebuch entschlüsselt habe, sondern auch dazu beigetragen habe, dass mein Vater und sie wieder zueinander finden würde. <Scorpius?> sie riss mich aus meinen Gedanken. <Ja?> <Wieso tust du das? Was ist mit deiner Mutter, du weißt bestimmt, dass sie nicht gut auf mich zu sprechen ist> ich atmete schwer. <Natürlich weiß ich das...aber sie war nie die Art Mutter, die sich ein Kind gewünscht hat...die Eltern von Papa musste ich auch immer mit ihren Vornamen ansprechen...sie hat mir nie die Liebe gezeigt, die ich gebraucht habe...sie führen ja auch keine richtige Ehe, die lieben sich doch auch gar nicht> langsam wurde auch ich ein wenig emotional. Ich spürte eine Hand auf meiner Schulter. <Scorp, du bist ein wundervoller Junge, du kannst unglaublich stolz auf dich sein. Draco kann unglaublich stolz auf dich sein und was Narzissa und Lucius angeht....vielleicht würden sie sich freuen, wenn du sie ab sofort Oma und Opa nennst. Du hast doch deine eigene Meinung, du musst dir weder etwas von deiner Mutter, noch von deinem Vater einreden lassen. Entscheide selbst, was gut ist und was nicht gut ist> die Enttäuschung der letzten Jahre brach aus mir heraus und ich begann zu weinen. Noch nie hatte ich geweint....einfach, weil ich es nicht durfte. Ich spürte einen Arm, der sich um mich gelegt hatte. <Scorpius, ich habe einen Zauber über uns gelegt...uns sieht keiner....lass alles raus...> nichts leichter, als getan. Ich schmiss mich in ihre Arme und weinte, wie ein kleines Kind. Zur Beruhigung strich sie mir über meinen Kopf. Ich wusste nun, wieso Vater sie so mag.

Pov Mia:

Hier saß ich mit dem Sohn meiner großen Liebe im Arm am schwarzen See. Da wo alles zwischen Draco und mir angefangen hat. Der kleine Junge in meinen Armen tat mir unglaublich leid und ich konnte nicht anders, als für ihn da zu sein. Draco war also nicht glücklich mit Astoria....wieso er sie dann trotzdem geheiratet hatte, war mir nicht klar. Doch das zählte jetzt nicht. Was zählte war der kleine plaltinblonde Junge in meinen Armen, der sich die Seele aus dem Leib weinte. Ich musste an seine Schwester denken. Ob sie jetzt genau in diesem Moment über uns wacht und lächelte. Ich strich ihm über den Rücken und merkte, dass er sich beruhigte. Er hob seinen Kopf und wollte sich gerade die Tränen abwischen, als ich meine Hand an seine Wange legte und mit meinen Daumen die Tränen wegstrich. Er sah mich an. Sturmgraue Augen, wie die seines Vaters. Ich beugte mich zu ihm und gab ihn einen Kuss auf seinen Haarschopf. <Scorpius, ich verspreche dir, dass ich immer für dich da sein werde. Egal, wann du mich brauchst oder für was. Es spielt keine Rolle. Ich werde auch alles dafür geben, dass es jetzt besser wird und du nie wieder weinen musst> ich kämpfte auch stark gegen meine Tränen an. Zusammen standen wir auf und ich nahm ihn in den Arm. Ich drückte ihn an mich, als hätte ich Angst ihn zu verlieren. Ich löste den Tarnzauber um uns auf und erblickte Blaise. Dieser nickte mir zu und lächelte. Mein Entschluss stand fest: Ich muss mit Draco reden. Koste es, was es wolle.

Fear of the dark - Draco Malfoy Fanfiction Donde viven las historias. Descúbrelo ahora