Kapitel 17

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Louis

Ich hatte alles durch die Tür gehört, was Harry und die anderen gesagt hatten. Und ich konnte es nicht glauben. Plötzlich ergab alles einen Sinn. Plötzlich verstand ich Harrys Reaktionen und alles was er getan hatte. Er fand es nicht abstoßend sondern hatte es nur nicht ausgehalten in meiner Nähe zu sein, weil er dachte, dass seine Gefühle nicht auf Gegenseitigkeit beruhen.

Und jetzt hatten wir uns geküsst. Harry hatte mich geküsst. Auf die Lippen. So richtig. Es war das tollste und aufregendste Gefühl welches ich jemals empfunden hatte, als unsere Lippen sich berührten.

Nun lag ich in seinen Armen und konnte einfach nicht aufhören Küsse überall auf ihm zu verteilen. Ich wollte ihn. Und ich hatte ihn. Er war bei mir, ganz nah. Und ich würde ihn nie wieder hergeben.

Harry hatte das Licht auf dem Nachtisch ausgeschaltet und wir lagen im Dunkeln. Doch für mich war es nicht dunkel. Nein, ich sah alles viel klarer als jemals zuvor.

Harry strahlte Wärme und Geborgenheit aus. Er kraulte durch mein Haar und zog mich immer noch näher an sich, wenn das überhaupt noch möglich war. Meine Augen fielen schneller zu als gedacht und ich hörte nur noch, wie Harry mir eine gute Nacht wünschte.

„Gute Nacht Haz", murmelte ich verträumt zurück und sog nochmals seinen Geruch ein.

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Am nächsten Morgen wurde ich von einem Klopfen an der Tür wach. Es war noch sehr, sehr früh, aber wir würden in 3 Stunden schon wieder im nächsten Flieger sitzen.

Ich lag auf Harrys Brust und konnte es immer noch nicht so ganz realisieren. Auch er schien von dem erneuten Klopfen wach zu werden.

Um sicher zu gehen, dass ich doch nicht alles einfach nur geträumt hatte, löste ich mich ein Stück aus seinen Armen und ging mit meinem Gesicht zu seinem. Vorsichtig legte ich meine Lippen auf seine. Und siehe da, ich hatte es nicht geträumt. Es war alles echt, denn er fing an ganz breit zu lächeln und küsste mich zurück .

Ich war zwar noch sehr müde, aber ansonsten fühlte ich mich besser denn je. Harry schlang die Arme um mich und küsste mich noch leidenschaftlicher. Und dann wieder das Klopfen. Seufzend löste ich mich von seinen Lippen.

„Och man, was wollen die denn", beschwerte er sich lachend.

Ich presste noch einmal kurz die Lippen auf seine und kletterte dann aus dem Bett um zur Tür zu laufen. Ich öffnete sie mit einem Vorwurfsvollen Blick. Davor standen Liam, Zayn und Niall und alle schauten mich erwartungsvoll an.

„Bitte sag uns, dass alles gut ist", sagte Liam voller Hoffnung. Ich antwortete nichts, denn Harry, der hinter mir auftauchte kam mir zuvor. Er legte den Arm um mich und schaute mich dann glücklich an.

„Alles ist bestens, oder?", grinste er. Ich nickte sofort  und lehnte mich an ihn. Niall musste sich sichtlich zusammenreißen, um nicht komplett auszurasten vor Begeisterung.

„Ihr seit so toll zusammen", musste er jedoch trotzdem sagen. Das konnte er sich nicht verkneifen.

Wir schauten die drei abwartend an. „War's das oder wolltet ihr noch irgendwas bestimmtes? Ansonsten würde ich jetzt gerne mit meinem Freund ein wenig Privatsphäre genießen", meinte Harry.

Mein Herz machte einen gewaltigen Satz. Er nannte mich seinen Freund. Die anderen schienen genauso sprachlos wie ich. Nur Zayn brachte  etwas heraus. „Nein, wir wollten nur schauen, ob alles in Butter ist. Das ist es offensichtlich."

„Ihr sollt in einer halben Stunde unten bei Paul sein", meinte Liam noch. Ich nickte und kurz darauf wurde ich von Harry zurück in den Raum gezogen und die Tür fiel hinter uns ins Schloss. Wir konnten hören, wie Niall wie verrückt anfing zu quietschen und zu kreischen. „Könnt ihr das glauben. Larry ist Real", hörte man ihn durch die Tür.

Harry und ich brachen in Gelächter aus. Ich stürzte mich in seine Arme und rannte ihn beinahe um. Ich wusste selber nicht wo ich diese Energie am frühen Morgen her nahm. Ich war einfach so glücklich. Harry umarmte mich und wir stolperten lachen durch den Raum. Ich zog ihn zu mir hinunter und brachte unsere Lippen zusammen. Er küsste mich leidenschaftlich und liebevoll.

„Ich bin jetzt also dein Freund?!", stellte ich stolz fest.

„Wenn das für dich okay ist", antwortete Harry woraufhin ich heftig anfing zu nicken.

Harry beugte sich erneut zu mir herunter und küsste mich. Ich zog ihn mit mir zurück zum Bett, ohne mich von ihm zu lösen. Gemeinsam sanken wir in die Kissen, während er über mir war und seine Lippen gefühlvoll in meine bewegte.

Als ich meine Augen wieder öffnete, schwebte sein Kopf dicht über meinem. Doch mein Lächeln verschwand sofort, als ich sah, wie seine Augen ganz feucht wurden.

„Was ist los, Haz?", fragte ich besorgt und legte meine Hände an seine Wangen. Behutsam drückte ich ihn runter von mir in die Kissen, sodass ich nun über ihm war. Eine Träne entrann aus seinem Auge. Ich wischte sie mit meinem Daumen weg.

„Ich kann das alles einfach nicht glauben", meinte er aufgelöst.

„Was meinst du?", fragte ich.

„Das das hier echt ist. Das ich dich habe. Ich meine, liege ich im Koma? Ist das alles nur ein Traum?", meinte er fassungslos.

Ich lachte laut. „Das ist kein Traum, Curly. Das ist echt!"

Langsam ging ich mit meinen Lippen zu seiner Wange und legte sie darauf. Ich spürte unter mir, wie sein Herz ein wenig schneller schlug und seines war nicht das Einzige. Ich wanderte zu seinem Ohr und streifte mit meinen Lippen daran entlang.

„Fühlt sich das hier etwa nicht echt an?", raunte ich hinein. Dann setzte ich meine Lippen an sein Ohrläppchen und an seinen Hals, wo ich begann kleine Küsse zu verteilen.

„Du hast Recht", hauchte er zurück. „Es fühlt sich einfach großartig an."

Ich grinste an seinen Hals und verwöhnte ihn noch ein wenig mit kleinen Berührungen, bevor ich aufstand. Er sah so glücklich aus und ich war unfassbar stolz, dass ich der Grund dafür war.

Larry Stylinson - More Than FriendsWhere stories live. Discover now