𝐭𝐡𝐢𝐫𝐭𝐲/𝐬𝐞𝐯𝐞𝐧

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Als ich die Tür öffne, sehe ich Harry, der an die Wand gelehnt da steht und auf den Boden sieht. Zum Glück ist die Toilette ansonsten leer.

„Harry?" frage ich leise, als ich die Tür geöffnet habe und ihn sehe. Sein Blick schnellt zu mir und ich kann sehen, dass seine Augen glitzern.
„Was ist los?" frage ich und presse die Lippen aufeinander.

„Was sollte das?" fragt er und sieht mich traurig an. Fragend sehe ich ihn an. Meint er das mit Nolan?

Ich zucke leicht mit den Schultern und verschränke die Arme vor der Brust. „Wo ist das Problem?"

Er seuftzt leise. „Du hättest mit jedem in diesem Club tanzen können, warum ausgerechnet er? Ich meine, ich will generell nicht, dass du mit irgendwem außer mir so tanzt, aber warum er?"

Verwirrt sehe ich ihn an. „Was ist denn mit ihm?"

Harry seuftzt leise auf. „Nolan ist mein Exfreund. Erinnerst du dich noch? Der, der mich betrogen hat?" er lächelt schwach, woraufhin ich ihm einen entschuldigenden Blick zuwerfe.

„Tut mir leid, Harry. Ich wusste nicht-" beginne ich, doch er schüttelt den Kopf und unterbricht mich.

„Es geht hier nicht um mich, Lou. Ich scheiße auf diesen Typen, ich bin über ihn hinweg. Es geht mir um dich. Ihr saht ziemlich vertraut miteinander aus und ich möchte nicht, dass er dir eines Tages das selbe antut, wie mir. Ich möchte nicht, dass er dir das Herz bricht."

Ich spüre wie sich mein Kiefer anspannt und mein Blick in Richtung Boden gleitet. „So wie du?" nuschele ich so leise vor mich hin, dass man meinen könnte, er hätte es gar nicht gehört. Hat er aber.

Er setzt an, etwas zu sagen, aber ich bin schneller.

„Seitdem du auf Grayson stehst, lässt du mich total links liegen. Ich verstehe einfach nicht, was ich dir getan habe, damit ich sowas verdiene. Hast du dir jemals überlegt, wie es mir damit geht?"

Er nickt schwach und sieht weg. „Jeden Tag."

„Ich frage mich nur, wieso du mir all deine persönlichen Geheimnisse anvertraut hast? Hattest du keine Angst ich würde sie weiter erzählen?"

Harry streicht sich durchs Gesicht, während er den Kopf schüttelt. „Nein, ich vertraue dir. Ich weiß, du sagst es keinem."

Ich nicke schwach und sehe auf meine Füße, während Harry näher an mich heran tritt.

„Louis, ich stehe nicht auf Grayson. Und er ist auch nicht der Grund dafür, dass ich so zu dir bin. Grayson und ich kennen uns seit dem Kindergarten und er steht auch übrigens nicht auf Männer. Er hat eine Freundin." er hebt mein Kinn an, wodurch ich gezwungen bin, ihn anzusehen.

„Er wurde an seiner alten Schule fertig gemacht und hat deshalb gewechselt. Ich bin der Einzige, den er an der neuen Schule kennt, weshalb er sich an mich gehalten hat. Und er weiß auch, dass ich dich mag."

Ich beiße mir auf die Unterlippe und sehe ihn an. „Was soll dann dieses ganze Theater?" ich schüttele leicht den Kopf. „Es lief ziemlich gut zwischen uns und du musstest alles kaputt machen. Ich bin an einem verdammten Punkt angekommen, an dem ich dir ein für immer anbieten würde... aber du hast mir nicht mal einen Monat gegeben." ich wende meinen Blick von ihm ab und löse mich aus seinem Griff.

Harry sieht mich traurig an. „Scheiße, Louis, ich weiß doch, dass ich es verbockt habe! Als wir uns immer näher gekommen sind, kam der wahre Harry zum Vorschein und ich habe gemerkt, dass du mir verdammt nochmal gut tust und ich hatte Angst davor, okay? Ich hatte Angst, diese Gefühle zuzulassen und dann wieder das Herz gebrochen zu bekommen... Deshalb habe ich alles getan, um dich irgendwie loszuwerden. Und das war der größte Fehler überhaupt." sagt er leise.

„Nicht jeder ist so wie Nolan, Harry. Ich hätte dir niemals beabsichtigt weh getan."

Harry nickt leicht. „Ich weiß, Louis. Und du gehst mir einfach nicht mehr aus dem Kopf. Es tut mir weh, dich so leiden zu sehen. Ich will nicht mehr der Grund dafür sein." er nimmt meine Hand in seine und sieht mich entschuldigend an. „Ich weiß, dass es dafür viel zu spät ist und dass das niemals ausreichen wird, um zu reparieren, was ich kaputt gemacht habe, aber es tut mir wirklich Leid, Louis. Von ganzem Herzen."

Stumm sehe ich ihn an und kann nicht anders, als nur kurz zu nicken.

Die erste Träne verlässt Harry's Auge, weshalb ich sie mit meiner freien Hand sanft wegwische.

„Du warst für mich da, als ich am Ende war. Und ich behandel dich wie Dreck... Es tut mir Leid." er sieht beschämt zur Seite. „Ist es zu spät, um dir zu sagen, dass ich dich liebe?"

Ich spüre, wie mein Herz anfängt wild zu rasen. Seine Augen treffen auf meine und ich schüttele leicht den Kopf. „Meinst du das ernst?"

Harry nickt leicht. „Toternst. Du bist wundervoll, Lou."

Ich schlucke den Kloß in meinem Hals herunter und sehe ihn an. „Ich liebe dich auch."

Harry lächelt mich mit einem traurigen Blick an. „Kannst du mir irgendwann verzeihen?"

Ich sehe ihn einige Sekunden stumm an, ehe ich nicke. „Ich denke, das kann ich."

Er will gerade ansetzen erneut etwas zu sagen, da drücke ich meine Lippen einfach auf seine. Scheiße, wie ich das vermisst habe.

Sanft zieht Harry mich näher an sich heran, ehe er eine Hand an meine Wange legt und den Kuss liebevoll erwiedert.

Dieser Kuss ist gefüllt mit so viel Schmerz, aber gleichzeitig auch mit so viel Liebe. Ich schmecke Harry's salzige Tränen, die sich hin und wieder den Weg zwischen unsere Lippen bahnen, gemischt, mit dem Restgeschmack seines süßen Getränks.

Als wir uns lösen, lächelt er mich noch immer mit einem traurigen Blick an, weshalb ich ihm auch die letzte Träne wegwische.

„Mach das bitte nie wieder." nuschele ich leise.

Harry schüttelt leicht den Kopf und zieht mich dicht an seine Brust ran, an welche er mich fest gedrückt hält und seine Nase in meinen Haaren vergräbt. „Nie wieder. Ich möchte dich an meiner Seite haben. Du weißt nicht, wie schwer es war, mich von dir fern zu halten."

Doch, weiß ich. Zum einen, weil ich das Selbe versucht habe. Und zum anderen, weil ich natürlich mitbekommen habe, wie Harry trotz allem, immer mal wieder süß zu mir war, weil er sich einfach nicht von mir fernhalten konnte.

This is not the end :)

[...we can live forever] haha

plastic hearts [L.S.]Where stories live. Discover now