Kapitel 8

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Louis

Was hatte ich jetzt schon wieder falsch gemacht? Alles war doch gut gewesen. Ich hatte die beste Nacht aller Zeiten.

Harry war da und ich durfte in seinen Armen liegen. Ich hatte mich noch nie so geborgen und beschützt gefühlt wie in der letzten Nacht.

Aber ihm schien es anders zu gehen. Er schien es nicht zu genießen. Bestimmt war Harry alles viel zu eng. Er war ja nicht schwul. Er wollte ja nichts von mir. Mit Sicherheit fand er es einfach super ekelhaft, ungewohnt und abstoßend, dass ich so anhänglich war und so gerne mit ihm Kuscheln wollte.

Ich hätte mich selbst schlagen können. Wieso war ich überhaupt zu ihm gegangen? Dann wäre das alles überhaupt nicht passiert.

Das einzig Gute an der Sache: Ich war schlauer als eine Nacht zuvor. Ich wusste, dass er definitiv kein Interesse an mir hatte und es nicht im geringsten genoss mir nahe zu sein. Gut, ich konnte das verstehen. Besser ich wusste es jetzt als später.

Ich griff nach meinem Bettzeug, blickte noch einmal auf die Stelle, wo wir beide gerade noch eng aneinander gekuschelt lagen. Eine kleine Träne schlich sich in mein Augenwinkel. Das tat weh. Es tat weh zu wissen, dass er nicht das gleiche wie ich fühlte.

Ich schlurfte deprimiert mit meinem Bettzeug über den Flur, wo mich Liam abfing. „Ist alles gut?", fragte er. Ich antwortete ihm nicht und lief in mein Zimmer. Doch er folgte mir.

„Ey Tommo, das ist nicht nett wenn du mich ignorierst.", beschwerte er sich.

„Ich hab dir nichts zu sagen", antwortete ich genervt.

„Doch hast du. Du musst mir da mal so einiges erklären", sagte er.

„Was denn zum Beispiel?", fragte ich und zog die Brauen hoch.

„Zum Beispiel, was bei dir und Harry läuft."

„Da läuft Gar nichts", winkte ich sofort ab und es war nichtmal gelogen. Es lief nichts bei uns. Wir waren nur Freunde. Und ich war der Idiot der ihn heiß und unheimlich attraktiv fand und dummerweise Gefühle entwickelt hat. Aber das musste ja niemand wissen.

„Wir sind Freunde", redete ich weiter.

„Ich hab auch nichts anderes behauptet. Aber der Fakt das du mir extra nochmal sagst, dass ihr nur Freunde seit macht mich schon etwas stutzig", stellte er fest und eine Falte bildete sich auf seiner Stirn.

Ich verdrehte die Augen. „Was sollte da schon laufen?", fragte ich ihn.

„Ich weiß es nicht. Sag du es mir", meinte er skeptisch und verschränkte die Arme vor der Brust. Er drehte mir wirklich die Worte im Mund um.

Ich machte mein Bett und klopfte die Decke aus, was ich sonst nie tat, aber ich wollte ablenken. Auf seine Frage reagierte ich nicht mehr.

„Louis hör auf abzulenken und rede mit mir", sagte Liam ernst und zog mir das Kissen weg, welches ich gerade zum dritten mal aufschüttelte.

„Was willst du denn hören Payno?" Verzweiflung lag in meiner Stimme. Ich wusste doch selbst nicht was los war. „Willst du hören, dass ich mich in meinen besten Freund verschossen habe, er aber rein Garnichts für mich empfindet? Willst du das hören, damit du mir sagen kannst wie dumm und naiv ich bin?! Glaub mir das weiß ich selber", ärgerte ich mich laut.

Liams Kinnlade klappte augenblicklich herunter. Ich realisierte aber garnicht richtig was ich da von mir gab und die Worte sprudelten einfach lautstark weiter aus mir heraus.

„Vielleicht habe ich mich in ihn verliebt. Und vielleicht war es falsch, aber es fühlt sich verdammt nochmal gut an in seinen Armen zu liegen. Und deshalb bricht es  mir so sehr das Herz, dass er es nicht so sieht."

Larry Stylinson - More Than FriendsWhere stories live. Discover now