𝐭𝐡𝐢𝐫𝐭𝐲/𝐬𝐢𝐱

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Samstag morgen schäle ich mich mit Kopfschmerzen aus dem Bett. Niall hat eben am Telefon gesagt, dass er es Satt hat, dass ich die ganze Zeit so ein trauriges Wrack bin.

Natürlich versteht er mich, aber er hat gemeint, er und Liam würden mich heute Abend in einen Club mitschleifen und vielleicht würde ich ja jemanden kennenlernen.

Tja, wenn das so einfach wäre.

Trotzdem habe ich zugesagt, da die beiden sowieso unbedingt etwas mit mir unternehmen wollten.

Ich sollte definitiv weniger feiern gehen und auf jeden Fall weniger Alkohol konsumieren.

Während ich gerade meine Haare richte, hupt es vor der Tür. Durch einen schnellen Blick aus dem Fenster, kann ich erkennen, dass es Liam's Auto ist, weshalb ich mit schnellen Schritten runter laufe, mich von meiner Mutter verabschiede und zum Auto gehe.

Als ich die hintere Tür öffne, trifft mich fast der Schlag. Harry, Grayson und Zayn sitzen bereits auf der Rückbank. Ich werfe Liam einen mehr als fragenden Blick zu, doch dieser winkt mich nur ins Auto. „Rutscht ein bisschen zusammen, dann müsste das gehen. Der Weg ist nicht weit." Widerwillig rutscht Zayn näher ans Fenster, gefolgt von Grayson und dann Harry.

Unauffällig verdrehe ich kurz die Augen und frage mich, ob es schon zu spät ist, davon zu rennen. Ich quetsche mich neben Harry und schaffe es gerade noch so, die Tür zu schließen, als Liam dann auch schon weiter fährt.

Genervt sehe ich aus dem Auto, während Niall sich kurz zu mir nach hinten umdreht und mir einen entschuldigenden Blick zuwirft. Der bringt mir jetzt nur auch nichts mehr. Was zum Teufel soll das? Ich dachte, wir drei gehen feiern und nicht auch noch der Typ, der mich verarscht hat, seine neue Turteltaube und der schwarzhaarige Halbpakistani, der mich aus welchem Grund auch immer, hasst.

„Gut siehst du aus." flüstert mir Harry ins Ohr, welcher seinen Kopf leicht in meine Richtung geneigt hat.

Ich reagiere gar nicht darauf, sondern schaue stumm aus dem Fenster, während er seine Hand unauffällig so neben meiner platziert, dass sich unsere kleinen Finger berühren.

Mit Blick schnellt zu unseren Händen und dann zu Harry, welcher mich anlächelt.

Ich überlege tatsächlich kurz, ob ich etwas sage, da hält Liam schon an. „Wir sind da."

„Gottseidank." nuschele ich leise vor mich hin und öffne die Tür so schnell, als hinge mein Leben davon ab, sodass ich fast noch aus dem Auto falle.

Kurzerhand sind wir im Club drinne, als die anderen einen Tisch für uns suchen und ich Liam zur Seite ziehe. „Was soll das Liam? Seit wann hasst du mich?"

Verwirrt sieht er mich an. „Ich mag dich?" er zieht fragend eine Augenbraue hoch.

„Und was machen die dann hier?" frage ich und deute mit dem Kopf in deren Richtung, während sie sich auf dem Sofa niederlassen.

„Sorry, Lou. Als Zayn mitbekommen hat, dass wir in seinen Lieblingsclub gehen, wollte er unbedingt mitkommen. Und Harry und Grayson dann eben auch." entschuldigend sieht er mich an, während ich die Arme verschränke. „Schon gut. Ich werde mir mal was zu trinken holen."

Mit schnellen Schritten laufe ich zur Bar, um mich auf einem Hocker nieder zu lassen und die ersten zwei Getränke hinter zu kippen.

Ich drehe mich auf dem Barhocker in Richtung Tanzfläche und entdecke Niall und Liam die knutschend an einer Säule gelehnt stehen.

