Kapitel 29.

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Jason und ich hatten beschlossen uns wieder zu Dates zu treffen, aber mit der Aussicht auf eine feste Beziehung. Wir wollten es ruhiger angehen lassen, aber den Ring behielt ich permanent an meinem Finger. Jason belächelte das immer und erlaubte sich seine Späße, aber für mich bedeutete das, dass ich Jason immer bei mir hatte. Das würde ich ihm jedoch nicht sagen.

Heute trafen wir uns nun schon zu unserem zweiten Date, wir wollten ins Kino, Jim hatte Emily gern den Abend über genommen, denn Mira würde erst Morgen wiederkommen, und er verzweifelte fast allein. Er freute sich wahnsinnig, als ich Ems bei ihm absetzte und ich blieb noch auf einen kurzes Schwätzchen. Danach fuhr ich aber schnell wieder nach Hause und machte mich frisch.

Ich hatte mir gestern erst neue Kleidung gekauft, und ich beschloss, einfach den neuen weichen Pullover anzuziehen, denn heute Abend würde es noch einmal kalt werden, und ich wollte nicht bibbernd vor dem Kino stehen. Dann versuchte ich meine Haare zu bändigen, obwohl Jason schon das Schlimmste von mir kannte. Aber ich glaube, ich machte es mehr, um meine Nerven zu beruhigen, denn ich fühlte mich jedes Mal, als wäre ich wieder 15 und hätte mein erstes Date.

Sobald ich zufrieden war, schnappte ich mir das Nötigste und fuhr zum Kino. Das Kino war nur zwei Straßen von Jasons Wohnung entfernt, aber es war wirklich gut, hatte eine große Auswahl an Snacks und, was ich am meisten liebte, es war vergleichsweise günstig. Der Film war mir eigentlich egal, ich freute mich einfach auf die gemeinsame Zeit mit Jason. Wir hatten bisher nicht viel Zeit allein miteinander verbracht, deshalb fand ich es toll, dass wir gemeinsame Erlebnisse und Erinnerungen erschufen.

Ich parkte mein Auto auf den vorgesehenen Parkplätzen, überprüfte noch einmal meine Taschen, dann versteckte ich mich mit geröteten Wangen in meinem Pulli und watschelte Richtung Eingang. Gott, ich benahm mich wirklich, als wäre ich frisch verliebt. Dabei hatte ich schon beinahe alle Phasen einer Beziehung mit Jason durch, und es war ja nicht so, dass wir uns heute das erste Mal sahen. Verdammt, wir haben uns ja heute schon im Büro gesehen, aber ich benahm mich, als wäre ich Hals über Kopf in ihn verknallt.

Ich räusperte mich, schüttelte den Kopf und straffte meine Schultern, um mich wieder wie ein normaler, erwachsener Mann zu bewegen, der ich war, und keine verrückte Teenagerin. Als ich Jason erblickte, war jedoch alles wieder vergessen und ich versteckte schüchtern meine Hände in den Ärmeln und grinste in mich hinein wie ein Honigkuchenpferd. Wie bescheuert ich aussehen musste.

"Hey", sagte Jason lächelnd, als ich bei ihm angekommen war und gab mir zur Begrüßung einen Kuss. Ich erwiderte kurz und lächelte nur noch breiter.

"Hey", wiederholte ich und verlor fast die Beherrschung über meine Gesichtsmuskeln, als ich ihn musterte. Er hatte sich ebenso locker gekleidet wie ich, aber seine Haare waren gemacht und auch sein Drei-Tage-Bart war ansehnlich gestutzt. Vielleicht konnte ich Greenfield zu Sitzplätzen in der letzten Reihe überreden, damit ich ihn die ganze Zeit antatschen konnte, ohne, dass ich damit andere Gäste störte.

Jason gab mir seine Hand, also schnellte meine aus dem Pulli und angelte eilig danach, um unsere Finger miteinander zu verschränken. Mein Grinsen musste mittlerweile einfach nur noch dämlich aussehen.

"Können wir?", fragte er und schmunzelte leicht, als er sah, wie ich über das ganze Gesicht strahlte. Ich nickte kräftig und wir gingen zusammen in das Kino. Jason bezahlte die Tickets, obwohl ich protestierte, aber wenigstens gingen die Snacks auf meine Kappe. Ich entschied mich für Popcorn, da ich gar nicht mehr wusste, wann ich es zum letzten Mal gegessen hatte. Jason wollte kein eigenes, weil er wohl dachte, dass würde auch für ihn reichen. Ich würde ihn eines Besseren belehren.

Sobald wir ausgestattet waren, schlurften wir wieder Hand in Hand in den Filmsaal und nahmen unsere Plätze ein. Zu meiner Freude war es ein Doppelsitz, also würde Jason mich die ganze Zeit an ihm kleben haben. Aber sobald wir saßen, legte er seinen Arm und mich und zog mich eng an sich. Das hätten wir dann wohl geklärt.

Kissable Daddy (ManxMan)Where stories live. Discover now