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Ich schreckte zusammen und riss die Augen auf. "Verflucht.", sprach ich leise und stützte mich auf mein Ellenbogen. Direkt sah ich in das verweste Gesicht eines Beißers. Er fiel auf mich drauf und fauchte mir hungrig ins Gesicht. Ich schaffte es gerade noch so ihn an den Schulter von mir wegzudrücken. So konnte das hier doch nicht enden. Nicht so. Um mich herum hörte ich immer mehr Beißer. Meine Kraft in den Armen ließ langsam nach. Der Beißer war durch seine Masse zu schwer um ihn länger auf Abstand zu halten. "Negan.", hauchte ich fast lautlos immer und immer wieder in die Nacht, "Negan."
Das schäbige Blut des Beißers spritzte mich komplett voll, als der mit Stacheldraht umzogene Baseballschläger seinen Kopf traf. Negan griff meinen Arm, zog mich auf die Beine und versteckte mich schützend hinter sich. "Ich hab dich." Ich sah mich um und überall kämpften sie gegen Beißer. "Negan!", Simons Stimme brach zu uns durch und Negan nahm meine Hand. "Komm!" Ich nickte und wir liefen zu Simon, der uns einen Weg ins Freie geschlagen hatte. Die restlichen Männer folgten uns und gemeinsam liefen wir in einem schnellen Tempo den Weg zurück zum Sanctuary. Dort angekommen griff sich Simon ein paar Männer, schnappte sich die Trucks und Waffen und fuhr mit ihnen los um die Horde auszuschalten bevor sie das Sanctuary erreichen würde. Ich bemerkte erst jetzt, dass Negan und ich immer noch "Händchen hielten". Vorsichtig ließ ich seine Hand los, was ihm logischerweise nicht entging. "Ist alles okay?", fragte er mich und drehte sich zu mir rum. Ich lachte nur. "Ich fühl mich beschissen." Er erwiderte das Lachen und seine Mundwinkel erreichten fast seine Augen. "So siehst du auch aus." Ich boxte ihn leicht gegen die Schulter. "Du auch." Und schon brachen wir in lautem Gelächter aus. Er legte seine Hand an meinen unteren Rücken und liefen rein und auf sein Zimmer. Ich stieg aus diesen blöden Schuhen und ging mir durch die verklebten Haare. Wieder lachte ich. Meine Nerven waren komplett am Ende. "Das schöne Kleid.", jammerte ich schon fast und dreht mich zu Negan, der..wer hätte es geahnt..sich gerade Scotch in ein Glas füllte. Er schaute schmunzelnd zu mir rüber und wieder lachend zu seinem Glas. "Nicht so schlimm. Du kannst drüben duschen gehen." "Könntest du..", ich beendete den Satz nicht, nahm meine Haare nach vorne und drehte ihm den Reißverschluss zu. "Natürlich, Liebes." Er kam langsam zu mir rüber, unsere Blicke tragen sich kurz im Augenwinkel und er zog mir den Reißverschluss langsam runter. "Shit.", zischte ich plötzlich als ein brennender Schmerz sich auf meinem Rücken verbreitete. "Scheiße.", hörte ich ihn auch sagen. Ich kniff die Augen zusammen und ließ den Kopf nach vorne hängen. "Negan was ist da??!" Er brachte mich ins Bad und drehte mich mit dem Rücken zum Spiegel. Ein breiter Kratzer zog sich von meiner linken Schulter bis zur rechten Rippenpartie. Eine heiße Träne rollte vor Schmerz über meine Wange. "Ist das ein-", fing ich an, traute mich aber nicht weiterzusprechen. "Nein. Das siehst eher wie ein Schnitt eines spitzen Steins aus. Du musst draufgefallen sein." Ich nickte und fing unwillkürlich an zu zittern. "Es sieht nicht tief aus. Ich muss mir das trotzdem ansehen." "Bist du jetzt auch noch Arzt?", lachte ich wütend auf mich selbst. "Ich kenn mich damit aus, vertrau mir." Unsere Blicke