Ich kann mir ein kleines lächeln nicht verkneifen. Es ist ein ehrliches, aber gleichzeitig auch trauriges lächeln.

Ich bin mehr als glücklich für die beiden, dass sie einander gefunden haben, aber ich bin eben auch traurig, dass mein Märchenprinz scheinbar doch keiner ist.

„Hey." ertönt plötzlich eine Stimme neben mir und ich drehe mich zu der Person.

„Hi?" frage ich und lächele leicht, während der Barkeeper mir ein neues Getränk hinstellt.

„Ich bezahle das." grinst der Typ und legt dem Barkeeper einen Schein hin.

Dankend lächele ich ihn an.

„Also, willst du tanzen...?" fragend sieht er mich an.

„Louis." ergänze ich ihn, woraufhin er mich anlächelt. „Nolan." er lauscht kurz der Musik. „Das ist mein absoluter Lieblingssong."

Ich schaffe es gerade noch so, mein Getränk zu schnappen, als er mich auch schon auf die Tanzfläche zieht. Mein Blick fällt nochmal kurz zu Harry, doch dieser hat natürlich nur Augen für eine gewisse andere Person.

Also scheiß drauf.

Nolan und ich tanzen wie verrückte hin und her, während wir uns den ein oder anderen Drink genehmigen und einfach eine gute Zeit haben. Ablenkung kann wohl doch ganz gut tun.

Ich spüre seine verschwitzte Brust an meinem Rücken und wie er sich immer dichter an mich drückt.

Dass Niall und Liam uns schon die ganze Zeit beobachten, ist mir aufgefallen, aber ich ignoriere es. Immerhin sind hier noch zisch andere Leute, denen sie beim tanzen zuschauen können. Und außerdem haben sie selbst gesagt, ich soll mir jemanden suchen.

Ich lehne mich Nolan entgegen, weshalb er seine Hände an meine Hüften legt und mit seinen Lippen über mein Ohr streicht.

„Du bist ganz schön heiß, weißt du das?" fragt er und trotz der lauten Musik und dem Alkohol, den ich bereits intus habe, kann ich ihn bestens hören.

Ich grinse leicht und drehe meinen Kopf zu ihm. „Danke."

Er grinst mich ebenfalls an, während wir uns im Rhythmus weiter zur Musik bewegen und er seinen Schritt gegen meinen Hintern drückt, während wir eng umschlungen tanzen, als gäbe es keinen morgen. Es fühlt sich nicht besonders richtig an, aber die Ablenkung hilft.

Mein Blick fällt zwischenzeitlich nochmal kurz an den Tisch zurück, an welchem noch drei meiner „Freunde" sitzen. Zayn und Grayson sehen uns mit überraschten Gesichtern an, während Harry mich mit einem undefinierbaren Blick mustert, ehe er mit schnellen Schritten auf uns zukommt und Nolan von mir weg reißt.

„Fass ihn verdammt nochmal nicht an, hast du das verstanden?" fragt er wütend, woraufhin ich ihn mit zusammengezogenen Augenbrauen ansehe. „Gehts noch?"

Auch Nolan schüttelt leicht den Kopf. „Was ist dein Problem?"

„Du bist mein Problem, du Arschloch. Lass deine widerlichen Griffel von Louis, sonst-" fängt Harry an, wird jedoch von Nolan unterbrochen.

„Sonst was?" fragt er provokant grinsend.

Mein Blick fällt auf Harry, welcher mit sich zu kämpfen scheint. „Sonst wirst du noch dein blaues Wunder erleben." sagt er und ich sehe wie sich Tränen in seinen Augen sammeln, ehe er mit schnellen Schritten in Richtung der Toiletten läuft.

Entschuldigend sehe ich Nolan kurz an, ehe ich Harry schnell folge.

Ich wollte mich übrigens mal bei allen meinen treuen lesern bedanken, die immer so zahlreich kommentieren und mitfiebern. Ihr seid die, die mir den tag verschönern. danke <3

plastic hearts [L.S.]Where stories live. Discover now