Kapitel 31.

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Zwei Monate später hatte sich viel bei uns geändert. Jason und ich haben es doch nicht mehr ausgehalten und wir haben uns kleines Häuschen etwas außerhalb der Stadt gemietet, dass nur noch zehn Minuten vom Reitstall entfernt lag. Eigentlich wollte Jason, dass wir zu ihm ins Penthouse zogen, aber ich fühlte mich unwohl dabei, denn das lag normalerweise weit über meinem Budget und ich wollte auf keinen Fall, dass Jason die Miete allein trug.

Dann hatten wir zufälligerweise das kleine Haus mit Garten gefunden, worin ich mich sofort verliebt hatte. Auch Emily liebte es, denn hier hatte sie ein viel größeres Zimmer und konnte immer raus in den Garten gehen und dort spielen. Außerdem hatte ich ihr erlaubt, Reitunterricht zu nehmen, weshalb sie die meiste Zeit bei ihrem geliebten Pony verbrachte.

Im allgemeinen lief gerade alles so perfekt, dass ich tatsächlich etwas skeptisch wurde. Vielleicht war es mein Pessimismus, aber normalerweise sollte bald wieder eine Down-Phase in meinem Leben kommen, die mich mit den Nerven völlig an den Rand des Wahnsinns trieb.

Seufzend streckte ich mich und erhob mich aus unserem Strandkorb, den wir auf die Terasse gestellt hatten. Ich nahm meine Kaffeetasse und brachte sie in die Küche, dann ging ich hoch in das Arbeitszimmer, dass Jason und ich uns teilten. Er saß konzentriert vor seinem Rechner, völlig vertieft in seinen Gedanken. Ich klopfte an den Türrahmen, damit ich Jason nicht erschreckte. Daraufhin wandte er seinen Blick zu mir und lächelte sanft.

"Ich bin gleich fertig, dann hole ich Ems ab", sagte er und warf einen flüchtigen Blick auf die Uhr. "Scheiße, schon so spät? Ich hab die Zeit total vergessen."

"Alles gut, ihre Reitlehrerin bringt sie her, das liegt auf ihren Weg. Aber mach dich langsam fertig, ich will nicht zu spät kommen." Ich tapste zu ihm, um Jason kurz zu küssen, aber er zog mich an sich und umarmte mich fest.

"Okay", murmelte er in den Stoff meines Pullovers. Heute war es furchtbar kalt geworden, deswegen hatte ich mir einen aus der hintersten Ecke aus dem Schrank gezogen, aber ich freute mich schon darauf, dass der Sommer wieder vorbei war.

Ich strich beruhigend über seinen Kopf. Jason war jetzt endlich wieder fit genug, um voll in seinem Job durchzustarten, und er nahm es wahnsinnig ernst. Er war mittlerweile in fast jedem Meeting vertreten und hatte alle Termine auf dem Schirm. Er strengte sich mehr an als alle anderen, was mich stolz machte und gleichzeitig war ich beinahe ehrfürchtig. Das hätte ich nicht von Jason erwartet, als ich ihn kennen lernte.

"Mach den PC aus, wir legen uns noch einmal ein bisschen ins Bett, okay?" Greenfield nickte zustimmend und ließ mich los, um den seine Arbeit zu speichern, dann schaltete er den Rechner aus und stand auf, nahm meine Hände und ging mit mir ins Schlafzimmer. Er ließ sich mit einem erschöpften Seufzer auf das Bett fallen, ich krabbelte zu ihm und kuschelte mich an ihn. Jason streichelte meine Seite und sah Gedankenverloren an die Decke.

"Davis wird doch bestimmt schon irgendwo in der Ecke sitzen und alle böse anstarren, die es wagen, sich ihm zu nähern, oder?", sagte er dann plötzlich und sah mich schmunzelnd an. Die Vorstellung brachte mich zum lachen.

"Ganz bestimmt, wenn er sich nicht irgendwo eingeschlossen hat", kicherte ich und strich Jason über die Arme. Esther hatte sich ganz unbedingt eine Babyparty mit Familie und Freunden gewünscht, und heute fand sie endlich statt. Sie hatte schon seit einer Woche über nichts anderes mehr gesprochen, was man deutlich an Davis' Laune erkennen konnte.

"Wir sollten uns beeilen und den armen Kerl erlösen." Jason küsste meine Stirn, dann stand er auf und suchte sich Klamotten für die kleine Party raus. Ich zog meine Decke über mich und beobachtete ihn dabei.

"Willst du dich nicht auch anziehen?"

"Ich hab's im Bad, wenn sie da ist steck ich sie in die Dusche, dann ziehst du sie an während ich dusche, ich zieh mich an, dann sind wir fertig und können los." Jason pfiff leise durch die Zähne und sah mich bewundernd an.

"Völlig durchgeplant, ich bin beeindruckt." Ich grinste breit und streckte mich.

"Was erwartest du denn sonst von deinem perfekten Freund?", fragte ich frech.

"Kein Kommentar." Jason wich lachend dem Kissen aus, das ich nach ihm warf. Dann hob er es vom Boden auf und legte es wieder aufs Bett. "Quatsch, ich liebe alles, was mein perfekter Freund tut." Er legte seine Klamotten ebenfalls aufs Bett und kletterte wieder zu mir.

Ich streckte die Arme aus und zog ihn wieder an mich. Gerade wollte ich einfach nur entspannen und seine Anwesenheit spüren. Heute ging es mir nicht so gut, deshalb wollte ich nicht zu lange auf der Party bleiben. Außerdem war morgen Montag, Emily musste wieder in die Schule und wir beide ins Büro.

"Du siehst echt fertig aus, sicher, dass wir gehen sollen?"

"Wenn wir hier bleiben, dann wird Esther todtraurig sein und Davis könnte uns das nie wieder verzeihen."

"Na schön", sagte Jason resigniert und drückte mich fest an sich. "Aber dann bleib morgen wenigstens Zuhause, okay?"

"Wenn ich mich morgen krank fühle, dann ja", nuschelte ich und verbarg mein Gesicht an Jasons Halsbeuge.

"Papa!", rief Emily plötzlich von unten, was mich leise stöhnen ließ. Ich musste gestehen, dass ich es genoss, wenn Emily bei den Pferden war, denn so hatte ich genug Zeit für mich oder für Jason. Vor allem, da sie in letzter Zeit so anstrengend geworden war, aber das lag sicherlich am Alter.

Jason lachte leise und entließ mich aus seinen Armen.

"Bleib noch ein bisschen liegen, ich werde deinen Plan ausführen, mein Prinz", sagte Greenfield grinsend und kletterte aus dem Bett, um nach unten zu Emily zu gehen. Kurz, nachdem er aus dem Raum gegangen war, fielen meine Augen und ich döste noch ein wenig. Der Abend würde sicher aufregend genug werden.





Sorry, dass es so kurz ist, ich war ziemlich kaputt und das kommende Kapitel wird wahrscheinlich wieder ziemlich lang, außerdem bekommen wir Besuch von einem Überraschungsgast. Ich hoffe, ihr verzeiht mir :'D

Kissable Daddy (ManxMan)Where stories live. Discover now