Kapitel 17.

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Die Fahrt nach Hause verlief schweigend. Selbst meine Mutter bemerkte die angespannte Stimmung zwischen uns. Zuhause angekommen beschloss meine Mutter noch eine Kleinigkeit zu kochen, ich machte Emily bettfertig, denn sie schlief schon fast im stehen ein, und Jason hatte sich in seinem Arbeitszimmer verkrochen. Selbst Matthew sah glücklicher aus als wir alle zusammen.

Nachdem wir gegessen hatten, ebenfalls mit bedrückter Stimmung, fand meine Mom die Idee glorreich, mit Matthew auf dem Sofa zu schlafen. Jason und ich zogen am gleichen Strang um sie dazu zu bewegen, in der Wohnung unten zu schlafen, sodass ich das Sofa bekam, aber sie beharrte darauf, dass sie nicht noch mehr unnötigen Stress machen müssen. Das hieß, ich würde alleine unten schlafen müssen, denn zu Jason wollte ich auf keinen Fall, und ich war mir sicher, dass er das ebenfalls nicht wollte.

Meine Mutter schob mich aber kurz vor dem Schlafengehen mit Jason in sein Schlafzimmer und beschloss, dass wir die Nacht verbringen sollten um unsere Probleme zu klären, oder sie würde uns die ganze Zeit, die sie hier verbringen wollte, zusammenketten und darauf bestehen, dass wir Zeit miteinander verbrachten. Da gaben wir beide nach und trotteten mit gesenkten Köpfen ins Zimmer.

Ich setzte mich aufs Bett und zog meine Hose und meine Socken aus, während Jason sich mit dem Rücken zu mir vor seinen Schrank stellte und frische Klamotten raussuchte. Mir warf er über den Rücken eine neue Unterhose und ein Shirt von ihm zu, bevor er sich ebenfalls umzog, immer noch mit dem Rücken zu mir. Seufzend nahm ich die Sachen und wechselte ebenfalls die Kleidung.

Nachdem Jason fertig war, schaltete er das Nachtlicht an und löschte das Licht der großen Deckenbeleuchtung, bevor er ins Bett kletterte, immer noch würdigte er mich keines Blickes. Dann deckte er sich zu und drehte sich weg von mir.

"Jason", murmelte ich und wollte das unangenehme Schweigen durchbrechen, aber er regte sich nicht. "Es war doch nicht meine Schuld, dass ich jetzt bei dir im Bett schlafen muss", brummte ich und kletterte ebenfalls unter die Decke.

"Doch, du hättest dich widersetzen und zu deinem Freund oder so fahren können."

"Man, Jason, ich würd doch auch gern woanders schlafen!"

"Dann tausch doch bitte mit einer hübschen Brünette, darüber würde ich mich jetzt wirklich freuen." Der Satz versetzte mir einen Stich. Ich wusste, dass ich heute viele Dinge gesagt habe, die ihn verletzten, aber selbst einmal so etwas zu hören, das brachte mein Herz zum Rasen.Ich setzte mich wieder auf und sah ihn durchdringend an.

"Jason, es tut mir leid, was ich heute zu dir gesagt habe, und du hast Recht damit, dass ich eine Entscheidung treffen muss." Sein Kopf drehte sich zu mir und ich konnte die Überraschung in seiner Miene erkennen. Dann setzte er sich ebenfalls wieder auf und erwiderte fordernd meinen Blick.

"Warum hast du heute morgen geweint, Eric?", fragte er mit einer so sanften Stimme, die ich schon eine Weile nicht mehr von Jason gehört hatte. Mich überkam wieder das Schaudern, dass mich jedes Mal heimsuchte, wenn die Erinnerungen an Becky und Pat durch meinen Kopf schwirrten. Greenfield schien es zu bemerken und zog mich vorsichtig in eine Umarmung.

"Du musst es mir nicht erzählen", versuchte er mich zu beruhigen und strich vorsichtig über meinen Rücken. Meine Mutter hatte recht, Jason würde mir so etwas nicht antun.

"In der High School kam ein neuer Junge an unsere Schule", begann ich zu erzählen. "Er war groß, hübsch, war charmant und wusste, wie man die Herzen der Mädchen eroberte." Ich stockte kurz. "Oder die der Jungen."

Jason sagte nichts, sondern streichelte mich einfach beruhigend, bis ich von selbst weiter erzählen konnte.

"Meine Mutter und ich waren lange alleine, sie hatte viele Jobs um mir ein schönes Leben zu ermöglichen, und ich hatte kaum Freunde, mit denen ich darüber sprechen konnte, wie ich mich fühlte und warum ich auf einmal Männer so viel besser fand als Frauen. Nur Becky war da, Becky war meine beste Freundin, sie hat alles für mich getan."

Kissable Daddy (ManxMan)Where stories live. Discover now