"Hast du den Trailer gesehen?", fragte ich Jason, da er explizit in diese Vorstellung gehen wollte. Er zuckte mit den Schultern.

"Nein", antwortete er knapp und klaute sich schon das erste Popcorn Krümelchen aus meiner Tüte.

"Wieso wolltest du dann unbedingt in den Film gehen?"

"Hä? Du hattest doch gesagt du willst den unbedingt sehen", sagte Jason und sah mich irritiert an. Ich runzelte die Stirn.

"Alle Filme, die ich sehe, sind Kinderfilme. Ich habe absolut keine Ahnung, was auf den Markt kommt, und ich habe auch keine Ahnung, worum es in dem hier geht." Auch Jason zog nun die Stirn kraus.

"Ich dachte, du wolltest den sehen ... wer hat mir das dann gesagt? Verdammt, wieso sind wir dann im Kino, wenn uns das nicht interessiert?" Er fing leise an zu lachen und schüttelte dann den Kopf.

"Keine Ahnung, aber jetzt können wir den auch sehen. Wenn er langweilig ist, hauen wir einfach ab, okay?" Ich legte meinen Kopf an seine Schulter und er platzierte einen sanften Kuss auf meine Stirn, bevor er meinen Vorschlag befürwortete.

Dann sahen wir uns den Film an, der tatsächlich ganz in Ordnung war. Noch einmal würde ich ihn nicht sehen, aber einfach, weil ich mich im allgemeinen nicht ausreichend dafür interessierte. Jason und ich unterhielten uns währenddessen immer wieder leise über den Film, bis die Dame vor uns sich irgendwann umdrehte und uns anzischte, wir sollten doch bitte leise sein oder uns woanders hinsetzen. Wir rollten beide mit den Augen, aber beschränkten uns dann zur Freude aller anderen auf Gesten und Gesichtsausdrücke.

Nachdem der Film vorbei war, flüchteten wir eilig aus dem Kino, bevor uns die wenigen Leute, die zur 20 Uhr Vorstellung gekommen waren, im Weg stehen würden. Vor dem Kino atmeten wir erleichtert auf.

"Ich glaube ich bin zu alt für's Kino", stöhnte ich und streckte mich erst einmal ausgiebig.

"Es ist auch schon nach 22 Uhr, das ist doch schon längst deine Schlafenszeit, Opi", neckte er mich grinsend. Ich verzog das Gesicht zu einer Grimasse und zeigte ihm den Mittelfinger.

"Dann fährt Opi jetzt nach Hause."

"Nein, bitte nicht!", rief er lachend und zog mich wieder an sich. "Ich will noch ein bisschen Zeit mit Opi verbringen."

"Wenn du mich noch einmal Opi nennst, dann vermöbel ich dich, Jason."

"Okay Okay", lachte er und küsste mich kurz entschuldigend. "Kommt nicht wieder vor, Liebling."

"Das ist ja noch schlimmer", sagte ich und würgte gespielt. Jason grinste breit. "Aber was willst du denn noch machen? Was trinken gehen?"

"Ich habe keine Lust mehr auf Menschen, können wir das in meiner Wohnung machen?", maulte Jason und zog einen Schmollmund. Ich zuckte mit den Schultern. Mir war es gleich, ich freute mich einfach auf die gemeinsame Zeit mit Greenfield.

"Super, dann zu mir!" Da der Weg zu Jason kurz war, ließ ich mein Auto einfach hier stehen und wir liefen die paar Meter zu ihm. Wir unterhielten uns angeregt, und es machte mir wahnsinnig Spaß, so locker mit ihm umzugehen. Es war die richtige Entscheidung gewesen, dass wir uns wieder versöhnt hatten und nun einen gesitteten Weg gingen.

Oben angekommen, öffnete Jason seine Haustür und ich schlüpfte vor ihm hindurch. Ich stellte meine Schuhe in die Ecke und lief dann schnurstracks zum Sofa, wo ich mich mit einem erschöpften Seufzer in die Waagerechte fallen ließ. Jason lachte vergnügt und folgte mir, nachdem er auch seine Jacke und Schuhe weggeräumt hatte.

"Keine Drinks mehr?", fragte er schmunzelnd und stützte sich auf die Sofalehne, um mir dabei zuzusehen, wie mir sämtliche Energie entwich.

"Keine Ahnung, hast du eine bessere Idee?"

Kissable Daddy (ManxMan)Where stories live. Discover now