[52]

247 17 0
                                    

Ich schmiss die Tür zu ihm auf, warf ihm seine blöden Klamotten entgegen, blieb direkt vor ihm stehen und sah ihm zornig genau in die Augen. "Such dir jemand anderen für diesen Scheiß!!" Negan, leicht überfordert, fing an zu grinsen und lachte. "Was ist denn in dich gefahren?", sein Blick wanderte an mir hoch und runter. "Du- aaahhrr.", ich drehte wütend wieder um und wollte gehen. "Na, na, na wo wollen wir denn so schnell hin?" In schnellen Schritten lief er hinter mir her, fasste mir über die Schulter und schlug die Tür vor meiner Nase zu. Ich dachte, er hasste mich. Wieso zum Teufel wollte er mich dann sehen? Wollte er mich wirklich so erniedrigen? Ich atmete tief durch und drehte mich unter seinem Arm um. Er stand direkt vor mir. Wieder beleidigte er mich indem er nur meinen Körper beachtete. Ich hätte dieses bescheuerte T-Shirt wieder anziehen sollen. "Gefällt dir das?", fragte ich sarkastisch lächelnd, ohne auf seine Antwort zu warten. Schnell griff ich in seine Seite, zog die Waffe aus seinem Halfter und drückte sie an seine Brust. "Wie gefällt dir das, mh?!" Sofort nahm er Abstand. Für eine Sekunde vergass er, seine Mauer aus Emotionslosigkeit aufrecht zu erhalten und schaute geschockt, doch danach lachte er nur. "Liebes, ich dachte ich hätte dir gezeigt, wie man sie richtig hält." Eine Sekunde. Ich war eine Sekunde unaufmerksam. Schon hatte er mir die Waffe aus der Hand gerissen und richtete sie jetzt auf mich. "Du ist so ein Wichser, Negan." "Du bist das Arschloch!" Grinsend zog ich meine Jacke aus und ließ sie zu Boden fallen. Ich holte mir meine Sekunde zurück. Zwei schnelle Schritte und ich trat ihm mein Knie zwischen die Beine. Er ließ die Waffe fallen und krümmte sich. Ja, ich genoss den Anblick. Als würde der allmächtige Negan vor mir auf die Knie fallen. "Wo ist mein Ring, Darling?", lachte ich und ging zu der Waffe rüber, doch er erholte sich viel zu schnell, griff mich im Nacken und schubste mich mit Kraft auf den Boden. Mein Atem ging schneller. Adrenalin schoss durch meinen kompletten Körper. "Bleib unten!!", rief er energisch, doch da dachte ich nicht einmal im Traum drüber nach. "Hättest du wohl gerne!" Ich kam in einer Drehung wieder hoch und schlug ihm meine Faust ins Gesicht. Seine Augen funkelten vor Hass und ich kassierte die flache Hand ins Gesicht, die mir das Gleichgewicht nahm. Ich fasste sanft über meine Wange und über meine Lippe. Meine Finger waren rot. Irgendwie schockiert sah ich zu Negan. Seine Hand wanderte direkt zu meinem Hals. Er packte mich fest, zwang mich rückwärts zu laufen und drückte mich auf einen weichen Untergrund. Ich griff mit meinen Hände an seinen Arm, versuchte ihn zu kratzen, doch es funktionierte nicht. Er drückte eins seiner Beine auf meine Oberschenkel und hatte mich komplett fixiert. Ich schnappte fester nach Luft. Verzweifelter. "Negan.", hechelte ich vergeblich und schlug hustend gegen seinen Arm. In meinem Kopf stieg die Hitze. Noch zwei weitere Schläge und er ließ endlich locker. Hustend drehte ich mich unter ihm zur Seite, hustete und schnappte nach Luft, während ich mir selbst über den Hals fasste. Negan fasste mich an der Schulter und drehte mich zurück auf den Rücken. Ich beruhigte mich gerade aber seine Augen, diese Augen, machten es nicht besser. "Nimm die Hand da weg.", befahl er und führte meine Hand von meinem Hals weg. Nur, um seine daran zu legen. Ich zuckte, doch seine Berührung war sanft. Er strich über Hals, mein Dekolleté und runter über meinen Bh. Meine Hände krallten sich in sein Laken. Wollte ich das? Scheiße, ich weiß es nicht. Ja. Aber, nein.
