𝐭𝐰𝐞𝐧𝐭𝐲/𝐬𝐞𝐯𝐞𝐧

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„Wie bitte, was?" überrascht sieht Harry mich an, kann die Freude, die auf seinem Gesicht aufkommt, aber nicht verbergen. „Meinst du das Ernst?"

Als ich leicht nicke, zieht er mich ungeduldig raus zu seinem Auto. In Windeseile sitzt er auf dem Fahrersitz und ist schon angeschnallt. „Worauf wartest du, Louis? Steig ein." lächelt er, woraufhin ich mir ein Grinsen nicht verkneifen kann.

„Ich finde es ja echt schön, dass du dich freust wie ein kleines Kind, aber wie willst du das Bett transportieren? In deinem Kofferraum vielleicht?" scherze ich, woraufhin er schmollend aussteigt und irgendwas von wegen „Bin kein Kleinkind." nuschelt.

Ratlos sieht er mich an, weshalb ich leicht lache. „Wir haben einen Anhänger in der Garage, komm."

Innerhalb kürzester Zeit haben wir den Anhänger angebracht und befinden uns auf der Autobahn. „Das war schon lange überfällig." sagt Harry plötzlich und unterbricht somit die Stille. Mein Blick huscht zu ihm und auch er sieht kurz zu mir.

„Ich hätte das schon viel früher tun sollen. Danke, dass du das mit mir machst. Den Anstoß habe ich gebraucht." er lächelt mich kurz an, ehe er dem Navi zuhört und abbiegt.
„Vielleicht gehen mit dem alten Bett auch die Alpträume, das wäre schön." scherzt er mit einem schiefen lächeln, ehe er parkt und wir aussteigen.

„Hast du die jede Nacht?" frage ich und presse kurz danach die Lippen aufeinander. Er sieht mich lächelnd an. „Schon okay, wir können darüber sprechen. Und nein, nicht jede Nacht. Ab und zu mal, aber dann ziemlich heftig."
ich nicke leicht und folge ihm zu der Bettenabteilung.

Gut drei Stunden und 200 Betten später, haben wir endlich das perfekte Bett gefunden und lassen uns auf dieses fallen, um uns kurz auszuruhen.

„Du bist der Erste, dem ich von der Sache mit meinem Exfreund erzählt habe... Nicht mal Liam und Zayn wissen davon." er dreht seinen Kopf zu mir, weshalb ich es ihm gleich tue.

Am liebsten würde ich ihn fragen, wieso sie nichts davon wissen, schließlich sind sie seine besten Freunde, aber ich behalte den Gedanken dann doch lieber für mich.

„Danke, für dein Vertrauen." sage ich also stattdessen leise und schenke ihm ein kleines lächeln, während er nachdenklich mein Gesicht mustert. Kurz denke ich schon, er reißt gleich irgendeinen blöden Witz darüber, wie ich aussehe oder ähnliches, aber das tut er nicht. Stattdessen sagt er etwas, mit dem ich absolut nicht gerechnet habe.

„Niemand ist bisher so zu mir durchgedrungen, wie du, Louis." er stützt sich auf seine Unterarme ab und kommt noch ein Stück näher an mich heran gerutscht, sodass sein Gesicht nun über meinem ist.

„Vielleicht wurde das ja mal Zeit." sage ich leise, während sich auf seinen Lippen ein lächeln abbildet. „Ja, vielleicht." er beugt sich zu mir runter, doch noch bevor unsere Lippen in Kontakt kommen, bleibt ein Angestellter neben dem Bett stehen.

„Haben die Herren gefunden, wonach sie gesucht haben?" grinst er freundlich, während wir auseinander zucken und Harry sich dann aufsetzt und nickt.

Wir folgen dem Mann, füllen ein paar Papiere aus und bezahlen das Bett, welches wir eine halbe Stunde später in Einzelteilen an einem Schalter abholen und aufladen.

„Du weißt schon, dass du mir dabei helfen musst, das Bett aufzubauen?" lächelt er, während wir uns wieder auf dem Rückweg befinden.

„Wieso ich?" frage ich entsetzt, weshalb er lacht. Mir ist nie aufgefallen, wie schön er eigentlich lacht. Ach, halt die Klappe, Louis.

„Na, du hast auch mein letztes Bett mit mir aufgebaut. Du bist schließlich Profi. Außerdem schaffe ich das ohne dich nicht. Bitte?" quengelt er rum und sieht mich schmollend an, weshalb ich die Augen verdrehe und letztendlich zustimme.

Glücklich strahlt er mich an, bevor er seine Hand auf meinem Bein ablegt und entspannt weiter fährt. Mein Blick ist sturr auf seine Hand gerichtet, die wie festgeklebt auf meinem Bein liegt und sein Daumen, der ab und an darüber streicht. Ich spüre, wie sich ein Kloß in meinem Hals bildet, weshalb ich auch mehr als froh bin, als wir nach kurzer Zeit endlich ankommen und aussteigen.

Erst bauen wir das alte Bett ab und schleppen dann die neuen Teile nach oben, um sie mühevoll zusammen zu schrauben.
Wenigstens kann sich das Endergebnis sehen lassen.

Erschöpft lasse ich mich auf die Matraze auf dem Bett fallen und streiche mir kurz durch mein Gesicht und die Haare. Harry lässt sich neben mir nieder. „Danke für die Hilfe." er lächelt leicht, woraufhin ich nicke.

„Ich könnte es mir mit keinem anderen schöner vorstellen, mein Bett einzuweihen."

Aus großen Augen sehe ich ihn an und meine Augenbrauen schnellen wie von alleine in die Höhe.

„Nein, nein! Also nicht so, wie du jetzt denkst!" verteidigend hebt Harry die Hände. „Ich meine einfach mit dir hier rumzuliegen und zu chillen." er lächelt mich an, woraufhin ich leicht nicke und er sich über mich beugt.

„Was hälst du davon, wenn ich uns was kaltes zu Trinken hole und wir uns eine Pizza bestellen? Heute Abend läuft ein cooler Film im Fernsehen."

Ich beiße mir leicht auf die Unterlippe und zucke mit den Schultern, während ich meinen Blick von ihm abwende und zur Seite sehe.

Sanft drückt er meinen Kopf zurück in seine Richtung. „Was ist? Magst du keine Pizza?"

„Wer mag denn keine Pizza?" frage ich und klinge leicht entsetzt, ehe ich wieder wegsehe. „Es ist nur..."

Erneut dreht er meinen Kopf wieder zu sich. „Es ist wegen dem, was ich gesagt habe, stimmts? Man, Louis, hätte ich gewusst, wie sehr du dir das Ganze zu Herzen nimmst, hätte ich das niemals gesagt."

Ich seuftze leise und sehe ihn an, doch er denkt gar nicht daran, mich aussprechen zu lassen.

„Du bist nicht fett, Louis, nirgendwo. Ich habe das doch nur gesagt, damit du dich schlecht fühlst. Glaub mir bitte, wieso sollte ich dich anlügen? Du bist die hübscheste Person die ich kenne." schnell hält er sich eine Hand vor den Mund, ehe er schief grinst. „Den letzten Satz wollte ich nicht laut aussprechen, vergiss es einfach." lächelt er etwas beschämt, doch ich kann nicht verhindern, dass sich ein Lächeln auf meinen Lippen ausbreitet.

Soll er doch gerne weiter reden.

plastic hearts [L.S.]Where stories live. Discover now