trafen sich jetzt im Spiegel und zwischen uns entstand eine Art warme Stille. Ich nickte und er verschwand kurz zurück in sein Zimmer. "Er will dir nur helfen Athena.", flüsterte ich zu mir selbst, atmete tief durch und ließ das Kleid zu Boden sinken. Fast nackt stand ich jetzt hier nur in Tanga. Mit meinen Hände versuchte ich meine Brüste so gut es ging abzudecken. So eine Scheiße konnte auch nur mir passieren. Ich zitterte immer noch wie verrückt. Das Adrenalin ließ nach und der Schmerz, dieses Brennen, machte mich fertig. Ich konnte hören wie Negan wieder ins Bad kam. Ich drehte mich mit dem Rücken zu ihm. Ich fühlte mich unglaublich hilflos. "Hier." Ein graues T-Shirt hing neben mir in der Luft. Vorsichtig nahm ich es und drückte es gegen meine Brust womit ich um einiges besser vor seinen Blicken geschützt war, als mit bloßen Händen. "Danke.", hauchte ich ohne seine Blicke zu suchen. Ich spürte wie er hinter mir stand. Seine Atmung prallte auf meinen Nacken und seine Hände kämpften gegen den Drang mich anzufassen. "Das wird jetzt scheiße wehtun.", sagte er nach einer kurzen Stille und ich hörte wie er eine Flüssigkeit in die Hand nahm. "Tu es einfach.", mein Herzschlag erhöhte sich drastisch. Keine Sekunde später wurde das Brennen auf meinem Rücken tausendmal schlimmer. Ich biss mir auf meine freie Hand und kniff die Augen krampfhaft zusammen. Es liefen mehr und mehr Tränen über meine Wangen. "Psssht. Schon geschafft." Meine Atmung hatte ein neues Level erreicht.
Mit einem sanften Kuss auf die rechte Schulter ließ er mich allein im Bad stehen und schloss die Tür hinter sich. Ein Glas Scotch stand auf dem Waschbecken. Dieser Mann machte mich fertig. Ich lachte und trank es sofort. Danach zog ich meine restlichen Sachen auch noch aus und stellte mich in die Dusche.
Von all dem Blut befreit und mit nassen Haaren stieg ich vorsichtig wieder aus der Dusche und entschied zögernd sein T-Shirt anzuziehen. Es war definitiv seins. Es roch intensiv nach ihm. Das Shirt reichte mir bis zu knapp über den Hintern. Ich nahm mir das Glas und ging wieder zu ihm raus. Er lag im Bett, mit dem Kopf an die Wand gelehnt. "Leg dich hin, du schläfst heute hier.", sagte er monoton und stand auf. Als er mich in seinem T-Shirt sah, stoppte er in seiner Bewegung. "Ich dachte, das wäre in Ordnung. Ich-" "Nein, schon okay. Lass es an.", er lachte kurz, "Es steht dir." Ich schüttelte lachend den Kopf und ging zu der anderen Seite des Bettes, während er ins Bad ging. Kurz darauf hörte man das Wasser der Dusche. Ich machte das Nachttischlicht an und das große Licht aus. Schmunzelnd schüttelte ich wieder den Kopf bei dem Gedanken bei Negan zu schlafen. Dem großen Negan.
Langsam fasste ich wieder über den Anhänger der Kette, die er mir umgelegt hatte und war froh sie nicht verloren zu haben. Ich öffnete sie vorsichtig und betrachtete sie in meiner Hand. Sie war wunderschön. Ich drehte den Anhänger neugierig um und schaute etwas verdutzt als der Buchstabe "L" dort eingraviert war. L? Mein Blick wanderte zu seinem Schläger. Lucille? Ich schreckte zusammen als die Badtür sich etwas lauter schloss. Oder einfach weil ich angespannt war. Negan lief ebenfalls ums Bett rum und verstaute seinen Alkohol wieder im Schrank. Die Kette wurde im nächsten Moment komplett unwichtig als Negan da nur in Boxershorts stand.

Butterflies From Hell || TWD NeganWhere stories live. Discover now