"Atme, entspann dich.", raunte er und führte seinen Mund zu meinem Hals. Komischerweise hatte sich mein Atem unter ihm schon längst normalisiert. Jeglicher Frust war weg. Ich schloss die Augen und bekam Gänsehaut. Heiße Gänsehaut, die sich über meinen ganzen Körper zog. "Negan.", hauchte ich zittrig. "Ich weiß, psssht." Seine Küsse wanderte an mir runter. Als er gerade meine Hose öffnete, hielt ich ihn auf. "Scheiße. Negan, ich hab Simon k.o. geschlagen." Zu meiner Überraschung lachte er leicht. "Du hast was?", er kam wieder ein Stückchen zu mir hoch und sah mich an. Unter ihm. "Ich hab ihn k.o. geschlagen. Oder getreten. Wie auch immer man es nennen mag. Er wollte, dass ich mich vor ihm für dich umziehe. Und jetzt liegt er in der Ecke meines alten Zimmers." Ich dachte wirklich er würde sauer werden, doch er fing an herzhaft zu lachen. Er ließ sich auf mich runter, ließ einen Arm unter meinen Rücken fahren und lachte einfach an meinem Hals. Ich konnte nicht anders und fing auch an zu lachen. "Warum lachst du?", kicherte ich. "Ich stell mir vor wie der Wichser hofft dich endlich zu bekommen und du ihm dann eiskalt ins Gesicht schlägst und zu mir rennst." Okay, das erste war wirklich witzig aber der Rest des Satzes ließ mich wieder in die Realität fallen. Ich lag nicht hier, weil ich ihm wichtig war. Gerade hatten wir uns noch fast die Köpfe eingeschlagen. Er hatte aufgehört zu lachen und wieder spürte ich seine sanften Lippen an meinem Hals. Ich drehte den Kopf zur Seite, weg von ihm. Er hörte auf, stützte sich wieder hoch und sah mich an. "Ich bin dir nicht böse. Das hat das Arschloch verdient." "Er hat mich angefasst Negan, meine Schulter geküsst. Schlag ihm den Kopf ein." Negan grinste böse. "Das ist meine Frau. Scheiße, dein Training hatte ja wirklich was gebracht. Du hättest dich sehen sollen. So unglaublich sexy."
Ich reagierte nicht auf seine Aussage, starrte nur die Wand weiterhin an. Seine Hand legte sich an mein Kinn und drehte es zurück zu sich. Seine grünen Augen lagen auf meinen Lippen, wanderten von meinen Augen immer und immer wieder zu ihnen. "Tu das nicht.", flüsterte ich. Er erwiderte das Flüstern. "Tu was nicht?" "Das." Er zog eine Augenbraue hoch. Zeit anzugreifen. Ich stützte mich auf meinen Ellenbogen leicht hoch. "Du küsst deine Frauen nicht. Deine Arbeiter reden viel darüber, wenn ihnen langweilig ist." "Du bist keine meiner Frauen, Liebes." "Das ist richtig. Ich bin nichts für dich." "Du hast mich verraten." "Hat Dwight das nicht auch? Und jetzt sieh ihn dir an. Ich würde sogar soweit gehen, zu sagen, dass du ihn magst. Jetzt wo du weißt, dass er nicht hinter dem Gift-Attentat gesteckt hat."
Negan atmete tief. Er überlegte. Ich nutzte das aus, drückte ihn von mir runter, in die Matratze, setzte mich auf ihn und stützte mich vor. Er weigerte sich mich anzufassen, sah mir nur ins Gesicht. "Du vermisst mich.", flüsterte er. "Du mich denn nicht?", hauchte ich zurück und kam seinen Lippen näher. Ich wollte, dass er antwortete. Er musste antworten. Doch er tat es nicht. Scheiße, er tat es nicht.
Wir schauten uns weiter an. Seine Stille brannte in meinem Kopf. Hitze stieg in meine Augen. Und schon lief eine heiße Träne über meine Wange.
Scheiße.

Die Tür flog fast aus ihren Angeln und der Knall an die Wand ließ mich zusammenzucken. "Nimm deine scheiß Hände hoch, du blöde Bitch!"

Butterflies From Hell || TWD NeganWhere stories live. Discover now