Kapitel 30

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Louis

Nach Simons Auftritt war es still auf der Fahrt im Tourbus. Harry hatte sich in seine Schlafkoje zurückgezogen. Niall und Liam hatten sich ebenfalls schlafen gelegt. Nur Zayn saß noch dort und tippte auf seinem Handy herum.

Nach ein paar Stunden fahren kamen wir in San Diego an, wo wir in wenigen Stunden unseren nächsten Auftritt hatten. Davor gab es jedoch noch ein Interview für uns.

Mir wurde noch von unserer Stylistin das Gesicht gepudert und dann saß ich auch schon mit den anderen auf der Couch, die wie immer viel zu klein für uns alle war. Harry und ich wurden so weit wie möglich auseinander gesetzt. Auch nichts neues mehr.

Die nette Lady, die mit uns das Interview führte stellte einige belanglose Fragen über unsere Tour und wie es uns ging. Wir beantworteten sie korrekt.

Und dann kamen wie zu erwarten die Fragen, vor denen es uns allen graute. „Ich habe da von so einer Sache gehört...", fing sie an. Ich schluckte schwer. Ich musste schon wieder lügen. „Es gibt Gerüchte über eine Romanze zwischen zwei von euch", fuhr sie fort.

Ich blickte instinktiv zum Management. Simon stand dort und neben ihm Rick. Sie nickten mir auffordernd zu. Ich wendete den Blick also wieder der Dame zu. Sie grinste mich breit an.

„Die Fans sind wirklich fest davon überzeugt, dass Louis und Harry sich daten. Ist etwas wahres an den Gerüchten dran?", fragte sie.

Ich schluckte, schaute wieder zum Management, dann zu Harry und wieder zum Management. Simon machte eine Handgeste, dass ich endlich loslegen sollte und Harry starrte verloren drein. Mir blieb nichts anderes übrig.

Ich wandte mich der Frau zu und fing dann an zu lachen. Es war nicht mein echtes Lachen. Es war dieses falsche, gekünsteltes Lachen. „Die Fans sind wirklich verrückt", sprudelte es immer noch lachend aus mir hervor. „Also Harry und ich zusammen... das glauben Sie doch selbst nicht."

Sie hob eine Augenbraue. Ich blickte zu Harry. Er lachte ebenfalls. Es klang fast echt, aber in seinen Augen sah ich den Schmerz.

„Harry und ich sind nur Freunde. Ich glaube daran muss wohl keiner zweifeln", versuchte ich mich nun etwas ernster herauszureden.

Er nickte daraufhin und sah mich an. „Ja, nur Freunde", wiederholte er meine Worte ein wenig in Gedanken verloren.

Um nochmal eins drauf zu geben, setzte ich nach. „Ich könnte ihn niemals lieben." Diese Worte waren mehr als gelogen gewesen.

Ich blickte zum Management. Simon nickte zufrieden und Rick zeigte einen Daumen hoch. Ich blickte zu Boden. Sie waren stolz auf meine Lüge, aber ich war nicht stolz. Ich fühlte mich schlecht. Ganz langsam blickte ich zu Harry auf.

Die Frau redete im Hintergrund etwas wie: „Na dann wäre das ja auch geklärt. Kommen wir also zur nächsten Frage." Doch ich hörte garnicht mehr richtig zu. Mein Blick war auf Harry gerichtet. Er schaute mich betrübt an. Irgendwie verletzt. War es zu viel gewesen, was ich gesagt hatte? Er biss sich auf seine Unterlippe und nickte mir zu. Es war ein Nicken, das so viel bedeutete wie: Alles klar, dann weiß ich ja jetzt Bescheid. Am liebsten hätte ich seinen Kopf, den er von mir weg drehte wieder in meine Hände genommen und hätte ihn geküsst und ihm gesagt das ich es nicht so meinte. Aber das konnte ich nicht. Verzweifelt schaute ich in Harrys Richtung. Was jetzt wohl in ihm vorging?

Niall beantwortete irgendeine Frage und plötzlich bemerkte ich Liams Blick auf mir. Verständnislos schüttelte er den Kopf und drehte sich dann wieder der Frau zu, die sich gerade verabschiedete.

Harry stand augenblicklich auf, schüttelte der, etwas über seinen schnellen Abgang erstaunte, Frau die Hand und eilte dann durch die Tür. Ich starrte ihm hinterher. Warum wollte er so schnell weg? Bestimmt war es wegen dem, was ich gesagt hatte.

Larry Stylinson - More Than FriendsWhere stories live. Discover now